KVW Aktuell

Solidarität ohne Grenzen

KVW Vinschgau im Zeichen der Nachhaltigkeit
Die AG Nachhaltigkeit des KVW Bezirk Vinschgau mit dem ehemaligen Landesrat Richard Theiner, v.l.n.r.: Annemarie Kainz, Carla Grüner, Bernd Stecher, Richard Theiner und Heinrich Fliri
Der Faire Handel ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das Prinzip Selbsthilfe ist älteren Generationen bestens bekannt. Und im Vinschgau ganz besonders. Wenn es den meisten Menschen heute gut geht, ist das auch das Verdienst von Generationen vorher, die die Ärmel hochgekrempelt und sich nach Möglichkeit selbst geholfen haben. Der KVW Vinschgau mit seinem Bezirksvorsitzenden Heinrich Fliri findet die generationen- und länderübergreifende Hilfe aktueller denn je und unterstützt alle Initiativen in diese Richtung. Das wurde beim Treffen mit dem ehem. Südtiroler Landesrat für Gesundheit, Soziales und Umwelt Richard Theiner Mitte März 2025 eindrucksvoll unterstrichen.Richard Theiner hat sich nicht nur politisch stets für das Soziale eingesetzt. Er tut es auch heute noch. Nach seiner aktiven Karriere als Politiker hat der Vinschger Ex-Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter maßgeblich zum Aufbau des Weltladens Latsch beigetragen und damit zu einem solidarischen Projekt mit Wirkung weit über das Tal hinaus. Der Weltladen Latsch bietet Produkte aus Lateinamerika, Afrika und Asien an, aber auch solche aus Südtirol. Wie sich diese unmittelbar verbinden lassen, zeigt beispielsweise der Apfel-Mango-Saft „Malaya“, eine geschmackvolle Mischung aus Latscher Bio-Äpfeln mit Bio-Mangos aus den Philippinen. Wer ihn trinkt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes. Mit Malaya wird die Kinderrechtsorganisation Preda von Pater Shay Cullen unterstützt, die sich für philippinische Straßenkinder einsetzt. Ein weiteres Beispiel sind fair produzierte Fußbälle. Während die Begeisterung für den Fußballsport keine Grenzen kennt und Milliarden umsetzt, werden die Spielbälle vielfach unter unmenschlichen Bedingungen von Kinderhand produziert. Auch hier hält Fair Trade entgegen. Mit zertifizierten Bällen, die wirklich nachhaltig sind, da sie in geregelten Arbeitsverhältnissen zu fairen Preisen hergestellt werden. Richard Theiner ist überzeugt: „Wenn die Menschen vor Ort auch nur eine kleine Perspektive und damit Hoffnung haben, dann riskiert niemand mehr sein Leben auf dem Mittelmeer“. Das sei Hilfe zur Selbsthilfe, auf die es ankomme. Und das Wichtigste für die kommenden Generationen sei Bildung, Bildung und nochmals Bildung, so Richard Theiner, der selbst jahrelang als Lehrer an Südtirols Schulen gearbeitet hat.
Zum Abschluss des informativen Austausches mit dem Bezirksausschuss des KVW Vinschgau, wurden auch lokale Herausforderungen angesprochen, wie beispielsweise jene zur Mobilität im Tal, wo noch bis Mitte 2026 die Modernisierung der Vinschger Bahn läuft. Hierzu waren sich Richard Theiner und die KVW-Vertreterinnen und Vertreter einig: die Elektrifizierung sei eine sinnvolle, weil nachhaltige Investition, aber ebenso wichtig sei es, dass es zukünftig eine schnellere Verbindung und damit zum Teil neue und ergänzende Bahntrassen gibt. Die Begegnung zwischen Landesrat a.D. Richard Theiner und den KVW-Vertretern, die in ihren Reihen auch eine eigene Arbeitsgruppe zum Thema „Nachhaltigkeit“ haben, stand unter dem Titel „Engagement für eine gerechte und nachhaltige Zukunft“.
TEXT: Josef Bernhart

KVW Aktuell

Wohnbau für die Menschen

Südtirol reformiert seinen Wohnbau. Wir müssen uns zu Wort melden, damit alle Bürgerinnen und Bürger von der Reform profitieren.
Werner Atz, KVW Geschäftsführer
Wohnen für die Menschen Die Südtiroler Landesregierung arbeitet an einer grundlegenden Reform des Wohnbaus in Südtirol, das Wohnbauförderungsgesetz aus dem Jahr 1998 soll überarbeitet und vereinfacht werden. Wir vom KVW haben uns mit einigen relevanten Akteuren zusammengeschlossen, um im Interesse der Werktätigen und aller Südtirolerinnen und Südtiroler unsere Stimme zu erheben.
Wir sind uns einig, dass Wohnraum in Zukunft vor allem den Menschen zur Verfügung stehen muss, die in Südtirol leben und arbeiten. Mit der Wohnreform 2025, der Förderung leistbarer Mietwohnungen und der Ausweitung des Konventionierung werden entscheidende Weichen gestellt, um dieses Ziel zu erreichen. Gemeinsam mit dem Südtiroler Jugendring (SJR), der Arche im KVW, dem Dachverband für Soziales und Gesundheit, dem Katholischen Familienverband Südtirol (KFS) und der Allianz für Familie werden wir uns in den nächsten Monaten immer wieder treffen, um die Wohnreform näher zu beleuchten und auf die Entscheidungsträger einzuwirken.
Wir befürworten die in der Wohnreform 2025 vorgesehene hundertprozentige Konventionierung für neue Wohnbauzonen und neue Wohnkubatur. Denn damit sind neue Wohnbauzonen und neue Wohnkubatur zu 100 Prozent für Ansässige reserviert und können nicht als Zweitwohnungen oder für touristische Zwecke genutzt werden. Zudem müssen bezahlbare Mietwohnungen ermöglicht werden.
Wir befürworten, dass mit der Wohnreform die Voraussetzungen für den Bezug einer konventionierten Wohnung stark vereinfacht werden sollen und appellieren an alle Entscheidungsträger:innen, dafür zu sorgen, dass alle Menschen, die in Südtirol leben und arbeiten, ausreichend Wohnraum zu fairen Bedingungen vorfinden.