KVW Aktuell
Seniorenanliegen im Gesundheitsbereich
Probleme mit der Digitalisierung
Laura Schrott (Direktorin Abteilung Gesundheit), Richard Kienzl (Mitarbeiter im Seniorenbüro), Günther Burger (Direktor Ressort für Gesundheit), Arno Kompatscher (Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat), Maria Kusstatscher (Vorsitzende KVW-Senioren) und Konrad Obexer (stellv. Vorsitzender KVW-Senioren)
Bei den Bezirkstreffen der Seniorenklubs im Mai wurden Vorschläge zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Südtirol gesammelt. Die Leitung der KVW-Senioren übermittelte sie dem Landeshauptmann Arno Kompatscher. Dieser lud am 2. August zu einem Gespräch ein.
Die KVW-Seniorenvertretung sprach zunächst eine große Anerkennung aus für die verschiedenen Gesundheitsdienste und insgesamt gegenüber dem Sanitätspersonal. Das zentrale Problem, das dem Landeshauptmann vorgetragen wurde, war die Überforderung sehr vieler Senioren, die sich durch die zu schnelle Digitalisierung der gesamten Information und Kommunikation zwischen dem Bürger und den Diensten ergeben.
Mehr als 50.000 Einwohner von Südtirol sind über 75 Jahre alt. Laut einer Seniorenstudie des ASTAT vom Juli 2023 besitzen nur 38 % der Über-75-Jährigen ein Smartphone. 58 % wünschen, den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu erleichtern sowie mehr Hilfe bei digitalen Prozeduren und Ansuchen anzubieten.
Viele Menschen klagen über die langen Wartezeiten, besonders wenn dringende Untersuchungen gemacht werden müssten. In den Privat-Kliniken bekommt man schnell einen Termin. Aber die hohen Kosten sind für viele nicht erschwinglich.
Schwierigkeiten ergeben sich oft bei der rechtzeitigen Absage von Laborproben oder Visiten. Dies sei wegen digitaler Probleme nicht immer möglich. Wo können Vormerkungen abgesagt oder geändert werden? Günther Burger verwies auf die einheitliche Vormerknummer 100100. Aber wo können sich jene hinwenden, die kein Smartphone haben und keine e-mail-Adresse?Es braucht weiterhin regelmäßige Öffnungszeiten der Ämter für direkte Kontakte und Anrufe.
Franz Müntefering, Vorsitzender der Seniorenorganisationen in Deutschland, sagte vor einem Jahr in der Eurac: Es darf nicht sein, dass der älteren Generation die Digitalisierung einfach übergestülpt wird. Das braucht Zeit, Ausbildung und die technischen Geräte.
Der KVW bietet viele Ausbildungsmöglichkeiten an: EDV-Kurse, Online-Begleiter helfen auf Anfrage vor Ort, Jugendliche helfen Erwachsenen, Personen helfen einander auf Ortsebene.
Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher unterstrich beim Gespräch, dass der Gesundheitsbetrieb und die Landesämter sich bemühen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Krankenhaus und Sprengel, für eine bessere Abstimmung und für patientenfreundlichere Wege. Der Gesundheitsbetrieb setzt jetzt alles daran, die Wartezeiten abzubauen. Viele Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, es gibt aber noch viel zu tun. Wir können uns die Hilfe von privaten Anbietern holen. Dies ist jedoch nur für jene Leistungen sinnvoll, die in den öffentlichen Strukturen nicht erbracht werden können und dort wo es eine Ergänzung und keine Konkurrenz darstellt.
Der Landeshauptmann sagte „Wir planen gemeinsam mit dem Gemeindeverband einen Schalterdienst für digitale Dienste in jeder Gemeinde einzurichten“. Dort sollten auch Fragen an die zuständigen Ämter weitergeleitet werden.
Die ältere Generation ist in ihrer Selbständigkeit zu schützen und zu fördern. Sie darf nicht entmündigt oder gar ausgeschlossen werden. Darüber war man sich am Ende des Treffens einig.
Mehr als 50.000 Einwohner von Südtirol sind über 75 Jahre alt. Laut einer Seniorenstudie des ASTAT vom Juli 2023 besitzen nur 38 % der Über-75-Jährigen ein Smartphone. 58 % wünschen, den Zugang zu Gesundheitsleistungen zu erleichtern sowie mehr Hilfe bei digitalen Prozeduren und Ansuchen anzubieten.
Viele Menschen klagen über die langen Wartezeiten, besonders wenn dringende Untersuchungen gemacht werden müssten. In den Privat-Kliniken bekommt man schnell einen Termin. Aber die hohen Kosten sind für viele nicht erschwinglich.
Schwierigkeiten ergeben sich oft bei der rechtzeitigen Absage von Laborproben oder Visiten. Dies sei wegen digitaler Probleme nicht immer möglich. Wo können Vormerkungen abgesagt oder geändert werden? Günther Burger verwies auf die einheitliche Vormerknummer 100100. Aber wo können sich jene hinwenden, die kein Smartphone haben und keine e-mail-Adresse?Es braucht weiterhin regelmäßige Öffnungszeiten der Ämter für direkte Kontakte und Anrufe.
Franz Müntefering, Vorsitzender der Seniorenorganisationen in Deutschland, sagte vor einem Jahr in der Eurac: Es darf nicht sein, dass der älteren Generation die Digitalisierung einfach übergestülpt wird. Das braucht Zeit, Ausbildung und die technischen Geräte.
Der KVW bietet viele Ausbildungsmöglichkeiten an: EDV-Kurse, Online-Begleiter helfen auf Anfrage vor Ort, Jugendliche helfen Erwachsenen, Personen helfen einander auf Ortsebene.
Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher unterstrich beim Gespräch, dass der Gesundheitsbetrieb und die Landesämter sich bemühen für eine gute Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Krankenhaus und Sprengel, für eine bessere Abstimmung und für patientenfreundlichere Wege. Der Gesundheitsbetrieb setzt jetzt alles daran, die Wartezeiten abzubauen. Viele Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, es gibt aber noch viel zu tun. Wir können uns die Hilfe von privaten Anbietern holen. Dies ist jedoch nur für jene Leistungen sinnvoll, die in den öffentlichen Strukturen nicht erbracht werden können und dort wo es eine Ergänzung und keine Konkurrenz darstellt.
Der Landeshauptmann sagte „Wir planen gemeinsam mit dem Gemeindeverband einen Schalterdienst für digitale Dienste in jeder Gemeinde einzurichten“. Dort sollten auch Fragen an die zuständigen Ämter weitergeleitet werden.
Die ältere Generation ist in ihrer Selbständigkeit zu schützen und zu fördern. Sie darf nicht entmündigt oder gar ausgeschlossen werden. Darüber war man sich am Ende des Treffens einig.
Neue Regeln der Ticketbefreiung. Seit 1. April 2023 gibt es neue Bestimmungen in der Ticketbefreiung. Es ist notwendig, sich bei der Krankenkassa oder im Sprengel zu informieren, welche Ticketbefreiung für mich weiterhin gültig ist und welche erneuert werden muss. Ticketbefreiungen gibt es aufgrund eines Krankheitsbildes, aufgrund von Einkommen und Alter, aufgrund von Invalidität, Schwangerschaft u.a.