KVW Aktuell
Ein Herz für die Peripherie
Rudi Anschober zu Gast beim KVW Vinschgau
Josef Bernhart interviewt Rudi Anschober. Foto: fotowieser.it
Der österreichische Bundeminister a.D. Rudolf Anschober war kürzlich auf Einladung des KVW Vinschgau in Schlanders zu Gast und berichtete aus seinen Erfahrungen mit der Corona Pandemie. Seine Gedanken hat er im Buch „Pandemia“ verarbeitet und zeigt in dem Werk, anhand von fünf teils fiktiven Personen – einer Intensivmedizinerin, einer Forschungskoordinatorin, einer Long-Covid-Patientin, einer Buchhändlerin und eines Ministers – die vielschichtigen Herausforderungen der Corona-Pandemie.
Josef Bernhart, stellvertretender KVW Bezirksobmann führte gekonnt durch den Abend, und die vielen Menschen, die der Einladung ins Krankenhaus Schlanders gefolgt waren, lauschten gespannt den Ausführungen des ehemaligen grünen Bundesministers, der im April 2021 mitten in der Corona Pandemie aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. „Covid hat uns eine Lektion erteilt. Wir alle waren unvorbereitet und haben deshalb auch Fehler gemacht. Wichtig ist es aber aus diesen Fehlern zu lernen und beim nächsten Mal besser vorbereitet zu sein!“ so Anschober. So habe man am Beginn der Pandemie reflexartig national gedacht,- als Beispiel nannte er die Beschaffung der Schutzkleidung, wo hingegen europaweite Krisen, Zusammenarbeit auf europäischer erfordern würden. Als Politiker müssen man evidenzbasiert entscheiden und sowohl medizinische, gesundheitspolitische und soziale Aspekte berücksichtigen.
Auch der Umgang untereinander hat sichtlich gelitten: Studien zeigen, dass ein Drittel der Bevölkerung wissenschaftsskeptisch ist und diese gefährliche Entwicklung fördert auch die Entsolidalisierung der Gesellschaft. Diese Spaltung der Gesellschaft habe es schon vorher gegeben, aber in der Pandemie sei sie massiv zugespitzt worden.
Standen bei der 1. Veranstaltung „Ein Herz für die Peripherie“ im Jahr 2015 noch die Befürchtung im Raum, dass das Krankenhaus in Schlanders geschlossen werde, so haben die Erfahrungen der Coronakrise gezeigt, dass eine wohnortnahe Betreuung und Versorgung für die Bevölkerung sehr wichtig ist. „Kleinere periphere Strukturen können eine gute Grundversorgung leisten und eigene Schwerpunkte setzen“ zeigte sich auch der ärztliche Leiter des Schlanderser Krankenhaus Robert Rainer überzeugt. Florian Zerzer, Generaldirektor der Südtiroler Sanitätsbetriebs, wollte auch positive Seiten erwähnen: „ Es ist uns in der Pandemie gelungen innerhalb kürzester Zeit die Zahl der Intensivbetten von 37 auf 81 zu erhöhen“. Wie auch in der anschließenden Diskussion ersichtlich, herrscht noch großer Unmut beim Pflegepersonal. Nur wenn bessere Voraussetzungen (mehr Lohn, mehr Wertschätzung,..) geschaffen werden, können die Abteilungen in den Krankenhäusern auch gut arbeiten und unsere Krankenhäuser moderne Dienstleister im Gesundheitswesen sein.
Auch der Umgang untereinander hat sichtlich gelitten: Studien zeigen, dass ein Drittel der Bevölkerung wissenschaftsskeptisch ist und diese gefährliche Entwicklung fördert auch die Entsolidalisierung der Gesellschaft. Diese Spaltung der Gesellschaft habe es schon vorher gegeben, aber in der Pandemie sei sie massiv zugespitzt worden.
Standen bei der 1. Veranstaltung „Ein Herz für die Peripherie“ im Jahr 2015 noch die Befürchtung im Raum, dass das Krankenhaus in Schlanders geschlossen werde, so haben die Erfahrungen der Coronakrise gezeigt, dass eine wohnortnahe Betreuung und Versorgung für die Bevölkerung sehr wichtig ist. „Kleinere periphere Strukturen können eine gute Grundversorgung leisten und eigene Schwerpunkte setzen“ zeigte sich auch der ärztliche Leiter des Schlanderser Krankenhaus Robert Rainer überzeugt. Florian Zerzer, Generaldirektor der Südtiroler Sanitätsbetriebs, wollte auch positive Seiten erwähnen: „ Es ist uns in der Pandemie gelungen innerhalb kürzester Zeit die Zahl der Intensivbetten von 37 auf 81 zu erhöhen“. Wie auch in der anschließenden Diskussion ersichtlich, herrscht noch großer Unmut beim Pflegepersonal. Nur wenn bessere Voraussetzungen (mehr Lohn, mehr Wertschätzung,..) geschaffen werden, können die Abteilungen in den Krankenhäusern auch gut arbeiten und unsere Krankenhäuser moderne Dienstleister im Gesundheitswesen sein.