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„Gerechtigkeit, Gerechtigkeit – ihr sollst du nachjagen“
Diese Aussage findet sich im alttestamentlichen Buch Deuteronomium, bekannt als fünftes Buch Mose. Das Thema Gerechtigkeit spielt in der Bibel, insbesondere im Alten Testament, eine herausragende Rolle.
Was aber ist Gerechtigkeit? Franz Küberl, Präsident der Caritas Österreich, hat sie folgendermaßen beschrieben: „Gerechtigkeit ist für mich kein Zustand, sondern ein gesellschaftlicher Prozess der stetigen Neudefinition auf Basis fundamentaler gemeinsamer Werte und Ziele. Gerechtigkeit ist immer im Werden“.
Anders ausgedrückt: Gerechtigkeit ist eine hochkomplexe Herausforderung für jede Gesellschaft. Aber aufgepasst, vollkommene Gerechtigkeit gibt es auf dieser Welt nicht, wohl aber „nachjagen sollst du ihr“, rät die Bibel. Man könnte auch sagen: Gerechtigkeit ist einer der wohl wichtigsten Maßstäbe für die Bereiche Politik, Wirtschaft und Soziales.
Heutzutage muss das Anliegen „Gerechtigkeit“ gegen eine Reihe von falschen Vorstellungen verteidigt werden. Drei möchte ich erwähnen.
Schon im fünften und vierten Jahrhundert vor Christus sahen die griechischen Philosophen Platon und Aristoteles in der Gerechtigkeit eine von vier Kardinaltugenden. Genau genommen ist Gerechtigkeit die umfassende Kardinaltugend, während die anderen drei – Besonnenheit, Tapferkeit, Weisheit – auf Teilaspekte der Gerechtigkeit näher eingehen.
Text: Josef Stricker
Anders ausgedrückt: Gerechtigkeit ist eine hochkomplexe Herausforderung für jede Gesellschaft. Aber aufgepasst, vollkommene Gerechtigkeit gibt es auf dieser Welt nicht, wohl aber „nachjagen sollst du ihr“, rät die Bibel. Man könnte auch sagen: Gerechtigkeit ist einer der wohl wichtigsten Maßstäbe für die Bereiche Politik, Wirtschaft und Soziales.
Heutzutage muss das Anliegen „Gerechtigkeit“ gegen eine Reihe von falschen Vorstellungen verteidigt werden. Drei möchte ich erwähnen.
die Gerechtigkeitsdebatte schürt lediglich den Sozialneid;
jede Generation muss immer mehr an Wohlstand haben;
der Sozialstaat bevorzugt die Alten und benachteiligt die Jungen.
Alle drei sind Vorurteile, als solche versuchen sie die Gerechtigkeitsdebatte in die falsche Ecke abzudrängen, um sie – so ist zu vermuten – unschädlich zu machen. Dem gegenüber ist zu unterstreichen, soziale Gerechtigkeit ist die Grundlage gesellschaftlichen und sozialen Zusammenlebens.Schon im fünften und vierten Jahrhundert vor Christus sahen die griechischen Philosophen Platon und Aristoteles in der Gerechtigkeit eine von vier Kardinaltugenden. Genau genommen ist Gerechtigkeit die umfassende Kardinaltugend, während die anderen drei – Besonnenheit, Tapferkeit, Weisheit – auf Teilaspekte der Gerechtigkeit näher eingehen.
Text: Josef Stricker