Intern
ST. LEONHARD/PASSEIER

Lebensmitteltafel eröffnet

Die Lebensmitteltafel in St. Leonhard im Passeier ist eine Zusammenarbeit von Gemeinde und KVW Ortsgruppe St. Leonhard. Seit 19. Juni besteht die Möglichkeit, Lebensmittel bei der Tafel, welche im Kloster untergebracht ist, abzuholen. Die Tafel ist samstags von 9 bis 11 Uhr geöffnet. Ein großes Dankeschön geht an Adolf Pirpamer und Franz Pichler von der KVW Ortsgruppe für die Mitarbeit.

Spezial

Gut sehen ist Lebensqualität

Die Augengesundheit fördern und erhalten
Die Augen sind ein sehr leistungsfähiges Organ, ein Großteil der Reize aus der Umwelt werden über die Augen aufgenommen. Die Augen sind vielen Belastungen ausgesetzt: Umwelteinflüsse wie Pollen, UV-Strahlung, zu trockene Luft durch Heizung oder Klimaanlagen und der zunehmend digitale Lebensstil fordern die Augen sehr heraus. Grund genug, sich rechtzeitig um deren Gesundheit zu kümmern.
Die Gesundheit der Augen hat in unserer Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert, beeinflusst sie doch stark unsere Entwicklungsmöglichkeiten im beruflichen und privaten Leben. Gutes Sehen wird oft als selbstverständlich angesehen und tatsächlich gibt es mittlerweile sehr viele Möglichkeiten dies mithilfe ausgefeilter Techniken und Hilfsmittel auch zu erreichen. Die Brille ist eines der wichtigsten optischen Werkzeuge und jenes Utensil, das nach wie vor am meisten Anklang und Verbreitung findet. Der Entwicklung von perfekt den Lebenslagen angepassten Brillengläsern ist es auch zu verdanken, dass darüber meist kein großes Aufheben mehr gemacht wird und gutes Sehen durch Brillen meist als etwas Selbstverständliches angesehen wird. Die Angebotspalette wird immer vielfältiger und reicht von der normalen Lesebrille, der Gleitsichtbrille bis hin zu vergrößernden Sehbehelfen bei Sehbehinderten. Vor allem aber erfordert die Anpassung sowohl vom verschreibenden Arzt als auch vom Optiker ein gewisses Fingerspitzengefühl und Wissen um den hohen Wünschen des Patienten gerecht zu werden.
Kurzsichtigkeit nimmt bei Kindern und Jugendlichen zu
Unabhängig von diesen positiven Entwicklungen erleben wir nun seit über einem Jahr ein Phänomen, das sich auch schon vorher negativ bemerkbar gemacht hat. Unsere Kinder und Jugendlichen werden immer kurzsichtiger. „Homeschooling“ – Schule zu Hause am Computer und noch schlimmer am Smartphone über viele Stunden und Tage in der Woche – haben leider auch schmerzliche Folgen für die Augen. Die forcierte Naharbeit, der sogenannte Akkomodationsreiz, führt über einen längeren Zeitraum zu einem Wachstum des Augapfels und damit zu einer Zunahme der Kurzsichtigkeit. Wer viel am Computer sitzt, leidet oft auch unter Augentränen, Brennen und Juckreiz. Einfache Tricks können diese Probleme schon im Ansatz beheben. So ist es ratsam, den Computerbildschirm nicht zu klein zu wählen und bei der Naharbeit auf gute Lichtverhältnisse zu achten. Erwähnenswert ist auch eine gute Sitzhaltung, da mitunter eine banale Verspannung der Nackenmuskulatur Kopfschmerzen und Migräne hervorrufen kann. Studien haben gezeigt, wie wichtig Pausen während der Naharbeit sind. Kinder müssen einfach wieder raus in die freie Natur. Leider werden die Pausen aktuell noch zu oft am Handy und dort in den social media gemacht und das Spielen im Freien mit Freunden bleibt eine Ausnahme. Was ist aber Kurzsichtigkeit und wieso ist es wichtig über die weiteren Folgen Bescheid zu wissen? Unter Kurzsichtigkeit versteht man eine Fehlsichtigkeit des Auges, bei der das Sehen in der Ferne gestört ist. Der Augapfel ist zu lang und das in das Auge eintreffende Licht wird unscharf auf die Netzhaut abgebildet. Eine optische Korrektur ob mit Brille oder Kontaktlinse kann dieses Problem zwar beheben, dennoch ist die Myopie (Kurzsichtigkeit) – neben dem Lebensalter – einer der Hauptrisikofaktoren für die Ausbildung einer Makuladegeneration, die einen unter Umständen gar erblinden läßt. Entsprechend wichtig wäre es, das Fortschreiten oder gar Auftreten einer Kurzsichtigkeit zu vermeiden. Tatsächlich gibt es bereits eine ganze Reihe von Methoden und Techniken, die erfolgreich eine Zunahme der