Krankheiten, vor denen wir unsere Kinder schützen sollten


Erkrankungen durch das Rotavirus

In Europa stellen die Rotaviren die häufigste Ursache viraler Magen-Darm-Entzündungen (Gastroenteritiden) bei Säuglingen und Kindern unter 5 Jahren dar. Insbesondere bei sehr kleinen Kindern zwischen 6 und 24 Monaten können sie starken Durchfall und Austrocknung verursachen.
Symptome und Verlauf der Krankheit: Die Krankheit hat eine Inkubationszeit von zwei Tagen, danach kommt es zu Fieber, Darmbeschwerden und Durchfall für 3-8 Tage.
In den meisten Fällen, bei leichtem Durchfall, gesunden die Kinder ohne jede Behandlung. Nichtsdestotrotz kann akuter Durchfall zu schwerer Austrocknung mit reduzierter Produktion von Urin und Symptomen wie übermäßigem Durst, Mundtrockenheit und ungewöhnlicher Schläfrigkeit führen.
Therapie:
Es gibt keine spezifische Behandlung. Um der Austrocknung entgegenzuwirken, wird Flüssigkeit oral und in schwereren Fällen parenteral (intravenös) verabreicht.
Verbreitung der Krankheit:
Die durch Rotaviren verursachten Gastroenteritiden sind weltweit verbreitet und jährlich für rund 500.000 Todesfälle in den nicht industrialisierten Ländern, in denen hygienisch-sanitäre Mängel vorhanden sind, verantwortlich.
In Italien treten schätzungsweise jährlich rund 300.000-400.000 Fälle von Durchfallerkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren auf, mit über 10.000 Einweisungen ins Krankenhaus, einer hohen Anzahl von kinderärztlichen Visiten und rund 10 Todesfällen pro Jahr.
Die meisten Infektionen erfolgen durch Kontakt mit infizierten Menschen. Das Virus wird vorwiegend über eine Schmierinfektion (fäkal-orale Übertragung), beispielsweise durch verschmutzte Hände, übertragen. Es kann auch auf Spielzeugen und anderen Oberflächen lange Zeit überleben. Nach dem 5. Lebensjahr weist praktisch die gesamte Bevölkerung Antikörper (die natürlichen Abwehrmechanismen des Körpers) gegen Rotaviren auf, was das seltene klinische Auftreten bei Jugendlichen und Erwachsenen erklärt.
Vorsorgemaßnahmen:
Um die Ausbreitung des Virus über den Darm einzudämmen, ist die Einhaltung guter hygienischer Bedingungen zu Hause und in den Gemeinschaftseinrichtungen von grundlegender Wichtigkeit.
Impfung:
Sie wird allen Kindern empfohlen. Mit der Impfung sollte frühzeitig, möglichst in der 6. Lebenswoche, begonnen werden; spätestens innerhalb der 24. bis 26. Woche sollte die Impfung abgeschlossen sein, da Gastroenteritiden durch Rotaviren in den ersten beiden Lebensjahren des Kindes besonders häufig und teilweise mit schwerer Symptomatik auftreten.
Seit 2006 sind zwei Lebendimpfstoffe für Säuglinge bis zur 24. bzw. 26. Lebenswoche im Handel. Beide Impfstoffe werden – je nach Impfstoff – in zwei oder drei Dosen oral verabreicht.

Impfkalender

Orientierungshilfe und Terminplan

Das Ziel von Impfplänen ist das Erreichen eines maximalen Impfschutzes mit einer minimalen Anzahl von Impfungen und Impfterminen. Die Verfügbarkeit von Impfstoffkombinationen wie z.B. gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ B (Hib) in einer einzigen Injektion (hexavalenter Impfstoff) und gegen Masern, Mumps und Röteln (trivalenter Impfstoff) hilft, den Schutz gegenüber mehreren Krankheitserregern gleichzeitig zu steigern.
Für einen langandauernden Impfschutz ist von besonderer Bedeutung, dass die in der Tabelle angegebenen zeitlichen Impfabstände eingehalten und der Grundzyklus in den vorgeschriebenen Zeiträumen abgeschlossen wird.
Der Impfkalender dient einerseits dem Gesundheitspersonal zur reibungslosen Durchführung des Impfprogramms für die Grundimmunisierung und für die Auffrischungsimpfung, anderseits den Eltern als Orientierungshilfe und Terminplan.
Mit der Grundimmunisierung muss nicht neu begonnen werden, falls bei der Impfung gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Haemophilus influenzae Typ B (Hib) die empfohlenen Impfintervalle überschritten werden. Der Aufbau der Immunität wird dadurch jedoch verzögert.
Der Mindestabstand zwischen der 1. und 2. Dosis gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und Hib (Haemophilus influenzae) sollte wenigstens sechs Wochen, jener zwischen der 2. und 3. Teilimpfung wenigstens sechs Monate betragen.
Jede Änderung oder Verschiebung einer Impfung aufgrund bestimmter Vorkommnisse in der Entwicklung des Kindes (durchgemachte Infektionskrankheiten und andere Erkrankungen) muss mit dem Arzt bzw. der Ärztin besprochen werden.
Impfung & Geburtsjahr 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Anti-Polio x x x x x x x x x x x x x x x x x
Anti-Diphterie x x x x x x x x x x x x x x x x x
Anti-Tetanus x x x x x x x x x x x x x x x x x
Anti-Hepatitis B x x x x x x x x x x x x x x x x x
Anti-Keuchhusten x x x x x x x x x x x x x x x x x
Anti-Haemophilus influenzae Typ b x x x x x x x x x x x x x x x x x
Masern x x x x x x x x x x x x x x x x x
Röteln x x x x x x x x x x x x x x x x x
Mumps x x x x x x x x x x x x x x x x x
Windpocken x