KVW Aktuell
Wahlkampf recht emotionslos
Werner Atz, KVW Geschäftsführer
Am 8. und 9. Juni wählen wir die Abgeordneten für das Europäische Parlament. Und obwohl wir immer mal wieder darüber in der Zeitung lesen, wer kandidiert und mit wem, geht der Wahlkampf recht emotionslos vor sich. Es dominieren lokale und nationale Themen, anstatt dass wir darüber diskutieren würden, was wir an Europa eigentlich haben und wie man die Europäische Idee weiterentwickeln könnte. Europa, die Europäische Union, ist nichts Abstraktes, das irgendwo weit weg über unser Leben bestimmt. Aber gern geben die hiesigen Politiker für alles, was schlecht läuft Europa die Schuld, während sie sich gute Entwicklungen gern an die eigene Fahne heften. Das ist nicht nur in Südtirol oder in Italien so, das kennen wir aus vielen europäischen Ländern. Dabei tut die EU nichts, was wir ihr nicht erlauben. Die Staats- und Regierungschefs und die Minister, die wir ins Amt gewählt haben, geben bei ihren regelmäßigen Treffen die Richtung vor. Das Europäische Parlament, dessen Abgeordnete nun zur Wahl stehen, bekommt immer mehr Mitspracherecht. Mit dieser Wahl nehmen wir Einfluss auf das, was Europa ist.
Natürlich ist es einfacher, sich über die berühmte Gurkenkrümmungsrichtlinie lustig zu machen. Die war aber kein Einfall irgendwelcher ominöser Brüsseler Bürokraten, sondern ein Wunsch des Handels nach Vereinheitlichung, die unter anderem den Transport erleichtern sollte. Oder denken wir an die Möglichkeit, zu reisen, uns überall in Europa niederzulassen, die Abschaffung der Zölle und so weiter.
Abseits von Handel und Wirtschaft ist die Europäische Union aber vor allem ein Friedensprojekt. Nationalistische Tendenzen nehmen zu und drohen Europa und die ganze Welt auseinanderzureißen. Mit der Teilnahme an der Europawahl geben wir ein Zeichen, dass wir an ein vereintes demokratisches und solidarisches Europa glauben.
Jeder europäische Staat für sich hat in der Welt wenig zu melden. Nicht wirtschaftspolitisch und nicht sicherheitspolitisch. Nur gemeinsam können 450 Millionen EU-Bürger – etwa gleich viel wie USA und Russland zusammen – ihre Stimme in der Welt geltend machen. 80 Jahre Frieden in Europa sind nicht vom Himmel gefallen, sie sind Ergebnis der Zusammenarbeit in Europa über Staatsgrenzen hinweg. Besonders wir als Minderheit tun gut daran, an einem Europa der Regionen zu arbeiten. Dass immer neue Staaten und immer mehr Menschen nach Europa wollen beweist, wie attraktiv die Idee der Europäischen Union ist. Wir selbst haben das ein bisschen vergessen, wir haben uns daran gewöhnt. Wie unser Leben ohne EU ausschauen würde, können wir uns gar nicht mehr vorstellen. Oder geht es den Briten heute etwa besser?
Natürlich ist es einfacher, sich über die berühmte Gurkenkrümmungsrichtlinie lustig zu machen. Die war aber kein Einfall irgendwelcher ominöser Brüsseler Bürokraten, sondern ein Wunsch des Handels nach Vereinheitlichung, die unter anderem den Transport erleichtern sollte. Oder denken wir an die Möglichkeit, zu reisen, uns überall in Europa niederzulassen, die Abschaffung der Zölle und so weiter.
Abseits von Handel und Wirtschaft ist die Europäische Union aber vor allem ein Friedensprojekt. Nationalistische Tendenzen nehmen zu und drohen Europa und die ganze Welt auseinanderzureißen. Mit der Teilnahme an der Europawahl geben wir ein Zeichen, dass wir an ein vereintes demokratisches und solidarisches Europa glauben.
Jeder europäische Staat für sich hat in der Welt wenig zu melden. Nicht wirtschaftspolitisch und nicht sicherheitspolitisch. Nur gemeinsam können 450 Millionen EU-Bürger – etwa gleich viel wie USA und Russland zusammen – ihre Stimme in der Welt geltend machen. 80 Jahre Frieden in Europa sind nicht vom Himmel gefallen, sie sind Ergebnis der Zusammenarbeit in Europa über Staatsgrenzen hinweg. Besonders wir als Minderheit tun gut daran, an einem Europa der Regionen zu arbeiten. Dass immer neue Staaten und immer mehr Menschen nach Europa wollen beweist, wie attraktiv die Idee der Europäischen Union ist. Wir selbst haben das ein bisschen vergessen, wir haben uns daran gewöhnt. Wie unser Leben ohne EU ausschauen würde, können wir uns gar nicht mehr vorstellen. Oder geht es den Briten heute etwa besser?
Text: Werner Atz