KVW Aktuell

Landtagswahlen am 27. Oktober

Hingehen und Stimme abgeben. Es kann uns nicht egal sein, wer und von wem in den nächsten fünf Jahren Politik gemacht wird. Machen wir von unserem Wahlrecht Gebrauch!


Wenn wir im Internet im Duden nachsehen, wie Demokratie definiert wird, finden sich zwei Beschreibungen:
Politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im Staat teilhat;
Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten Vertreter die Herrschaft ausüben.
Die Demokratie ist somit die „Macht“ des Volkes durch Wahlen ihre politischen Vertreterinnen und Vertreterzu bestimmen. Die Demokratie ist ein Wert, den die Bürgerinnen und Bürger in der Vergangenheit mit vielen Opfern erkämpfen mussten. Die Möglichkeit bzw. das Recht an Wahlen teilzunehmen ist eine Grundvoraussetzung einer jeden Demokratie. Durch die Teilnahme an Wahlen übernehmen wir alle Verantwortung, da wir mitbestimmen, wie und von wem Politik gestaltet wird.
Die jüngste Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass immer weniger Menschen zu den Wahlen gehen. Politikverdrossenheit oder fehlendes Vertrauen in die Politik wird oft als Grund genannt.
Durch die Nichtteilnahme an Wahlen ändert sich aber an der Situation an sich nichts. Am meisten verlieren die Nichtwählerinnen und -wähler selbst, da sie nicht von ihrem Recht gebrauch machen, aktiv Politik mitzugestalten. Sie „delegieren“ an andere zu bestimmen, was in Zukunft passieren soll und wer Politik gestalten soll.
In Südtirol finden am 27. Oktober Landtagswahlen statt. Hier haben wir die Möglichkeit Politik mitzugestalten. Nehmen wir von unseren Recht gebraucht und gehen wir zu den Wahlen, um mitzubestimmen, wie in Zukunft die Politik in Südtirol aussehen soll. Ich will und werde meine Verantwortung in diesem Sinne wahrnehmen. Tun sie es auch!

Text: Werner Atz

KVW Aktuell
Damit Frauen mitentscheiden ...

Warum brauchen wir mehr Frauen im Südtiroler Landtag?

Im Oktober wird wieder der Landtag gewählt. Mit dem neuen Wahlgesetz ist vorgeschrieben, dass kein Geschlecht mit weniger als 30 Prozent auf der Kandidatenliste vertreten sein darf. Aber warum ist es überhaupt wichtig, dass Männer und Frauen im Landtag vertreten sind?

Frauen geben ihren Beitrag für die Gesellschaft im Beruf, im Ehrenamt, als Mütter, als Steuerzahlerinnen. So ist es logisch konsequent, dass sie politisch aktiv sind und mitentscheiden, wenn es um die Gestaltung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geht. Diese werden auch im Landtag festgelegt. Damit Frauen Einfluss nehmen können, muss ihr Anteil in Entscheidungsgremien groß genug sein, die Wissenschaft spricht von 30 Prozent. Es reicht nicht aus, dass von acht Regierungsmitgliedern nur eine Person weiblich ist. Zukünftig muss die Zusammensetzung der Landesregierung dem Geschlechterverhältnis im Landtag entsprechen.
Frauen sorgen dafür, dass verschiedene Sichtweisen einfließen. Die Erfahrungen, die Frauen täglich machen, beispielsweise wenn sie Beruf und Familie vereinbaren, sind andere als die der Männer. Ein gemischte Gruppe kann Probleme besser lösen, weil sich die unterschiedlichen Erfahrungenund Herangehensweisen ergänzen. Es ist ein Nachteil für alle, wenn das Wissen einer Gruppe nicht zum Tragen kommt. Deshalb ist von Vorteil, wenn beide Geschlechter angemessen vertreten sind.
Frauen denken und handeln häufig praktischer als Männer. Da sie in ihrem täglichen Leben zwei- und dreifach belastet sind, sind sie es nicht gewohnt, sich in endlos langen Diskussionen zu verlieren, sondern wollen zu Ergebnissen kommen. Diese Zielorientierung setzt sich in ihrer Politik fort.
Wenn Frauen nicht ausreichend im Landtag vertreten sind, kommen ihre Anliegen nicht auf die politische Tagesordnung und werden auch nicht behandelt. Das heißt aber auch, dass sich die Rahmenbedingungen für Frauen nicht ändern werden. Damit sich Änderungen in unserem Sinne ergeben, müssen wir selbst aktiv werden.
Wenn nicht alle Bevölkerungsgruppen im Landtag vertreten sind und Gewicht haben, ist das auch ein demokratiepolitisches Problem. Es ist eine Frage der Gerechtigkeit. Wer seinen Beitrag für das Funktionieren der Gesellschaft leistet, sollte auch selbstverständlich Zugang zu Entscheidungspositionen haben. Könnte sich jemand den Landtag ohne Vertreter der Wirtschaft vorstellen?
Dabei sollten wir Frauen uns aber nicht selbst im Weg stehen. Sehr oft verlangen wir Perfektion von uns selbst und daher auch von Frauen, die uns politisch vertreten sollen. Wir sollten Frauen, die politisch aktivsind und von denen wir denken, dass sie unsere Interessen vertreten, unterstützen, in dem wir ihnen unsere Stimme geben. Natürlich werden die Kandidatinnen nicht in allem ganz genau unsere Ansichten haben, vielleicht leben sie auch nicht so, wie wir uns das vorstellen, vielleicht sind wir nicht mit allen Entscheidungen einverstanden. Eine solche Frau gibt es nicht, es sei denn, wir stellen uns selbst der Wahl. Bei der Vergabe der Vorzugsstimmen sollten wir die gemeinsamen Anliegen von Frauen im Auge haben. Wir haben im Oktober die Möglichkeit, die Weichen dafür zu stellen, dass wir uns mehr politisches Gewicht verschaffen, um unsere Anliegen durchzusetzen. Diese Chance sollten wir nutzen.

Text: Margareth Fink