KVW Aktuell

Information und Gemeinschaft

Um die Gemeinschaft geht es der KVW Interessengruppe für Verwitwete und Alleinstehende. Jährlich werden Witwen, Witwer und Alleinstehende zu einem gemeinsamen Tag nach Brixen eingeladen. Heuer fand die Tagung zum fünfzigsten Mal statt. Bischof Ivo Muser feierte die heilige Messe und sprach in seinem Vortrag über die Glaubensvermittlung.
v.l. Richard Kienzl (KVW Mitarbeiter), KVW Geschäftsführer Werner Atz, KVW Landesfrauenvorsitzende Helga Mutschlechner, Bischof Ivo Muser, Witwenvorsitzende Rosa Purdeller und KVW Patronatspräsident Olav Lutz.
Rosa Purdeller Obergasteiger, Vorsitzende der Interessengruppe für Verwitwete und Alleinstehende im KVW, konnte um die 700 Witwen zur 50. Landestagung begrüßen. Sie alle waren gekommen, um einen schönen, informativen und aufbauenden Tag zusammen zu verbringen.
Zur Jubiläumstagung hielt Bischof Ivo Muser mit Josef Stricker und Michael Horrer die heilige Messe. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Männerchor Bruneck unter der Leitung von Clara Sattler. In der Predigt erinnerte Bischof Muser daran, dass genau vor einem Jahr um diese Uhrzeit im Bozner Dom die Seligsprechung von Josef Mayr-Nusser stattfand. „Unser Seliger lädt uns ein, aufmerksam zu sein, für die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen“, erinnerte Bischof Muser die Gläubigen. Christen müssten imstande sein nein zu sagen, wenn es Entwicklungen gibt, die sich gegen Gott und somit gegen die Menschen richten. „Ich nehme in unserer Gesellschaft Worte und Entwicklungen wahr, die mir Sorge bereiten“, sagte der Bischof.
Erste Witwentagung 1968
Im Februar 1968 fand zum ersten Mal auf Einladung des KVW eine Tagung für Verwitwete und Alleinstehende statt. Von den Anfängen bis 2001 war Anna Vescoli aus Auer die Vorsitzende der KVW Gruppe. Anna Vescoli sagte 2001 in ihrem Rückblick auf 33 Jahre Witwenarbeit: „Die Witwen waren lange Zeit eine Randgruppe in der Gesellschaft. Sie lebten zurückgezogen und oft in großer Armut. Aus dieser Erkenntnis heraus gründete die damalige Landesleiterin der KVW Frauen Waltraud Gebert-Deeg den Arbeitskreis Witwen, mit dem Ziel, den Witwenstand aufzuwerten. Als Mitbegründerin wurde mir die Leitung übertragen ...“
Damals ging es um die Themen Hinterbliebenenrente, um Heimarbeit, um soziale Absicherung und Information und um Gemeinschaft. Eigentlich sind die Themen auch heute noch aktuell, sagte Rosa Purdeller in ihren Grußworten. Dank der verschiedenen Strukturen im KVW gibt es für Verwitwete Beratungen bei der Rente, in Steuerangelegenheiten und bei anderen Ansuchen im Bereich der Für- und Vorsorge. Es geht aber auch darum, Gemeinschaft zu erleben und das Gefühl zu haben, nicht allein gelassen zu sein.
Vermittlung von Glauben
Im Referat von Bischof Ivo Muser ging es um Glaubensvermittlung und -weitergabe. Es brauche Erwachsene, die über ihren Glauben reden, die ihn leben und somit Zeugnis sind, erklärte Muser. Glaubensweitergabe erfolgt von Generation zu Generation, indem auf die Fragen der Kinder und Jugendlichen Antworten gegeben werden. Dies setze eine eigene Identität im Glauben voraus, denn „weitergeben kann ich nur, was ich selber habe, was ich selber pflege, was mir wertvoll ist, wovon ich selber überzeugt bin“, so der Bischof.
Deshalb machen dem Bischof nicht die Fremden und das Neue Angst, sondern Sorge bereite ihm die Oberflächlichkeit, die schwindende Identität in den eigenen Reihen. „Ein Glaube, der sich auf Äußerlichkeiten beschränkt, reicht nicht aus“, so Muser, „es braucht die persönliche Aneignung der Werte“.
Text: Ingeburg Gurndin

KVW Aktuell

Senioren online

Hilfe zur Selbsthilfe: von Senioren … für Senioren!
Das Projekt „Senioren online“ ist kein Kurs, sondern die Möglichkeit das Internet gemeinsam und in lockerer Atmosphäre kennenzulernen. Dank des ehrenamtlichen Einsatzes der Senioren-online-Coaches und der finanziellen Unterstützung des Amtes für Senioren und Sozialsprengel ist das Angebot kostenlos.
Senioren online ist ein Projekt der KVW Senioren und dem Amt für Senioren und Sozialsprengel. Ziel des Projektes ist es, Senioren beim Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen und Hemmschwellen zu überwinden. Ehrenamtliche, technik-begeistertere Senioren (keine Fachreferenten), sogenannte Senioren-Online-Coaches helfen interessierten Senioren beim ersten Umgang mit Computer, Laptop, Tablet oder Smartphone und leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Dabei steht der Spaß am gemeinsamen Lernen an erster Stelle.
Einige Eindrücke der Treffen
Anna und Marianne hatten das SOL-Treffen am 21. März in Meran mit Coach Martin Breitenberger: „Das ist eine feine Sache! Wir sind froh, dass es so etwas gibt, so erfahren wir auch in unserem Alter noch Neues. Wir haben heute viel gelernt!“
Waltraud Seehauser Schwarz hatte ihr SOL-Treffen am 2. März in Bozen mit Coach Paul Sanin: „Ich bedanke mich bei Paul Sanin für die Tipps und Ratschläge am Computer. Es freut mich, dass ich die Möglichkeiten nutzen durfte. Ich hatte einige Male die Gelegenheit und habe sehr viel gelernt. Ohne Stress und ohne Angst durfte ich sagen wo ich noch Hilfe brauchte. Es war angenehm und Paul hat sehr viel Geduld!“
Und was sagen die Coaches zu ihrer Tätigkeit?
Margit Weissenegger Höller:
„Ich würde sagen die zwei wichtigsten Eigenschaften, die man als Coach mitbringen muss, sind Geduld und Flexibilität und vor allem auch die Bereitschaft und Freude selbstständig dazuzulernen.“
Paul Sanin: „Unabdingbar sind die Lust auf Freiwilligenarbeit und die Freude an einer neuen Herausforderung.“
Reinhard Pfattner: Außer Fachwissen sollte man die Sichtweise von jemandem einnehmen, für den die Materie fremd ist.“
Wer mag mitmachen und Teil einer engagierten Gruppe sein?
Wer gerne mit Senioren arbeitet, sich für Computer und Smartphones interessiert und eine ehrenamtliche Beschäftigung sucht, kann sich bei den KVW Senioren melden: senioren@kvw.org oder Tel. 0471 309175