KVW Aktuell

Es gibt viel zu tun

2020 wichtiges Jahr für den Wohnbau und die Arche im KVW
Ulrike Thalmann, Obfrau der Arche im KVW, und Leonhard Resch, Referatsleiter
Obfrau Ulrike Thalmann und Referatsleiter Leonhard Resch haben sich fürs neue Jahr viel vorgenommen.
Schon bisher hatte die Arche im KVW viele Projekte am Laufen. Obfrau Ulrike Thalmann: „Wir betreuen aktuell 30 Wohnbaugenossenschaften, zwei Garagengenossenschaften und zwei Genossenschaften, die sich dafür einsetzen das Leben älterer Menschen zu verbessern.“ Damit aber nicht genug, so Thalmann: „Wir bieten Beratungen zum sozialen und geförderten Wohnbau in den verschiedenen Bezirksbüros des KVW an und helfen landesweit dabei, architektonische Barrieren abzubauen oder bereits im Vorfeld zu vermeiden“.
Das ist der Istzustand, es gibt aber noch genügend andere Bereiche, in denen die Arche im KVW anpacken möchte. Obfrau Ulrike Thalmann: „2020 möchten wir aktiv an der Verbesserung der Wohnbauförderung und der Nutzung von leerstehenden Gebäuden arbeiten. Das Gesetz für Raum und Landschaft tritt Mitte des Jahres in Kraft. Bei der Gestaltung der Durchführungsbestimmungen möchte die Arche sich aktiv einbringen“. Auch das neue Wohnbauförderungsgesetz soll im Laufe des Jahres fertig gestellt und beschlossen werden. „Bei diesem Gesetz möchte die Arche ihre 20-jährigen Erfahrungen im geförderten Wohnbau einbringen und dazu beitragen, dass sich auch in Zukunft möglichst viele Familien ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen oder eine leistbare Mietwohnung finden können“, so Thalmann. „Ein weiteres Anliegen ist es uns, gemeinsam mit der Abteilung Wohnungsbau und innovativen Unternehmern Modelle des leistbaren Wohnens zu entwickeln.“
Der Behauptung, dass Bauen in Südtirol einfach teuer ist und man nichts dagegen tun kann, widerspricht Referatsleiter Leonhard Resch: „Die Arche hat 2018 und 2019 an der Realisierung von Projekten mitgewirkt, die beweisen, dass ein faires Miteinander von Wohnbaugenossenschaften und Bauunternehmen möglich ist. Wenn Genossenschaften bereit sind einen Teil des Risikos und der Finanzierung zu übernehmen, sind Unternehmen mit Weitblick bereit die Gewinnspanne deutlich zu reduzieren. Das Ergebnis sind hochwertige Wohnungen zu einem fairen Preis“. Genau daran wird die Arche im KVW auch im neuen Jahrzehnt weiterarbeiten und ihre Erfahrungen in weitere Pilotprojekte einfließen lassen.

KVW Aktuell

Augen, Ohren und Mund auf!

Karl H. Brunner
geistlicher Assistent im KVW
Wer kennt sie nicht, die drei Affen? Einer verschließt sich selbst die Augen, einer die Ohren und einer den Mund. Für mich sind es Symbole, die mich darauf aufmerksam machen, dass ich manchmal nicht hinschauen, gewisse Dinge einfach nicht hören und mitunter Unbequemes nicht aussprechen will. Unangenehme Wahrheiten sind – wie der Name schon sagt – alles andere als fein. Da ist es auch verständlich, dass solche Gefühle aufkommen und wahrscheinlich stimmt es auch, dass wir uns nicht alles antun und uns manchmal auch schützen sollen. Andererseits ist es für uns Christ*innen eine Pflicht, genau hinzuschauen, unsere Ohren vor den Hilferufen der Menschen nicht zu verschließen und uns für unsere Überzeugungen auch kräftig zu Wort zu melden. Der Wissenschaftler Paul Watzlawik hat eine berühmt gewordene Formulierung geprägt: „Man kann nicht nicht kommunizieren!“ Er meint damit, dass wir – auch wenn wir kein Wort sagen – mit unserer Mimik und Körperhaltung immer etwas mitteilen und sei es, dass wir gerade müde sind und eben nicht reden wollen. Dieses Zitat könnte man auch umschreiben: „Man kann nicht nicht politisch sein!“ Egal, was wir tun oder eben nicht tun, es ist immer politisch relevant. Damit ist nicht jene Politik gemeint, die Frauen und Männer zu ihrem Beruf gemacht haben. Es ist beispielsweise eine politische Entscheidung, wo ich einkaufe (z.B. in Geschäften mit Produkten aus der Region) und was ich gegebenenfalls nicht einkaufe (z.B. Plastik), es ist politisch, wenn jemand offen seine Meinung sagt und sich für die eigenen Anliegen bzw. für andere einsetzt und engagiert, wie wir im KVW. Daher die Ermutigung: Seien wir möglichst selten wie die drei Affen: Öffnen wir Augen, Ohren und Mund und gestalten wir aktiv unsere Gesellschaft mit. Es geht uns alle wirklich etwas an!
TEXT: Karl H. Brunner