KVW Aktuell

Menschen brauchen Menschen

KVW Senioren geben neue Impulse für die Seniorenarbeit
Übungen zum Mitmachen
Die Senioren im KVW pflegen die Gemeinschaft und Geselligkeit, sie stehen für einander in Notsituationen ein, organisieren Ausflüge, spielen, singen und tanzen zusammen. Die KVW Tagung zur Seniorenarbeit stand unter dem Thema „Lernen, lachen, lieben“. Inga Hosp sprach zu den zahlreichen Seniorenklubleiterinnen und -leitern, die aus ganz Südtirol zur Tagung gekommen sind.
Der KVW betreut rund 100 Seniorenklubs im ganzen Land, in denen Ehrenamtliche wöchentliche oder monatliche Treffen für die Senioren organisieren. Dabei gibt es Vorträge, Feiern, Wanderungen, Spielenachmittage, mal steht eine religiöse Feier an, mal gibt es nützliche Informationen zu den Diensten und Leistungen für Senioren. „Wichtig ist, dass es die Momente der Gemeinschaft und Begegnung gibt, das wissen die Senioren sehr zu schätzen“, erklärte Seniorenvorsitzende Maria Kußtatscher.
Momente der Begegnung
Auf der Tagung trafen sich die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klubs, um sich neue Impulse für ihre Arbeit zu holen. Kußtatscher dankte den zahlreich Anwesenden, dass sie sich immer wieder für die Anderen einsetzen.
Neugier und Staunen bewahren
Inga Hosp sprach über die „3 L“ fürs Alter: Lernen, lachen, lieben.
Die Neugier, die Lust am Beobachten, ein Sich-nicht-zufrieden-Geben, das Staunen ist die Grundgestimmheit fürs Lernen. Noch nie gab es so viele Möglichkeiten wie in der heutigen Zeit um etwas Neues zu erfahren. Neugier und Interesse sind genauso zu pflegen wie den Körper. „Niemand ist zu alt für Neugier! Niemand ist zu alt dafür, etwas, das er oder sie noch nicht wusste, wissen zu wollen“, so Hosp. Mit Sätzen wie „Das verstehe ich nicht!“ oder „Dafür bin ich zu alt!“ betrachtet man das Alter aus einer Warte von Defiziten. In solchen Momenten sollte man bereit sein, sein gewohntes Revier zu erweitern und sich informieren. Man könnte zum Beispiel an einer Führung mitmachen, eine Einführung vor einem Theaterstück besuchen, einen Vortrag besuchen.
Stehenbleiben ist wie Steckenbleiben
Es ist eine Binsenweisheit, so Hosp, dass unsere Welt immer komplexer wird. Man solle also zusehen, nicht in einer Phase geringerer Komplexität stehen zu bleiben. Dann würde man nach und nach in einen Zustand mangelnder Handlungsfähigkeit und schließlich ins Aus gelangen — aus Bequemlichkeit. „Das Alter ist kein Argument die eigene Trägheit zu verschleiern, vorausgesetzt natürlich, die Gesundheit lässt es zu“, so Hosp. Auch gegenseitiges Lernen zwischen Jung und Alt ist eine große Bereicherung, Senioren lernen von jungen Leuten zum Beispiel viel über die neuen Medien. Und die Jüngeren von den „Alten“ viel von der Zeit wie „die Welt“ vor Mobiltelefon und Internet ausgesehen hat, oder Südtirol vor der Europäischen Union oder vor der Brennerautobahn oder vor dem Paket.
„Der Wille zu lernen ist ein Lebens-Mittel, für Junge wie für Alte“, resümiert Hosp. Und ermuntert: „ Seien wir aber auch neugierig auf das Gewesene, im Rückblick kann manches Geschehene besser zugeordnet werden.“
Gelassenheit – ein Lebenselixier
Gemeinschaft, Sinn und Humor sind wichtig fürs Leben. Gerade Humor in all seinen Facetten ist ein wichtiges „Lebensmittel“: er stärkt das Immunsystem, baut Stress und Angst ab, entspannt.
Schließlich plädiert Inga Hosp noch für die Solidarität mit sich selbst. Das heißt: seine sozialen Kontakte beibehalten, nach den eigenen individuellen Lebensrhythmen leben, Ordnung ins gelebte Leben bringen und ausmisten, nicht nur im sprichwörtlichen Sinne, sondern auch bei den vielen angesammelten Dingen.
Solidarität mit sich selbst
Und das Wichtigste: sich die Zeit für sich selbst zu nehmen. Diese „Solidarität mit sich selbst“ setzt natürlich auch eine Art späte Freiheit voraus.
Das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit soll uns eine Haltung erlernen, die uns achtsam und lebenssatt werden lässt. So können eine Waldwanderung oder ein kleiner Spaziergang im Herbst Momente von grundloser existentieller Dankbarkei sein.
Pakt gegen die Einsamkeit
Der Landesvorsitzende Werner Steiner drückte in seinen Grußworten der KVW Seniorenvorsitzenden Maria Kußtatscher den Dank für die unermüdliche Arbeit für Senioren aus. Der geistliche Assistent Karl H. Brunner sprach von der Arbeit in den Seniorenklubs als einen Pakt gegen die Einsamkeit.Tanzleiterin Rosa Stecher zeigte Übungen zum Mitmachen vor. Zum Abschluss der Tagung gab Maria Kußtatscher noch praktische Hinweise für die Seniorenarbeit.

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Für Ältere etwas tun

Abschluss des Lehrgangs für Seniorenarbeit
Abschluss des Lehrgangs für Seniorenarbeit mit Maria Kußtatscher und Werner Steiner.
Im Februar 2019 startete der Lehrgang für Seniorenarbeit. Er richtete sich an Leiter*innen von Seniorenklubs, Mitarbeiter*innen und Interessierte, die in der offenen Seniorenarbeit tätig sind oder werden wollen. Erfahrene Referenten und Referentinnen erarbeiten mit den Teilnehmern eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit mit Senioren.
Der Lehrgang startete mit einem Vortrag vom Psychologen Dr. Paul Hofer zum Thema: Was Senioren heute wollen und brauchen. Es gab Referate über die Ziele der Seniorenarbeit, Vorschläge für Tätigkeiten in den Klubs, Inputs zur Planung und Gestaltung von Seniorennachmittagen. Die Themen Öffentlichkeitsarbeit, Erste Hilfe, Tanzen im Sitzen, SPID, religiöse Bedürfnisse und Feiern wurden behandelt. Besprochen wurde auch die Durchführung von Ausflügen, Wanderungen und Fahrten und wie diese auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden können.
In einem Modul ging es um Pflegebedarf und finanzielle Hilfen, was es in diesem Bereich gibt und an wen Betroffene sich wenden können.
Die 21 Teilnehmer*innen erhielten zum Abschluss von der Vorsitzenden der Senioren im KVW, Maria Kußtatscher, und vom KVW Landesvorsitzenden Werner Steiner ein Diplom überreicht. Beide betonten die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit in Klubs oder in der offenen Seniorenarbeit. Durch den Einsatz und die Motivation der Ehrenamtlichen geschieht viel in den Dörfern draußen, für ältere Menschen werden Orte der Begegnung, der Kommunikation und der Weiterbildung geschaffen. Dies hilft das Älterwerden entspannter und auch fitter zu gestalten.