Häufige Fragen und Antworten

5. Krankheiten wie Masern galten früher als ungefährlich: Warum sollten wir unser Kind also impfen lassen?

Die Masern wurden bereits vor über hundert Jahren in Schriften über Infektionskrankheiten als potenziell gefährlich beschrieben. In einem 1896 verfassten deutschen Text wurden die möglichen Komplikationen der Masern genau beschrieben (Dippe 1896). Es ist bemerkenswert, dass in einer Zeit, in der die Ursache der Masern noch unbekannt war, die Komplikationen einer heute noch gut bekannten Erkrankung derart detailliert beschrieben wurden, sogar die mögliche Superinfektion durch verschiedene Bakterien. In der Einleitung zu den Komplikationen heißt es: „Da die Symptome leicht oder aber sehr stark ausgeprägt sein können, haben wir es mit einer gefährlichen Krankheit zu tun“.
Vor der Einführung von Impfprogrammen gegen Masern kam es in Italien regelmäßig zu Epidemien. Die Todesrate durch Masern in Italien kann den ISTAT-Daten entnommen werden. Die nachstehende Grafik zeigt die Todesfälle durch Masern im Zeitraum 1979-1994.
2017 gab es in Italien wiederum ein erhöhtes Masern-Aufkommen mit insgesamt 4.885 Fällen und 4 Todesfällen bis Mitte Dezember. 88% der Betroffenen waren nicht geimpft.

Häufige Fragen und Antworten

6. Warum beginnt man nach Vollendung des 2. Lebensmonats mit dem Impfen?

Das Impfprogramm beginnt aus drei Gründen nach der Vollendung des 2. Lebensmonats (bzw. ab der 8. Lebenswoche):
im Alter von zwei Monaten ist das Immunsystem des Babys bereits imstande, positiv auf die Impfung zu reagieren;
zu einem späteren Zeitpunkt wird die Impfung nicht sicherer;
jede Verzögerung verlängert das Zeitfenster für mögliche Infektionen, die durch eine Impfung vermieden werden können.

Eine Verzögerung kann Risiken mit sich bringen. Wir wissen zum Beispiel, dass Keuchhusten bei Säuglingen keine typischen Symptome zeigt, jedoch z.B. zu Atemstillständen führen kann. Dadurch ist Keuchhusten vor allem in den ersten Lebensmonaten sehr gefährlich. Eine Studie über Kinder zwischen 6 und 24 Monaten hat bewiesen, dass das Risiko der Krankenhauseinweisung wegen Keuchhusten bei ungeimpften Kindern zehn Mal höher ist als bei jenen, die vollständig oder teilweise geimpft wurden (Stojanov 2000).
Die Impfungen ab dem 2.Lebensmonat anzusetzen schützt nicht nur das Kind, sondern gleichzeitig auch die Allgemeinheit. In bestimmten Fällen ist es notwendig, ein Baby bei der Geburt zu impfen: Dies geschieht z.B., wenn die Mutter Trägerin des Hepatitis-B-Virus ist, da eine Neugeboreneninfektion mit einem hohen Risiko einer chronischen Hepatitis verbunden ist.