KVW Aktuell

Starke Frauen braucht das Land

Landesversammlung stellt personell und thematisch die Weichen
Der neu gewählte Landesausschuss der Frauen im KVW: v.l. Christine Gorfer, Margareth Fink, Ida Dorfmann, Helga Mutschlechner, Marialuise Radl und Birgit Margesin. Nicht im Bild: Gudrun Warger
Der Schutz des freien Sonntags und Rentenabsicherung für Frauen sind Schwerpunktthemen der Frauen im KVW. Für diese gesellschaftlich wichtigen Themen bekommen sie Unterstützung von Seiten der Kirche und Politik. Um das Thema glücklich Sein ging es im Referat von Christine Wunsch.
Die Landesvorsitzende der Frauen im KVW, Helga Mutschlechner Holzer, hat auf der Landesversammlung auf die vergangenen vier Jahre zurück geblickt. Frauen und Mütter tun sehr viel für ihre Angehörigen, dabei vergessen sie oft an sich selbst zu denken, so zum Beispiel an die eigene Alterssicherung. Unter dem Motto „Von der Lohnlücke zur Rentenkluft“ haben die Frauen im KVW mit verschiedenen Aktionen daran erinnert, dass Frauen sich rechtzeitig informieren und die eigene Rentenabsicherung planen.
Dies unterstützt auch Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Wie selbstverständlich tragen die Frauen die Hauptlast bei Erziehung und Pflege und dies wirkt sich auf ihre Rentenbiografie aus“, so Kompatscher in seinen Grußworten. Die Aufgabe der Politik sieht er einerseits darin, für eine genügende Vorsorge zu sorgen und andererseits mit Unterstützungsmaßnahmen einzugreifen. Ziel sei es, die Zuständigkeiten dafür zu bekommen.
Sonntag ist Ruhetag
Werner Steiner dankte der Frauenvorsitzenden Helga Mutschlechner dafür, dass sie immer wieder gesellschaftliche Themen aufgreife, auf Fehlentwicklungen hinweise und Vorschläge für die Schwächeren mache. Danach brauche es die wichtige Unterstützung durch die Politik, wandte sich Steiner an die anwesenden politischen Vertreterinnen und Vertreter.
Ein weiteres Schwerpunktthema der Frauen im KVW ist der einkaufsfreie Sonntag. Dafür bekamen sie Lob und Unterstützung von Bischof Ivo Muser, Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesvorsitzendem Werner Steiner. Bischof Ivo Muser dankte in seinen schriftlichen Grußworten den Frauen im KVW dafür, „dass sie sich einsetzen für unsere Sonn- und Festtage mit ihren sozialen und kulturellen, familiären und religiösen Chancen“. Der Landeshauptmann erinnerte daran, dass es neben den wirtschaftlichen Gründen für den einkaufsfreien Sonntag auch gesellschaftspolitische gebe. Der Mensch braucht einen Tag, an dem es nicht um den Konsum geht, an dem er aus dem Hamsterrad aussteigen kann, an dem er sich um das Wichtige kümmern kann.
Der Ausschuss der Frauen im KVW hat das Lied „Rote Lippen soll man küssen“ umgetextet und so wurde gemeinsam gesungen:
„Am Sonntag wird gerüttelt, doch wir wollen gerne frei,
Geschäfte, Arbeit und Konsum, da sind wir nicht dabei.
Sechs Tage wird geschuftet, am siebten da gibt’s Ruh,
wir werden nicht verkümmern, wenn sie bleiben zu“.
Helga Mutschlechner erinnerte in ihrem Tätigkeitsbericht über die vergangenen vier Jahre an die interkulturellen Begegnungen, an die Themen „Frau und Gewalt“, „Frau und Politik“, an die Mitgestaltung des jährlichen Equal Pay day und vieles mehr. Bei Infoständen und Aktionen, bei Tagungen und Treffen wurden Frauen angesprochen, informiert und es wurde viel Sensibilisierungsarbeit geleistet.
Glück lässt sich trainieren
Christine Wunsch aus Steinegg hielt einen Vortrag zu „Was wir Frauen heute brauchen, um glücklich zu sein“. Sie erklärte wie das Gehirn funktioniert, was Glück bedeutet und sie gab viele Tipps, wie das Gehirn sich trainieren lasse, damit man glücklicher werde. Vor allem sei es wichtig, positiv zu denken und positiv zu sprechen. Dazu gehöre es auch, Positives von anderen - wie etwa Komplimente - anzunehmen, womit sich gerade Frauen oft schwer tun. Wunsch appellierte daran, den Fokus auf das zu legen, was schon passe, vor allem das Gute im Blick zu behalten. Allein diese bewusste Einstellung verändere das Leben, denn das Gehirn nehme dann das Positive bewusst wahr und blende anderes aus.
Dies lasse sich auch auf die ehrenamtliche Arbeit bei den KVW Frauen übertragen: „Worauf wird der Fokus gelegt? Sehe ich mich als Opfer oder tue ich etwas?“. Diese Frage stellte Wunsch den anwesenden Frauen.
Landesausschuss gewählt
Die Landesversammlung wählte sechs Kandidatinnen in den KVW Landesausschuss der Frauen: dies sind Helga Mutschlechner Holzer, Margareth Fink, Gudrun Warger, Christine Gorfer, Ida Dorfmann und Marialuise Radl, kooptiert wurde Birgit Margesin Vorhauser.
TEXT: Ingeburg Gurndin

KVW Aktuell

KVW als Ausdruck gelebter Solidarität

Große Beteiligung an Landesversammlung und Sternwallfahrt
Werner Atz
KVW Geschäftsführer
70 Jahre wird man nur einmal. 70 Jahre wurde der KVW dieses Jahr und dieses Jubiläum wurde gebührend gefeiert. Die Höhepunkte des Jubiläumsjahres waren auf Landesebene sicherlich einerseits die Landesversammlung im April und die Sternwallfahrt im Oktober. Während die Landesversammlung vorwiegend eine Feier für die Ehrenamtlichen in den Ortsgruppen und Seniorenklubs war, richtete sich die Sternwallfahr nach Maria Weißenstein an alle Mitglieder des Verbandes. Beide Veranstaltungen verbindet etwas Großes, das hat beide Veranstaltungen ausgezeichnet. Dieses Große war sowohl die Beteiligung der Ehrenamtlichen bei der Landesversammlung als auch der Mitglieder bei der Wallfahrt. Es war schon beeindruckend im April in der Landesversammlung über 500 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen zu können und fast noch beeindruckender war die Sternwallfahrt mit Bischof Ivo Muser, wo über 1.500 Personen teilnahmen.
Dies hat uns allen gezeigt, dass der KVW ein Sinnbild gelebter Solidarität in Südtirol ist und das heurige Jahresthema „Arbeit.Macht.Sinn - Macht euch solidarisch“ jeden Tag selbst lebt. Der KVW ist Ausdruck in Südtirol dieser notwendigen und gelebten Solidarität, welche auch in Europa und in Italien so sehr gebraucht wird und nicht nur heute sondern vor allem auch in Zukunft.
Ein Mitglied sagte mir bei der Wallfahrt in Weißenstein, als wir vor den vielen, teilweise bekannten, Menschen standen „Werner, schau her, wir sind das soziale Gewissen von Südtirol, wir arbeiten für die Menschen, ohne Eigennutz und persönlichem Vorteil. Deshalb bin ich stolz beim KVW zu sein.“
Und deshalb bin auch ich stolz in diesem Verband mit diesen Menschen für die Menschen arbeiten zu dürfen.
TEXT: Werner Atz