KVW Aktuell

Wohnbau für die Menschen

Südtirol reformiert seinen Wohnbau. Wir müssen uns zu Wort melden, damit alle Bürgerinnen und Bürger von der Reform profitieren.
Werner Atz, KVW Geschäftsführer
Wohnen für die Menschen Die Südtiroler Landesregierung arbeitet an einer grundlegenden Reform des Wohnbaus in Südtirol, das Wohnbauförderungsgesetz aus dem Jahr 1998 soll überarbeitet und vereinfacht werden. Wir vom KVW haben uns mit einigen relevanten Akteuren zusammengeschlossen, um im Interesse der Werktätigen und aller Südtirolerinnen und Südtiroler unsere Stimme zu erheben.
Wir sind uns einig, dass Wohnraum in Zukunft vor allem den Menschen zur Verfügung stehen muss, die in Südtirol leben und arbeiten. Mit der Wohnreform 2025, der Förderung leistbarer Mietwohnungen und der Ausweitung des Konventionierung werden entscheidende Weichen gestellt, um dieses Ziel zu erreichen. Gemeinsam mit dem Südtiroler Jugendring (SJR), der Arche im KVW, dem Dachverband für Soziales und Gesundheit, dem Katholischen Familienverband Südtirol (KFS) und der Allianz für Familie werden wir uns in den nächsten Monaten immer wieder treffen, um die Wohnreform näher zu beleuchten und auf die Entscheidungsträger einzuwirken.
Wir befürworten die in der Wohnreform 2025 vorgesehene hundertprozentige Konventionierung für neue Wohnbauzonen und neue Wohnkubatur. Denn damit sind neue Wohnbauzonen und neue Wohnkubatur zu 100 Prozent für Ansässige reserviert und können nicht als Zweitwohnungen oder für touristische Zwecke genutzt werden. Zudem müssen bezahlbare Mietwohnungen ermöglicht werden.
Wir befürworten, dass mit der Wohnreform die Voraussetzungen für den Bezug einer konventionierten Wohnung stark vereinfacht werden sollen und appellieren an alle Entscheidungsträger:innen, dafür zu sorgen, dass alle Menschen, die in Südtirol leben und arbeiten, ausreichend Wohnraum zu fairen Bedingungen vorfinden.

KVW International

Für menschenwürdige Arbeit und gegen Ausbeutung

Ein internationales Netzwerk christlicher Arbeitnehmerorganisationen
Bildunterschrift: Protestkundgebung für bessere Arbeitsbedingungen in Indien
Generalsekretär Evariste Nsengumuremyi
Die „Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA) setzt sich für eine Globalisierung der Gerechtigkeit und Solidarität ein und fordert ein weltweites Recht auf menschenwürdige Arbeit. Ziel muss es sein, dass Menschen überall in Würde leben und arbeiten können. Um diese Organisation, deren Mitglied auch der KVW ist, besser kennenzuleren haben wir den Generalsekretär Evariste Nsengumuremyi interviewt.
Wie setzt sich die WBCA konkret für die Rechte der Arbeitnehmer weltweit ein, insbesondere in Ländern mit schlechten Arbeitsbedingungen?
Die WBCA vereint 46 nationale Bewegungen, die sich für die Rechte von Arbeitnehmern einsetzen. Alle vier Jahre wird ein zentrales Thema beschlossen – aktuell „Soziale Gerechtigkeit in einer Wirtschaft für das Leben“, angenommen im März 2023 in Lourdes. Schwerpunkte sind die sozialen Rechte von Wanderarbeitern, Gesundheitsreformen, Renten, Arbeitsnormen, Mindestlöhne und informelle Arbeit.
Die WBCA veröffentlicht regelmäßig Botschaften zu internationalen Gedenktagen und die Zeitschrift „INFOR“. Sie arbeitet mit Gewerkschaften und lokalen Organisationen zusammen, um für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen zu sensibilisieren.
Welche Rolle spielen christliche Werte in Ihrer Arbeit und wie beeinflussen sie Ihre Einstellung zu sozialer Gerechtigkeit?
Die WBCA basiert auf christlichen Werten. Mit der Methode „Sehen – Urteilen – Handeln“ werden Lebenssituationen im Licht des Evangeliums und der kirchlichen Soziallehre analysiert und in konkrete Schritte umgesetzt. Besonders im Urteilen wird die Realität mit dem göttlichen Willen konfrontiert – Grundlage für gerechtes und nachhaltiges Handeln. Mitglieder vertiefen diese Werte durch geistliche Übungen wie Gottesdienste, Exerzitien oder Solidaritätsaktionen – mit dem Ziel, durch Taten Zeugnis zu geben. Lebensberatungsteams unterstützen darin, Engagement sinnhaft zu gestalten. Schulungen zu sozialer Analyse, kirchlichem Denken und Bibelarbeit ergänzen das Angebot.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für Arbeitnehmer in der heutigen globalisierten Arbeitswelt, und wo kann die WBCA eingreifen, um zu helfen?
Die WBCA konzentriert sich auf folgende zentrale Herausforderungen:
Arbeitslosigkeit
In vielen Ländern leben besonders junge Menschen ohne Einkommen in prekären Verhältnissen. Gründe sind u. a. fehlende Beschäftigungspolitik, begrenzter Zugang zu Bildung und technologischer Wandel. Bewegungen reagieren mit Ausbildungskursen und politischer Lobbyarbeit.
Folgen von COVID-19
In ärmeren Ländern sind die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie weiter spürbar. Viele Betriebe sind noch nicht wieder aktiv, die Kaufkraft ist gering. Gruppen reagieren mit Selbsthilfeprojekten wie Gemeinschaftsgärten.
Erstarken rechtsextremer Kräfte
In manchen Regionen gewinnen autoritäre, rechtsextreme Gruppen an Einfluss – oft verbunden mit Gewalt, Überwachung und dem Drogenhandel. Die fehlende Aussicht auf strukturelle Veränderung demotiviert viele Aktive.
FrauenWir setzen uns für Gleichberechtigung ein – gegen ungleiche Bezahlung, häusliche Gewalt und für die Unterstützung alleinerziehender Mütter.
Landwirtschaft in Afrika
Viele Familien bewirtschaften kleine, wenig produktive Farmen. Unsere Bewegungen arbeiten an Lösungen für Landnutzung und Klimafolgen wie Dürren und Überschwemmungen.