Soziales
Für ein soziales Südtirol
Der Landessozialplan 2030
Landesrätin Deeg stellt den Sozialplan vor - FOTO: Eurac Research / Matthias Mühlberger
Das Sozialwesen ist eine zentrale Säule unserer Gesellschaft und hat in Südtirol Tradition. Das beweisen unzählige Einrichtungen und Dienste für Senior:innen, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Beeinträchtigung und in schwierigen Lebenslagen.
Neben den professionellen Angeboten gibt es über 400 Sozialvereine, in denen sich über 10.000 Südtiroler:innen engagieren. Der Katholische Verband der Werktätigen (KVW) als größter dezentraler Sozialverband ist einer davon und mit seinen 240 Ortsgruppen und 100 Seniorenclubs landesweit aktiv.
Alles ist im Fluss und die Herausforderungen werden ständig größer und unvorhersehbarer. Das haben uns die Coronakrise und der Ukrainekrieg klar vor Augen geführt. Gerade das soziale Gleichgewicht scheint damit immer mehr aus den Fugen zu geraten. Umso wichtiger ist es, stets gemeinsam an einem sozialen Südtirol zu bauen. Obwohl und gerade weil wir nie sicher sein können, braucht es Leitplanken für die Zukunft, die Orientierung geben. Ein wichtiges Instrument dafür ist der Landessozialplan 2030.
Er baut auf den Erfahrungen, Erkenntnissen und Prognosen von 350 Expert:innen, Betroffenen und Angehörigen auf, die sich seit Januar 2020 für ein zukunftsfähiges Sozialwesen in unserm Land eingebracht haben. Dazu wurden von der Eurac Research Bozen im Auftrag der Landesabteilung Soziales fünf Workshops organisiert und ebenso viele Onlinebefragungen durchgeführt, an denen über 1.000 Personen teilnahmen. Entstanden ist ein wissenschaftlicher Grundlagenbericht, der auch statistische Prognosedaten beinhaltet. Als Ergebnis hat die Eurac Research Handlungsempfehlungen für die Politik vorgeschlagen. Welche Maßnahmen unter den vielen Optionen in den nächsten Jahren angegangen werden, wird gerade von Politik und Verwaltung in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern erarbeitet und im eigentlichen Landessozialplan festgehalten. An diesem arbeitet das Bildungs- und Forschungsinstitut Chiron und baut dazu aktuelle Rückmeldungen von Interessensvertretern ein.
Schon jetzt steht fest, dass vor allem eine reformierte Ausbildung des Pflegepersonals notwendig sein wird, die Vergütung möglichst gerecht zu gestalten ist und nicht erwerbstätige Personen mehr für den Pflegeberuf gewonnen werden müssen. Aber auch mobile und teilstationäre Betreuungsangebote für Senior:innen sind ein Muss. Wie das alles zu finanzieren ist, bleibt eine der größten Herausforderungen. Angedacht sind finanzielle Mittel aus dem Nationalen Wiederaufbauplan und dem Europäischen Sozialfonds. Der fertige Sozialplan soll Ende 2022 durch Beschluss der Landesregierung verabschiedet werden.
TEXT: Ines Simbrig / Josef Bernhart (Eurac Research)
Alles ist im Fluss und die Herausforderungen werden ständig größer und unvorhersehbarer. Das haben uns die Coronakrise und der Ukrainekrieg klar vor Augen geführt. Gerade das soziale Gleichgewicht scheint damit immer mehr aus den Fugen zu geraten. Umso wichtiger ist es, stets gemeinsam an einem sozialen Südtirol zu bauen. Obwohl und gerade weil wir nie sicher sein können, braucht es Leitplanken für die Zukunft, die Orientierung geben. Ein wichtiges Instrument dafür ist der Landessozialplan 2030.
Er baut auf den Erfahrungen, Erkenntnissen und Prognosen von 350 Expert:innen, Betroffenen und Angehörigen auf, die sich seit Januar 2020 für ein zukunftsfähiges Sozialwesen in unserm Land eingebracht haben. Dazu wurden von der Eurac Research Bozen im Auftrag der Landesabteilung Soziales fünf Workshops organisiert und ebenso viele Onlinebefragungen durchgeführt, an denen über 1.000 Personen teilnahmen. Entstanden ist ein wissenschaftlicher Grundlagenbericht, der auch statistische Prognosedaten beinhaltet. Als Ergebnis hat die Eurac Research Handlungsempfehlungen für die Politik vorgeschlagen. Welche Maßnahmen unter den vielen Optionen in den nächsten Jahren angegangen werden, wird gerade von Politik und Verwaltung in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern erarbeitet und im eigentlichen Landessozialplan festgehalten. An diesem arbeitet das Bildungs- und Forschungsinstitut Chiron und baut dazu aktuelle Rückmeldungen von Interessensvertretern ein.
Schon jetzt steht fest, dass vor allem eine reformierte Ausbildung des Pflegepersonals notwendig sein wird, die Vergütung möglichst gerecht zu gestalten ist und nicht erwerbstätige Personen mehr für den Pflegeberuf gewonnen werden müssen. Aber auch mobile und teilstationäre Betreuungsangebote für Senior:innen sind ein Muss. Wie das alles zu finanzieren ist, bleibt eine der größten Herausforderungen. Angedacht sind finanzielle Mittel aus dem Nationalen Wiederaufbauplan und dem Europäischen Sozialfonds. Der fertige Sozialplan soll Ende 2022 durch Beschluss der Landesregierung verabschiedet werden.
TEXT: Ines Simbrig / Josef Bernhart (Eurac Research)