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Der KVW und das Lieferkettengesetz

Mehr Sorgfalt, mehr Nachhaltigkeit, mehr Menschenrechte
Foto: pexels/Tom Fisk
Unsere Einkaufsgewohnheiten haben sich in den letzten Jahren grundlegend verändert: während früher direkt im Geschäft eingekauft wurde, hat sich heute ein sehr reger Online-Handel durchgesetzt. Die schnelle und bequeme Art des Einkaufens ist vielen angenehm – sogar vom Handy aus machbar und damit oft auch zeitsparend. Zusätzliche Rabatte sprechen auch viele Kunden an. Die damit verbundenen Nachteile sind hingegen nicht jedem bewusst. Sehr oft steht eine rein kostenmäßige Analyse im Vordergrund. Es lohnt sich aber, auch etwas hinter die Kulissen zu schauen und die damit verbundenen Problematiken etwas genauer zu betrachten. Vor allem als KVW-Mitglieder sollten wir uns genau informieren und die Zusammenhänge der Weltwirtschaft unter die Lupe nehmen. Eine Möglichkeit für einen gerechteren Handel ist ein starkes Lieferkettengesetz.
Das Lieferkettengesetz ist ein Gesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, ihre Lieferketten auf mögliche Menschenrechtsverletzungen hin zu überprüfen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Das europäische Lieferkettengesetz soll dazu beitragen, dass Unternehmen in ihren Lieferketten keine Verletzungen der sozialen Standards dulden. Gerade die sozialen Standards beschäftigen uns als KVW. Seit unserer Gründung im Jahre 1948 setzen wir uns dafür ein, dass Menschen über ihre Sozialrechte informiert werden. Immer wieder haben wir auch mit unseren Jahresthemen Sensibilisierungsarbeit geleistet und dafür Sorge getragen, dass die grundlegenden Informationen über die Ortsgruppen auch an alle Mitglieder weitergegeben werden. Die Reduzierung der Arbeit auf einen reinen Kostenfaktor nimmt immer weiter zu. Die Kosten für die Arbeit sollen im neoliberalen Wirtschaftsdenken so niedrig wie möglich gehalten werden, damit die Betriebe konkurrenzfähig bleiben. Die dadurch für die Menschen entstehenden Erschwernisse werden nicht mehr gesehen: Arbeitsverdichtung, Flexibilisierung der Arbeitszeiten zu Gunsten der Unternehmen, prekäre Arbeitsverhältnisse erschweren den Arbeitsalltag für viele Menschen- weltweit. Das Lieferkettengesetz enthält auch Regelungen bezüglich Transparenz und Berichterstattung. Unternehmen, müssen demnach jährlich über ihre Lieferketten berichten und aufzeigen, welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um mögliche Verstöße zu vermeiden.
Die Einführung eines Lieferkettengesetzes ist somit ein wichtiger Teil einer größeren Initiative, die darauf abzielt, die sozialen und umweltbezogenen Standards in globalen Lieferketten zu verbessern. Es soll dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Verantwortung für die Menschenrechte und die Umwelt in ihren Lieferketten wahrnehmen und sicherstellen, dass ihre globalen Lieferketten verbessert werden. Es soll weiters dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Verantwortung für die Menschenrechte und die Umwelt in ihren Lieferketten wahrnehmen und sicherstellen, dass ihre Produkte unter ethisch und moralisch akzeptablen Bedingungen hergestellt werden. Es lohnt sich, darüber nachzudenken!
Werner Steiner

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Technik für Senior:innen: einfach erklären und helfen

