Soziales

Zum Welt-Alzheimertag 2025

Der Welt-Alzheimertag findet jedes Jahr am 21. September statt. Ins Leben gerufen wurde er 1994 von Alzheimer’s Disease International (ADI) in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um das Bewusstsein für Alzheimer und andere Demenzerkrankungen zu schärfen und die Stigmatisierung zu bekämpfen.
Im Jahr 2025 wird der Welt-Alzheimertag am Sonntag, den 21. September stattfinden. Das diesjährige Motto „Demenz – Mensch sein und bleiben“ soll verdeutlichen, dass Menschen mit Demenz weiterhin Teil der Gesellschaft sind, eigene Fähigkeiten haben und ihre Würde behalten. Jeder Mensch hat individuelle Fähigkeiten, persönliche Interessen und eine Fülle von Lebenserfahrung. Wird die Diagnose „Alzheimer“ gestellt, dominiert oft die Annahme, dass die Betroffenen „verschwinden“. Diese Vorstellung ist falsch. Das Leben endet nicht mit der Diagnose einer Alzheimer-Krankheit. Obwohl Alzheimer nicht heilbar ist und zu einem Verlust von kognitiven Fähigkeiten führt, ist es wichtig zu betonen, dass das Leben mit Alzheimer weiterhin lebenswert ist. Klar verändert jede Demenzerkrankung den Menschen. Die Krankheit nimmt ihm nach und nach Vieles, das er früher konnte und wusste. Doch der Mensch bleibt, und mit ihm bleibt die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden erhalten. Bis zuletzt fühlen Menschen mit Demenz etwa Freude, Angst, Schmerzen, Hoffnung, Enttäuschung, aber auch Liebe, und bis zuletzt nehmen demenzerkrankte Menschen die Umwelt wahr, reagieren entsprechend, geben über Emotionen ihre Bedürfnisse zu erkennen. Mit der richtigen Unterstützung und einem positiven Ansatz können Betroffene mit ihren Familien weiterhin ein erfülltes Leben führen und die Herausforderungen der Krankheit gemeinsam meistern.
Der KVW wird sich vermehrt bemühen, Menschen mit Alzheimer und anderen Demenzformen mit ihrer Krankheit und trotz ihrer Erkrankung, wo möglich aktiv am Leben teilhaben zu lassen und im Sinne des KVW-Jahresmottos „Ein gutes Leben für ALLE“ sich um soziale Teilhabe bemühen, die Selbstbestimmung und Autonomie der Personen so weit als möglich fördern und für Verständnis und Akzeptanz werben.
TEXT: Christian Wenter, Vorsitzender der KVW Senioren und Vorstandsmitglied

Soziales

Demenzenzfreundlicher Vinschgau

Der KVW und sein Beitrag für Betroffene und pflegende Angehörige
Das Gedächtnis zu verlieren, bedeutet nicht nur, sich selbst zu verlieren. Es betrifft auch das Umfeld, die Angehörigen und die Gesellschaft als Ganzes. In einer alternden Gesellschaft wie der unseren, in der immer mehr Menschen an Demenz erkranken, ist es wichtig, eine unterstützende und wertschätzende Gemeinschaft zu schaffen. Unsere Kernaussage lautet: „Wenn das Gedächtnis langsam erlischt, braucht es die Solidarität und Wertschätzung der Gesellschaft“.
Unser Logo unterstreicht diese Aussage. Es steht für das tragende Netz aus Begleitung, Betreuung und Mitmenschlichkeit. Nach außen hin macht es unser gemeinsames Engagement sichtbar, nach innen verbindet es uns als Gruppe – wie ein unsichtbarer Kitt, der Halt gibt.
Im Jahr 2018 wurde auf Initiative des KVW Vinschgau, des Vereins Alzheimer Südtirol -Alto Adige (ASAA), der Bezirksgemeinschaft Vinschgau, der fünf Seniorenwohnheime im Vinschgau (Latsch, Schlanders, Laas, Schluderns und Mals) sowie des Gesundheitsbezirks Meran das Netzwerk „Demenzfreundlicher Vinschgau“ ins Leben gerufen. Ziel des Netzwerks ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, gezielte Informations- und Bildungsangebote sowie Sensibilisierungskampagnen. So wollen wir das Thema Demenz sichtbarer machen, Ängste abbauen, Vorurteile überwinden und Angehörigen sowie Interessierten praktische Unterstützung bieten. Nur durch gemeinsames Engagement und solidarisches Handeln können wir den Menschen mit demenziellen Erkrankungen die Anerkennung und Unterstützung geben, die sie verdienen. Jeder Beitrag hilft, eine demenzfreundlichere Gesellschaft zu schaffen.
TEXT: Robert Peer, Koordinator Netzwerk „Demenzfreundlicher Vinschgau“