Intern
WIPPTAL

Möglichkeiten und Risiken

Die KVW Frauen und der Jugenddienst Wipptal organisierten einen Informationsabend für Eltern und Jugendliche zum Thema „Führen moderne Medien zu Abhängigkeit und Isolation?“ Referent Don Paolo Renner wies darauf hin, dass vor allem die neuen „sozialen Medien“ die Macht über die öffentliche Meinung haben. Sie stellen eine Entwicklung des zwischenmenschlichen Dialogs dar, der über eine elektronische Plattform erfolgt. Dabei würden aber die Begegnung und die Kommunikation von Mensch zu Mensch fehlen. Die Medien bieten den Menschen enorme Möglichkeiten, bergen aber auch so manche Gefahren und Risiken.

Gesundheit

Die faszinierende Welt der Bienen

Bienen zählen zu den drei wichtigsten Nutztieren
Biene mit Pollenhöschen - FOTO: Judith Jud Springeht
Seit rund 75 Millionen Jahren gibt es Bienen auf der Erde, dies bezeugen fossile Funde. Seit Beginn der Menschheit, vor ca. 100.000 Jahren, gingen die Menschen schon auf Jagd nach Bienenprodukten. Reiche Ernten, üppiges Wachstum und natürliche Artenvielfalt hängen stark von Bienen ab. Für Menschen und Tiere sichern sie die Lebensgrundlage.
Dieses kleine Insekt fasziniert uns nicht nur durch seine einzigartigen biologischen Leistungen wie z.B. die Art des Zusammenlebens und des Verständigungsvermögens, sondern auch durch die bunte Palette an wertvollen Bienenprodukten.
Ein Blick ins Innenleben des Bienenvolkes
Eine Biene kann alleine nicht überleben, sondern nur in der Gemeinschaft als ganzes Bienenvolk. In einem Bienenvolk finden wir nur eine Königin. Sie hat den größten Körperbau von den drei Bienenwesen. Durch einen Duftstoff (Pheromon) hält sie das ganze Volk zusammen. Die Königin fliegt zum Hochzeitsflug aus dem Bienenstock, wieder daheim beginnt sie mit der Eiablage. Es können bis zu 2.000 Eier am Tag sein!
Weiters sind bis zu 60.000 weibliche Arbeitsbienen in dem Bienenvolk. Sie haben den kleinsten Körperbau. Schließlich sind dort noch ungefähr 2.000 männliche Drohnen. Sie sind für die Begattung der Königin zuständig und werden im Spätsommer aus dem Stock vertrieben (Drohnenschlacht) oder man lässt sie einfach verhungern. Im Winter werden sie nicht gebraucht und würden den anderen nur Futter wegfressen. Alle drei Bienenwesen haben in ihrem Leben genau definierte Aufgaben. Nur die Königin und die Arbeitsbienen besitzen einen Stachel mit Giftblase, der zur Abwehr dient.
Warum heißt sie „Arbeitsbiene“?
Schlüpft eine Arbeitsbiene, wird sie die ersten drei Tage im Putzdienst tätig sein. Frei gewordene Zellen werden gesäubert und mit einem dünnen, desinfizierend wirkenden Film aus Propolis überzogen. Vom 4. bis zum 5. Lebenstag wird sie zur Ammenbiene. Sie füttert ältere Larven mit Bienenbrot (= Pollen in den Zellen gelagert und aufgeschlossen) und Honig. Inzwischen beginnt sich in ihrer Futtersaftdrüse Gelee royale zu bilden. Vom 6. bis zum 13. Tag versorgt sie damit die jüngsten Larven und die Königin. Ab dem 14. bis zu ihrem 16. Lebenstag ist sie als Baubiene nun für den Wabenbau und das Verdeckeln der Brut zuständig. Vom 17. bis zum 20. Lebenstag wird sie zur Wächterbiene am Stockeingang. Das ist auch die Zeit der Vorbereitung zur Trachtbiene. Futtersaft und Wachsdrüsen bilden sich zurück.
Ab dem 21. Tag endlich können wir sie in der freien Natur als Sammlerin von Wasser, Nektar, Pollen und Propolis sehen. Spurbienen suchen nach Futterquellen und teilen diese mittels eines Tanzes, dem Rund- oder Schwänzeltanz den Sammelbienen mit. Informationen über Ergiebigkeit der Tracht, Richtung und Entfernung der Nektarquelle werden ausgetauscht.
Nicht nur Honig …
Für 500 g Honig fliegt ein Bienenvolk ca. 60.000 km, das heißt 1 ½ mal um die Erde. Dabei produziert eine einzige Biene durchschnittlich in ihrem Leben einen Teelöffel voll Honig. An einem optimalen Tag bestäubt eine Sammelbiene bis zu 3.000 Blüten! Der Imker kann außer dem Honig auch noch weitere wertvolle, hochwertige und gesundheitsfördernde Bienenprodukte wie Bienenpollen, Bienenbrot, Propolis, Gelee royale Bienenwachs, Bienengift und Apilarnil ernten, eine wahre Bienenapotheke.
Unsere heutige Kulturlandschaft – ohne Bienen undenkbar
Die Pflanzen- und Tierwelt ist eng miteinander verbunden. Im Laufe der Evolutionsgeschichte (Koevolution) hat sich die Pflanzenwelt so entwickelt, dass sie durch verschiedene Tiere, Wasser und Luft Unterstützung bei der Bestäubung zu ihrer Vermehrung erhält.
Dabei nimmt die Biene eine besonders wichtige Rolle ein. Die Pflanze lockt die Bienen mit speziellen Düften, Formen und ihrem süßen Nektar an, den sie sammeln und zu Honig machen. Dabei bepudern sie sich regelrecht das Haarkleid mit Pollenstaub. So wird Pollenstaub beim Besuch der nächsten Blüte an deren Narbe abgegeben und eine Bestäubung findet statt. So hilft die Biene der Pflanze bei der Vermehrung.
Zwei besondere Merkmale zeichnen die Wichtigkeit der Biene aus. Die Bienen überwintern als Volk und können im Frühjahr, wenn die Blüte beginnt, schon mit vielen fleißigen Arbeiterinnen aufwarten. Noch wichtiger für eine effektive Bestäubung ist jedoch die Blütentreue. Nur die Biene besucht bei ihrem Sammelflug immer die selbe Spezies von Blüte. Das heißt sie wechselt nicht zu Blüten verschiedener Pflanzen.
Die Biene erfüllt 80 Prozent der Bestäubungstätigkeit für Obst, Gemüse und viele andere Pflanzenarten. Der wirtschaftliche Wert der Bestäubungsleistung geht in Milliardenhöhe, im Vergleich ist der Ertragswert des Honigs gering. Die Bienen sind äußerst wichtig für unser Ökosystem, deshalb sollten wir sie schützen und mehr schätzen.

TEXT: Judith Jud springeth