KVW Aktuell

Das Morgen im Blick

Was wir aus der Krise lernen können
Einsatz für die nächsten Generationen - FOTO: mika-baumeister-bnuFRiQDYIM-unsplash
„Weg vom Mehr, hin zum Besser“. Dieses Motto begleitet mich seit Jahren, jetzt auch in meiner Funktion als Unternehmerverbandspräsident. Genau darin sehe ich die große Chance dieser Krise – wobei es ehrlicherweise in dieser herausfordernden Zeit nicht nur eine, sondern gleich mehrere Krisen zu bewältigen gilt.
Heiner Oberrauch
FOTO: Thilo Brunner
Der ökologische Umbau wird uns Geld kosten. Wir werden uns nicht mehr alles leisten können und auf das Eine und Andere auch verzichten, aber die Lebensfreude wird darunter nicht leiden müssen. Bestimmte Produkte und Dienstleistungen werden teurer werden: Wir sehen es bei der Energie. Und dennoch: Ich bin überzeugt, dass wir gerade in diesen Bereichen so manches Verhalten verändern müssen, es gibt großes Gestaltungspotential. Und mit „wir“ meine ich jede und jeden von uns.
Was können wir als Unternehmerinnen und Unternehmer beitragen? Einige konkrete Ansätze.
Thema Klimawandel. Investitionen in Energieeffizienz, sparsamer Umgang mit Grund und Boden, neue technologische Lösungen: hier sind unsere Unternehmen, gerade jene der Industrie, schon sehr gut unterwegs. Aber es geht noch besser: Zum Beispiel durch die Eigenproduktion und die Gründung von Energiegenossenschaften oder durch unterirdisches Bauen, wo die Landschaft geschont wird. Enkeltaugliches Wirtschaften wird zur globalen Herausforderung. Nachhaltigkeit wird zum Vorteil der Unternehmen, denn damit stärkt jedes Unternehmen seine Attraktivität für neue Mitarbeiter:innen und damit auch seine internationale Wettbewerbsfähigkeit.
Thema Digitalisierung. Wir haben in der Corona-Zeit gesehen, wie schnell Digitalisierung Veränderungen vorantreiben kann. Diesen Mut zum Neuen sollten wir mitnehmen. Auf unserem Weg „hin zum Besser“ ist Digitalisierung entscheidend. Das gilt im privaten Bereich genauso wie in der öffentlichen Verwaltung. Ein ganz konkretes Beispiel: Die Bürgerkarte enthält die meisten unserer relevanten Informationen, mit dieser bräuchte es eigentlich in keinem öffentlichen Amt mehr das lästige Ausfüllen von Zetteln.
Thema Globalisierung. Als Südtiroler:innen im Ausland habt ihr eines mit unseren heimischen Leitbetrieben gemeinsam: ihr seid in unserer Heimat verwurzelt und gleichzeitig weltweit unterwegs. Genau das ist eine der großen Stärken unserer Wirtschaft, darauf gilt es auch in Zukunft zu setzen.
Thema sozialer Ausgleich. Hier gilt ganz klar: Wirtschaft und Soziales dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sie sind gemeinsam mit der Ökologie die grundlegenden Säulen für eine nachhaltige Entwicklung. Den Familien muss mehr Netto vom Brutto bleiben: Die Steuern auf Arbeit müssen sinken. Es braucht ein wettbewerbsfähiges Umfeld, damit Unternehmen sich entwickeln können, hochqualitative und gut bezahlte Arbeitsplätze bieten können und mit ihrem Steueraufkommen öffentliche Dienstleistungen finanzieren können. Es muss in Bildung investiert werden: Für die Jugend, aber auch in Aus- und Weiterbildung, denn lebenslanges Lernen wird nötig sein, um auf Krisen und die schnellen Veränderungen zu reagieren, die auf uns zukommen.
Weg vom Mehr, hin zum Besser – so stelle ich mir die Zukunft nach der Krise vor!
TEXT: Heiner Oberrauch

KVW Aktuell

Trautes Heim

Informationsabend zum Geförderten Wohnbau in Bruneck
Georg Oberhollenzer begrüßt die Gäste
70 Teilnehmer:innen haben sich kürzlich zur Veranstaltung „Geförderter Wohnbau“ in Bruneck eingefunden. Im FORUM der Raiffeisenkasse Bruneck wurde den vielen Interessenten gezeigt, welche Möglichkeiten es auch in Zukunft noch gibt zu einem Eigenheim zu kommen.
Die Vertreter der Stadtgemeinde, allen voran Bürgermeister Roland Griessmair und Stadtrat Reinhard Weger, betonten den Willen der Stadt auch weiterhin ein attraktiver Ort für die Menschen zu bleiben und auch in Zukunft Bauland für geförderten Wohnbau zur Verfügung zu stellen. Um jungen Familien leistbares Wohnen zu ermöglichen, müssen Zonen ausgewiesen werden. Selbstverständlich wird dabei das urbanistische Grundprinzip, nämlich jenem der Verdichtung und der innerstädtischen Entwicklung, angewandt.
Die Arche im KVW ist dabei eine nützliche Anlaufstelle, wenn potentielle Käufer:innen ein Grundstück ins Auge gefasst haben, bzw. wenn Gemeinden Bauland für den geförderten Wohnbau zur Verfügung stellen. Leonhard Resch, Leiter der Arche, stellte in seinem Referat die Dienstleistungen seines nicht gewinnorientierten Vereins vor, nämlich: Beratungen zum Thema Landesbeiträge im Rahmen der Wohnbauförderung, Begleitung der Wohnbaugenossenschaften von der Grundzuweisung bis zu Schlüsselübergabe, Hilfe bei den Ansuchen für den geförderten und sozialen Wohnbau und einiges mehr. Eine Eigentumswohnung ist nach wie vor ein großer Traum vieler: trotzdem sollte man sich die Entscheidung gut überlegen und viel Zeit in die Planung stecken.
Die Ausgaben für das Wohnen, bei Miete und Kauf, sind in dem allermeisten Gemeinden Südtirols sehr hoch „Der geförderte Wohnbau, von der Grundförderung bis hin zur Förderung der Infrastrukturen, und die Beiträge haben die Kosten für die Wohnungen ein wenig abgefedert. Indem Baugrund für Ansässige reserviert wurde, hat man außerdem versucht, Bauflächen dem freien Markt zu entziehen und erschwinglicher zur Verfügung zu stellen. Das alles hat dazu beigetragen, dass die Preise zumindest nicht so stark gestiegen sind, wie es sonst der Fall gewesen wäre.“, so Resch bei der Veranstaltung.
Abschließend stellten der Direktor der Raiffeisenkasse Bruneck Georg Oberhollenzer und Günther Pichler von der Abteilung Bauen und Wohnen der Raika noch die verschiedenen Finanzierungsmodelle des Bankeninstituts vor.