KVW Aktuell

Frauennetzwerktreffen in Wien

Zum internationalen Frauennetz­werktreffen
haben sich KVW Frauen Ende Februar in Wien eingefunden.
Ziel der alljährlichen Zusammenkunft ist der Austausch zu frauenpolitischen Themen sowie die Vorbereitung der Sommerakademie 2018 in Rahrbach (D). Die 9. Sommerakademie steht unter dem Motto: „Im Mittelpunkt der Wirtschaft? Menschenwürdig arbeiten und leben in Europa – Vision oder Realität?“ Vom 3. - 9. Juni 2018 können sich Frauen aus europäischen Ländern über ökologisches Wirtschaften und Nachhaltigkeit im Sozialwesen austauschen. Renommierte Referenten geben Impulse zu spezifischen Themen, die dann in Arbeitsgruppen aufgearbeitet und diskutiert werden.

KVW Aktuell

Internationaler Tag der Familie

Familie gestern - heute - morgen
Foto: Pixelio / Rainer Sturm
Der 15. Mai ist der Internationale Tag der Familie. Die Rollenbilder der Eltern und auch die Familienformen haben sich verändert. Gleich geblieben ist der Wunsch die nächste Generation gut ins Erwachsenenleben zu begleiten.
Jede/r von uns kennt sie, die Familie. Wir alle haben unsere Erfahrungen damit, schon von Kindesbeinen an. Allerdings hat sich das Bild der Familie verändert. In unserer Kindheit erlebten wir die Familie als Konstellation aus Vater – Mutter – Kinder. Die Rollenverteilung war eigentlich mehr oder weniger klar. Vater sorgte für den Unterhalt. Mutter kümmerte sich um Haushalt und die Erziehung, Kinder hatten zu folgen, zu schweigen, wenn Erwachsene miteinander sprachen, was der/die Lehrer/in sagte war Gesetz und gab es in der Schule Strafen, gab es im Regelfall zuhause noch eins drauf. Natürlich haben wir im Freien gespielt, natürlich haben wir Sachen angestellt, die wir unseren Kindern bestimmt nicht erzählen. Und wir hatten keinen Zeitdruck. Das sind die Kindheitserinnerungen von vielen von uns.
Veränderte Rollenbilder
Was ist Familie heute? Heute sind in der Regel beide Elternteile berufstätig, die öffentliche Hand ist viel mehr gefordert. Kinderbetreuung außerhalb der Familie hat immense Bedeutung. Das Rollenbild bzw. -verständnis der Frau hat sich komplett gewandelt. Das Rollenbild des Mannes ist auch anders. Es geht nicht mehr um den Nährvater. Vater sein heute bedeutet, nicht alles der Frau zu überlassen und mit den Kindern Zeit zu verbringen. Ich kann mich nicht erinnern, in den 70er Jahren je einen Mann mit einem Kinderwagen gesehen zu haben. Heute ein ganz normales Bild. Familien von heute stehen vor anderen Herausforderungen als unsere Familien, in denen wir aufgewachsen sind. Der technische Fortschritt, das Umfeld in dem wir leben und die damit verbundenen Möglichkeiten sind komplett anders. Komplett andere Voraussetzungen. Leistungen der öffentlichen Hand gab es früher nicht in dem Ausmaß wie heute, oder zum Teil überhaupt nicht. Unsere Kinder haben Möglichkeiten, die es in unserer Kindheit nicht gab, dazu gehören die Musikschulen sowie die sportlichen Angebote, dass sich dabei ein gewisser Zeitdruck für die Kinder nicht vermeiden lässt, liegt auf der Hand.
Gerne kommt uns dabei dann der Gedanke, früher war es besser. Es gibt aber auch genügend Stimmen, die sagen, heute ist es besser. Die Frage ist allerdings nicht, wann es besser war/ist. Denn im Grunde hat sich in den Familien ja die Grundeinstellung nicht verändert, nämlich die nächste Generation gut ins Erwachsenenleben zu begleiten, verbunden mit der Hoffnung, dass sie es einmal besser haben als wir heute.
Ort der Geborgenheit
Wobei wir dann schon hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Die Familie morgen? Was immer die Themen der Familie von morgen sein werden, sie werden wiederum ganz andere Voraussetzungen vorfinden. Vielleicht die Rollenbilder von Frau/Mann einander noch mehr angeglichen, vielleicht noch bessere Kinderbetreuungsangebote, oder wieder zurück? Wer weiß das schon. Familie wird, so hoffe ich, allerdings auch morgen noch der Ort sein, an dem sich Kinder entwickeln und ihre Talente und Fähigkeiten entfalten können. Vor allem aber der Ort, wo sie immer wieder Geborgenheit und Liebe erfahren.
Text: Richard Kienzl