Thema
Ein gutes Leben für alle - Suche Frieden und jage ihm nach!
Das biblische Leitwort aus Psalm 34,15 begleitet den KVW durch das Jahr 2025. Im Gespräch mit dem Geistlichen Assistenten Charly Brunner wird deutlich: Frieden beginnt im Kleinen – in der Familie, im Miteinander, in der Gesellschaft. Der KVW lädt dazu ein, sich aktiv auf die Suche nach Frieden zu machen und ihn im Alltag zu leben.

FOTO: IDM Südtirol-Alto Adige/Manuel Kottersteger

Charly Brunner
Eines gleich zu Beginn: Wie kann man „Frieden suchen“ – und warum muss man ihm auch „nachjagen“?
Karl Brunner: Der Friede ist nicht nur etwas Äußerliches, sondern hat ganz viel mit etwas Innerem zu tun. Und damit ist der Friede immer etwas, was auch zu suchen ist. Es ist eine innere Haltung, wie wir auf uns selbst und auf die Bedürfnisse von anderen blicken und das im Miteinander hinbekommen.
Und das mit dem Nachjagen ist insofern wichtig, als der Friede so ein hoher Wert ist, der es wichtig macht, sogar die „Füße in die Hand zu nehmen“ und zu laufen, um den Frieden zu erreichen. Da kann man nicht einfach nur sitzen und warten, bis er kommt. Da muss man schon aktiv werden, um sich für den Frieden einzusetzen, denn ohne den Frieden ist es so, dass ganz vieles andere sehr relativ wird.
Das gilt für uns in unserem Land und da setzen wir uns als KVW auch ein und stellen die Frage, was Gerechtigkeit in unterschiedlichen Themenbereichen konkret bedeutet.
Es ist aber auch wichtig, darüber hinaus zu blicken, nicht nur auf uns und unsere Vorteile zu achten, sondern auch auf die gesamte Menschheit. Alle Menschen sollen in Würde leben können und wenn jemand als flüchtender Mensch zu uns kommt, soll man auch daran denken, dass auch dieser Mensch Menschenwürde hat und wir uns auch für ihn und für sie einsetzen.
Religion ist in der Lage, Emotionen zu schüren und damit kann Religion benutzt werden, um in den Krieg zu leiten, aber hat auch eine große Friedensdimension und ein hohes Friedenspotenzial. Als Christinnen und Christen werden wir vom Auferstandenen angesprochen mit „Der Friede sei mit euch“. Das ist ein wichtiger Gruß und die Suche nach dem Frieden ist uns aufgetragen, auch die Feindesliebe. Von daher kann für uns als KVW der christliche Werthorizont nicht hoch genug eingeschätzt werden, was den Friedenseinsatz von uns betrifft.
Und was mich hoffen lässt, ist auch ein positives Menschenbild und das Bewusstsein, dass dahinter noch jemand ist, nämlich Gott, der mit uns auf dem Weg ist und der ein trotzdem Ja zum Leben sagt und damit die Hoffnung, dass es am Ende auch gut werden wird, selbst wenn es zwischendurch etwas düster ausschaut.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
INTERVIEW: Iris Pahl
Und das mit dem Nachjagen ist insofern wichtig, als der Friede so ein hoher Wert ist, der es wichtig macht, sogar die „Füße in die Hand zu nehmen“ und zu laufen, um den Frieden zu erreichen. Da kann man nicht einfach nur sitzen und warten, bis er kommt. Da muss man schon aktiv werden, um sich für den Frieden einzusetzen, denn ohne den Frieden ist es so, dass ganz vieles andere sehr relativ wird.
In unserer Gesellschaft wächst die soziale Ungleichheit. Was bedeutet Frieden für dich persönlich, gesellschaftlich und global?
Die Frage nach dem Auseinanderdriften der Gesellschaft ist eine wichtige, weil wer Frieden nachhaltig haben will, muss auch schauen, dass die Verteilung innerhalb der Gesellschaft fair und gerecht verläuft. Man muss auch diejenigen mitnehmen, denen es nicht so gut geht und zwar so, dass alle ein würdiges Leben leben können.Das gilt für uns in unserem Land und da setzen wir uns als KVW auch ein und stellen die Frage, was Gerechtigkeit in unterschiedlichen Themenbereichen konkret bedeutet.
Es ist aber auch wichtig, darüber hinaus zu blicken, nicht nur auf uns und unsere Vorteile zu achten, sondern auch auf die gesamte Menschheit. Alle Menschen sollen in Würde leben können und wenn jemand als flüchtender Mensch zu uns kommt, soll man auch daran denken, dass auch dieser Mensch Menschenwürde hat und wir uns auch für ihn und für sie einsetzen.
Der Psamlvers weist auf die spirituelle Dimension, die der KVW bewusst ausgewählt hat, hin? Welche Rolle spielt der Glauben, das Christentum für den Frieden?
Religion und Friede, Religion und Krieg, das hat ja in beide Richtungen.Religion ist in der Lage, Emotionen zu schüren und damit kann Religion benutzt werden, um in den Krieg zu leiten, aber hat auch eine große Friedensdimension und ein hohes Friedenspotenzial. Als Christinnen und Christen werden wir vom Auferstandenen angesprochen mit „Der Friede sei mit euch“. Das ist ein wichtiger Gruß und die Suche nach dem Frieden ist uns aufgetragen, auch die Feindesliebe. Von daher kann für uns als KVW der christliche Werthorizont nicht hoch genug eingeschätzt werden, was den Friedenseinsatz von uns betrifft.
Wir haben unruhige Zeiten? Was macht dir persönlich trotzdem Hoffnung?
Ja, es stimmt, es sind unruhige Zeiten. Ich frage mich aber, wann gab es denn keine unruhigen Zeiten? Jede Generation hat ihre Aufgaben, wir haben unsere und ich glaube, wir haben ganz, ganz vieles an positiven Ressourcen, die wir einsetzen können, um unsere Aufgaben auch zu meistern.Und was mich hoffen lässt, ist auch ein positives Menschenbild und das Bewusstsein, dass dahinter noch jemand ist, nämlich Gott, der mit uns auf dem Weg ist und der ein trotzdem Ja zum Leben sagt und damit die Hoffnung, dass es am Ende auch gut werden wird, selbst wenn es zwischendurch etwas düster ausschaut.
Welches Bild hast du vor Augen, wenn du „Suche den Frieden und jage ihm nach“ hörst?
Wenn ich diesen Satz höre, dann kommt in mir das Bild von Bewegung in der Natur, den Blick in die Weite werfen und wenn man dann irgendwann am Horizont das Licht sieht, sich wirklich mit Engagement in diese Richtung hin auf den Weg machen. Das ist das Bild, das mir dazu kommt.Herzlichen Dank für das Gespräch!
INTERVIEW: Iris Pahl