Myopie im Kindesalter verhindern sollen. Der Einsatz von speziellen Kontaktlinsen, die entweder nachts oder tagsüber getragen werden, konnte laut jüngsten Untersuchungen eine Erfolgsrate von 50 Prozent aufweisen. Vor allem in Asien werden auch spezielle multifokale Brillen erprobt, die einen ähnlichen Effekt wie die Kontaktlinsen haben sollen. Nun gibt es eine neue Therapie, dessen Wirkmechanismus zwar nicht völlig geklärt ist, dessen Effizienz aber schon seit 100 Jahren gesichert ist. Atropin in sehr niedriger Dosierung und eingesetzt unter ganz bestimmten Voraussetzungen kann in bis zu 90 Prozent Erfolg bringen. Diese sehr kontrollierte und komplikationsarme Therapie ist aktuell auf dem Vormarsch und wird fast routinemäßig in Deutschland eingesetzt. Seit über einem Jahr gibt es diese Therapie auch im Krankenhaus Meran; zur Zeit findet eine Auswertung statt, die klären soll ob des Ziel erreicht wurde oder ob zusätzliche Maßnahmen im Einzelfall ergriffen werden sollen.
Auch der Lebensstil beeinflusst die Gesundheit der Augen
Ob die Augen gesund sind oder gesund bleiben, hängt natürlich auch von unserem Lebensstil ab. Alkohol und Tabak sind jene Genussmittel, die bei übermäßigem Konsum natürlich auch Auswirkungen auf die Sehfähigkeit haben können. Es steigt das Risiko für eine Linsentrübung im Sinne eines Grauen Stars. Die toxischen Substanzen im Alkohol und Tabak greifen gezielt die kleinen Gefäße an und bewirken eine Durchblutungsstörung, die auch ein Absterben der Sehnerven und somit eine Erblindung herbeiführen kann. Viel häufiger sind Veränderungen und Abbauprozesse der zentralen Netzhaut und ein schwerer Sehverlust durch eine Makuladegeneration, die nicht selten auch auf übermäßigen Alkohol und Tabakkonsum zurückzuführen ist. Untersuchungen haben gezeigt, dass Raucher einen erhöhten Augeninnendruck haben und das Risiko von Grüner Star-Schäden deutlich erhöht ist.
Bei schönem Wetter denken wir zwar meistens daran, uns mit Sonnencreme oder Sonnenhut vor den toxischen UV-Schäden durch das Sonnenlicht zu schützen, die Augen werden aber gerne vernachlässigt und vergessen. Aber auch die Augen können gerade im Gebirge durch den sehr hohen UV-Anteil geschädigt werden und einen Art Sonnenbrand bekommen. Man nennt dies „Verblitzung“. Diese sehr schmerzhafte kurzzeitige Erkrankung erklärt sich durch unzählige kleine Verletzungen der extrem sensiblen Hornhautaußenfläche. Je nach Ausprägungsgrad leidet der Patient unter mehr oder weniger starken Schmerzen und auch das Sehen ist arg beeinträchtigt. Das Phänomen wird auch als Schneeblindheit bezeichnet, wenn durch die Reflexion der UV-Strahlen durch den Schnee besonders viel toxisches Sonnenlicht auf die ungeschützten Augen trifft und diese verletzt. Die Schmerzen treten gerne abends auf und sind nur mit starken Schmerzmitteln erträglich.
Eine ausgewogene Ernährung ist auch wichtig für die Augengesundheit. Viele frische Produkte wie Gemüse und Früchte sind empfehlenswert um auch Allgemeinerkrankungen wie Diabetes mellitus, Fettleibigkeit und Bluthochdruck vorzubeugen. Ganz bestimmte Vitamine wie Vitamin C und Vitamin A senken das Risiko für Grauen Star. Omega-3 Fettsäuren sind entzündungshemmend und helfen beim trockenen Auge. Lutein und Zeaxanthin sind wichtig für die Netzhaut und wir finden sie vor allem im grünen Gemüse. Nahrungsergänzungsmittel können auch hier sinnvoll sein, sind aber bei einer gesunden oder ausgewogenen Ernährung nicht unbedingt notwendig.
Die Hygiene der Augen ist sehr wichtig. Gerade Kontaktlinsenträger sollten sich die Hände gründlich waschen bevor man sich an die Augen fasst oder reibt. Wer die Augen schminkt, sollte allergiegetestete und konservierungsmittelfreie Kosmetika wählen. Auch Augencremes können den Tränenfilm aus dem Gleichgewicht bringen oder Allergien auslösen. Bei denen gilt das gleiche wie bei Kosmetikprodukten.
An die Augengesundheit denkt man leider erst, wenn erste Probleme auftreten. Mit wenigen einfachen Tricks, etwas Glück und einer guten Genetik hat man doch gute Chancen, bis ins hohe Lebensalter gut zu sehen und damit ein qualitativ hochwertiges Leben zu führen.
TEXT: Andreas Pichler