Beratungsstelle für mehr Lebensqualität und Sicherheit mit Hilfe von Technik von Eurac und KVW im Vinschgau
Im Bild von links nach rechts vier der fünf Technikbotschafter*innen: Heini Fliri, Annemarie Kainz, Ines Simbrig (Eurac), Sonia Abramo, Robert Peer (nicht im Bild: Georg Gurschler). Foto: Dr. Josef Bernhart
Technik bietet Chancen und Risiken, auch für Menschen in fortgeschrittenem Alter. Wir sprechen von SeniorInnen, die Smartphones und Co vielfach nötiger bräuchten als so manch junge Zeitgenossen. Doch der Umgang mit den modernen Geräten bereitet vor allem diesen oft große Probleme. Die Technik kann zwar viel, aber was nützt es, wenn man sich damit nicht oder nicht mehr auskennt. Da hilft es zu wissen, dass es einfach zu bedienende Alternativen gibt, die man in Geschäften im eigenen Dorf oder Stadtviertel kaufen kann. Doch auch Geräte in der Wohnung stellen manchmal eine Herausforderung dar, wie zum Beispiel der Fernseher. Muss der alte ausgetauscht werden, wird die Bedienung des neuen oft zum Problem – eine einfache Fernbedienung mit wenigen Knöpfen kann hier helfen. Daneben gibt es weitere technische Geräte, die älteren Menschen das Leben daheim leichter, sicherer und lebenswerter machen können. Ein Sicherheitsbügeleisen, das sich von allein ausschaltet, sobald es nicht mehr benutzt wird genauso wie Sensoren oder LED-Streifen zur besseren Beleuchtung zum Beispiel in der Nacht. Aber welche Geräte helfen konkret? Wo kann man diese erwerben? Wie funktionieren und was kosten sie? Derartige Fragen rund um Wohnen und Technik beantworten ab sofort sogenannte „Technikbotschafter*innen“, ehrenamtlich, qualifiziert und unabhängig. Erprobt wird dieses kostenlose Angebot zurzeit in einem Pilotprojekt in Schlanders und heißt „Beratungsstelle für ein selbstbestimmtes Leben im Alter mit Unterstützung durch Technik“, konzipiert von Eurac Research, umgesetzt mit dem KVW unter dem Vorsitz von Heinrich Fliri, mitgetragen von der Gemeinde Schlanders und der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sowie gefördert von der Stiftung Sparkasse. Unterstützt wird das Angebot auch von den Sozial- und Gesundheitssprengeln im Bezirk Vinschgau, denn Vernetzung ist alles, zum Nutzen aller, die Hilfe wirklich brauchen und davon profitieren. Ganz einfach.
Die Digitalisierung für Ältere wird kontrovers diskutiert. „Weniger Smartphone und mehr Menschlichkeit“, schreibt der ehem. EU-Abgeordnete Sepp Kusstatscher in der FF Nr. 8 (2023), S.44. Josef Bernhart hat deshalb in das neue Dialogsystem ChatGPT folgende Frage eingegeben: „Welche Chancen und Risiken bestehen bei der Digitalisierung für Senioren ab 75 Jahren?“ Hier die Antwort des virtuellen Assistenten, der Millionen von Quellen aus dem Internet sekundenschnell auswertet: Die Digitalisierung bietet Senioren ab 75 Jahren viele Chancen, birgt aber auch einige Risiken. Hier sind einige Beispiele:
Chancen:
1. Verbesserte soziale Interaktion: Durch die Verwendung von Online-Plattformen und sozialen Medien können Senioren ab 75 Jahren leichter mit ihren Freunden und Familien in Kontakt bleiben, auch wenn diese weit weg wohnen.
2. Zugang zu Informationen: Das Internet bietet Senioren Zugang zu einer Vielzahl von Informationen zu Themen wie Gesundheit, Finanzen, Hobbys und mehr.
3. Vereinfachte Einkäufe: Mit Online-Einkaufsmöglichkeiten können ältere Menschen bequem von zu Hause aus einkaufen, was besonders hilfreich sein kann, wenn sie nicht mehr so mobil sind.
4. Verbesserte kognitive Fähigkeiten: Es wurde gezeigt, dass die Verwendung digitaler Technologien dazu beitragen kann, das Gehirn zu stimulieren und die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen zu verbessern.
Risiken:
1. Technische Herausforderungen: Ältere Menschen können Schwierigkeiten haben, sich mit neuen Technologien vertraut zu machen und sich an die Nutzung von Computern, Tablets oder Smartphones zu gewöhnen.
2. Cyber-Sicherheit: Die Verwendung digitaler Technologien birgt das Risiko von Cyberkriminalität und Betrug. Ältere Menschen können aufgrund mangelnder Kenntnisse und Erfahrungen in diesem Bereich besonders anfällig für diese Bedrohungen sein.
3. Einsamkeit: Während digitale Technologien helfen können, soziale Verbindungen aufrechtzuerhalten, können sie auch dazu führen, dass ältere Menschen sich von der realen Welt isolieren und sich einsam fühlen.
4. Gesundheitliche Auswirkungen: Übermäßige Nutzung von digitalen Technologien kann zu Augenbelastung, Schlaflosigkeit und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Insgesamt bieten digitale Technologien älteren Menschen viele Vorteile, aber es ist wichtig, dass sie diese Technologien auf eine sichere und verantwortungsvolle Weise nutzen. Die Unterstützung und Schulung älterer Menschen bei der Nutzung von digitalen Technologien kann dazu beitragen, dass sie von den Vorteilen profitieren, während gleichzeitig Risiken minimiert werden.
Informationen und Terminvereinbarung für Personen aus Schlanders und Umgebung
(Mo – Fr, 9.00 – 17.00 Uhr) telefonisch oder über WhatsApp: 335 767 12 31 (Ines Simbrig, Eurac Research)
Text: Dr. Josef Bernhart