KVW International

Weltbewegung Christlicher Arbeitnehmer (WBCA)

Die WBCA ist ein internationales Netzwerk christlicher Arbeitnehmerbewegungen. Ihr Ziel: Bewusstsein schaffen, Weiterbildung fördern und konkrete Aktionen organisieren, um die Lebensbedingungen von Arbeitnehmern sozial, wirtschaftlich und kulturell zu verbessern – und so eine gerechte, nachhaltige Welt mitzugestalten.
Gegründet 1966, hat die Bewegung ihren Sitz in Brüssel (Belgien) und besteht derzeit aus 46 Mitgliedsbewegungen in Afrika, Amerika, Asien und Europa. Die EBCA, deren CO-Präsident der geistliches Assistent des KVW Karl Brunner ist, die die kontinentale Untergruppe der WBCA. Die WBCA ist eine internationale Vereinigung von Gläubigen im Sinne des katholischen Kirchenrechts.
Evariste Nsengumuremyi ist seit 1999 Mitglied von der Mitgliederbewegung MTC Ruanda und war zuvor in der Jugendarbeit der christlichen Arbeitnehmerbewegung aktiv. Er ist Finanzfachmann, verheiratet, Vater von fünf Kindern und wurde im März 2023 zum Generalsekretär der WBCA gewählt.

Soziales

Helfen, wo es nötig ist

Unterstützung für Projekte in der Zentralafrikanischen Republik
Ancilla Lechner
Hinschauen, wo andere wegschauen. Genau das tut die Kurtatscherin Ancilla Lechner, die seit einigen Jahren als Seelsorgerin im Krankenhaus Brixen arbeitet. Mit Leidenschaft engagiert sie sich auch für Sozialprojekte in einem der ärmsten Länder der Welt, in der Zentralafrikanischen Republik. Die Initiative dient dem Frieden und dem interreligiösen Dialog und bietet den Menschen vor Ort eine erste gesundheitliche Grundversorgung. Wie es dazu kam, worum es dabei geht und was auch wir tun können, lesen Sie im folgenden Interview.
Wie kommt es dazu, dass Sie sich für Projekte in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) engagieren?  Die ZAR hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen, darunter politische Instabilität, Korruption und ein anhaltender Konflikt in verschiedenen Regionen.
Ein guter Freund von mir, P. Moses Otii, ist Comboni-Missionar. Er war zehn Jahre lang Pfarrer der Pfarrei Fatima in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik. 2016 hat er mich eingeladen und ich bin mit zwei Freundinnen nach Bangui geflogen. Wir haben dort mit ca. 100 Jugendlichen ein tolles Jugendprojekt durchgeführt. Die Situation der Menschen in der ZAR ist geprägt vom Krieg. Trotzdem lassen sich die jungen Menschen nicht unterkriegen. Sie sind voller Ideen, gestärkt durch den Glauben, und versuchen, ihre Träume zu verwirklichen. Diese Menschen sind für mich Vorbilder im Glauben, im Mut und in der Hoffnung.
Entwicklungsprojekte in Afrika sind vielfältig und reichen von Infrastrukturaufbau über Bildung und Gesundheit bis hin zu Projekten zur Förderung von Demokratie und Menschenrechten. Welchen Schwerpunkt hat sich das Projekt, welches vor kurzem in Europa vorgestellt wurde, gesetzt?
Das Gesundheitswesen in der Zentralafrikanischen Republik ist sehr schlecht. Die meisten Menschen haben überhaupt keinen Zugang zu einer medizinischen Versorgung. Deshalb haben die jungen Menschen der Pfarrei Fatima beschlossen, selbst etwas zu tun. Ihr Traum ist es, ein Gesundheitszentrum zu haben, zu dem alle Menschen Zugang bekommen können. Sie haben bereits begonnen, dieses Gesundheitszentrum zu bauen. Aktuell gibt es bereits eine Apotheke, ein Labor und einen Krankenwagen. Schritt für Schritt wollen sie nun weiterbauen. Es gibt von der Pfarrei junge Menschen, die Medizin studiert haben bzw. einen pflegerischen Beruf. Sie möchten in dieses Gesundheitszentrum einsteigen. Bis jetzt helfen sie vor allem freiwillig mit. Mit dem Krankenwagen fahren sie auch viermal im Jahr hinaus in entlegene Dörfer, wo es keine Ärzte und Pfleger gibt. Diese „Mobile Klinik“ wird von Bischof Jesùs Ruiz Molina begleitet. Bischof Jesús und P. Moses waren vor kurzem in Südtirol und haben davon erzählt.
Wie garantiert man, dass Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird?
Am besten ist es sicher, wenn man mit Projektpartnern direkt vor Ort in Kontakt ist. Der Bau dieses Gesundheitszentrums wird von jungen einheimischen Menschen geleitet. Sie wissen, was notwendig ist. Außerdem ist die Pfarrei Fatima eine Pfarrei der Comboni-Missionare. Ich bin mit P. Moses in regelmäßigem Kontakt.
Planen Sie in Zukunft wieder eine Reise in die Zentralafrikanische Republik?
Im Moment habe ich nichts geplant, aber es sollte es eine Möglichkeit geben, kann es sein, dass ich wieder hinfliege.
Interview: Iris Pahl