KVW Aktuell

Danke Donald!

Karl Brunner, Geistlicher Assistent im KVW
Ich bin dankbar für den Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump.
Ich danke ihm nicht dafür, dass er gegen die Presse vorgeht, die ihn nicht lobt oder gar kritisiert und auch nicht dafür, dass er sie von den Pressekonferenzen ausschließt. Ich danke ihm nicht dafür, dass er die Weltpolitik als Handel versteht, wo es nur Gewinner und Verlierer geben, und er natürlich nur der Gewinner sein kann. Ich danke ihm nicht dafür, dass er gegen wissenschaftliche Institutionen vorgeht, weil sie ein anderes Weltbild vertreten als er und seine Gesinnungsgenoss:innen. Ich danke ihm nicht dafür, dass er Migrant:innen abwertet und in ein schiefes Licht stellt, obwohl auch seine Familie aus Deutschland in die USA aufgebrochen ist, genauso wie seine aktuelle Frau Melania aus Slowenien. Ich danke ihm nicht dafür, dass er Gerichtsurteile nicht anerkennen will und gegen Richter:innen und Staatsanwält:innen vorgeht, die aufgrund der Gesetzeslage gegen seine politische Linie entscheiden. Ich danke ihm nicht dafür, dass er die Entwicklungshilfe radikal kürzt bzw. weitestgehend einstellt, weil dadurch Menschen in größter Not sich selbst überlassen werden.
Dafür und für vieles mehr danke ich ihm ausdrücklich nicht!
Ich bin hingegen dankbar dafür, dass er für jede und jeden absolut klar verständlich macht, dass Politik nicht anderen überlassen werden darf, dass wir alle für unsere Werte und Überzeugungen eintreten und gegen Entwürdigung auftreten müssen.
Politik in einer Demokratie geht uns alle an und diese Verantwortung kann an niemanden delegiert werden. Ganz im Gegenteil!
Es liegt an uns, welche Gesellschaft wir wollen und dieses Wollen verlangt nach Einsatz für das Gewollte. Auf geht’s! Beispielsweise bei den Gemeinderatswahlen!
Text: Karl Brunner

KVW Aktuell

Solidarität ohne Grenzen

KVW Vinschgau im Zeichen der Nachhaltigkeit
Die AG Nachhaltigkeit des KVW Bezirk Vinschgau mit dem ehemaligen Landesrat Richard Theiner, v.l.n.r.: Annemarie Kainz, Carla Grüner, Bernd Stecher, Richard Theiner und Heinrich Fliri
Der Faire Handel ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das Prinzip Selbsthilfe ist älteren Generationen bestens bekannt. Und im Vinschgau ganz besonders. Wenn es den meisten Menschen heute gut geht, ist das auch das Verdienst von Generationen vorher, die die Ärmel hochgekrempelt und sich nach Möglichkeit selbst geholfen haben. Der KVW Vinschgau mit seinem Bezirksvorsitzenden Heinrich Fliri findet die generationen- und länderübergreifende Hilfe aktueller denn je und unterstützt alle Initiativen in diese Richtung. Das wurde beim Treffen mit dem ehem. Südtiroler Landesrat für Gesundheit, Soziales und Umwelt Richard Theiner Mitte März 2025 eindrucksvoll unterstrichen.Richard Theiner hat sich nicht nur politisch stets für das Soziale eingesetzt. Er tut es auch heute noch. Nach seiner aktiven Karriere als Politiker hat der Vinschger Ex-Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter maßgeblich zum Aufbau des Weltladens Latsch beigetragen und damit zu einem solidarischen Projekt mit Wirkung weit über das Tal hinaus. Der Weltladen Latsch bietet Produkte aus Lateinamerika, Afrika und Asien an, aber auch solche aus Südtirol. Wie sich diese unmittelbar verbinden lassen, zeigt beispielsweise der Apfel-Mango-Saft „Malaya“, eine geschmackvolle Mischung aus Latscher Bio-Äpfeln mit Bio-Mangos aus den Philippinen. Wer ihn trinkt, tut nicht nur sich selbst etwas Gutes. Mit Malaya wird die Kinderrechtsorganisation Preda von Pater Shay Cullen unterstützt, die sich für philippinische Straßenkinder einsetzt. Ein weiteres Beispiel sind fair produzierte Fußbälle. Während die Begeisterung für den Fußballsport keine Grenzen kennt und Milliarden umsetzt, werden die Spielbälle vielfach unter unmenschlichen Bedingungen von Kinderhand produziert. Auch hier hält Fair Trade entgegen. Mit zertifizierten Bällen, die wirklich nachhaltig sind, da sie in geregelten Arbeitsverhältnissen zu fairen Preisen hergestellt werden. Richard Theiner ist überzeugt: „Wenn die Menschen vor Ort auch nur eine kleine Perspektive und damit Hoffnung haben, dann riskiert niemand mehr sein Leben auf dem Mittelmeer“. Das sei Hilfe zur Selbsthilfe, auf die es ankomme. Und das Wichtigste für die kommenden Generationen sei Bildung, Bildung und nochmals Bildung, so Richard Theiner, der selbst jahrelang als Lehrer an Südtirols Schulen gearbeitet hat.
Zum Abschluss des informativen Austausches mit dem Bezirksausschuss des KVW Vinschgau, wurden auch lokale Herausforderungen angesprochen, wie beispielsweise jene zur Mobilität im Tal, wo noch bis Mitte 2026 die Modernisierung der Vinschger Bahn läuft. Hierzu waren sich Richard Theiner und die KVW-Vertreterinnen und Vertreter einig: die Elektrifizierung sei eine sinnvolle, weil nachhaltige Investition, aber ebenso wichtig sei es, dass es zukünftig eine schnellere Verbindung und damit zum Teil neue und ergänzende Bahntrassen gibt. Die Begegnung zwischen Landesrat a.D. Richard Theiner und den KVW-Vertretern, die in ihren Reihen auch eine eigene Arbeitsgruppe zum Thema „Nachhaltigkeit“ haben, stand unter dem Titel „Engagement für eine gerechte und nachhaltige Zukunft“.
TEXT: Josef Bernhart