Krankheiten, vor denen wir unsere Kinder schützen sollten
Keuchhusten (Pertussis)
Es handelt sich um eine Infektion der Atemwege durch das Bakterium Bordetella pertussis. Die Übertragung erfolgt mittels Tröpfcheninfektion beim Kontakt mit einer infektiösen Person (Husten, Niesen, Sprechen).
Symptome und Verlauf der Krankheit:
Häufige typische Reizhustenanfälle mit Erbrechen und Luftnot, leichtes Fieber. Bei Säuglingen findet man häufig kein ganz charakteristisches Bild, hier stehen kurze Atemstillstände, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust im Vordergrund. Komplikationen können insbesondere im 1. Lebensjahr auftreten: zu den häufigsten zählen Lungenentzündungen, Mittelohrentzündung, Krampfanfälle, Hirnblutungen und Hirnschäden durch Sauerstoffmangel. Bei etwa 1% der betroffenen Säuglinge endet die Erkrankung tödlich.
Verbreitung der Krankheit:
Seit 2008 wird in den europäischen Ländern eine Zunahme der Erkrankungsfälle durch Pertussis beobachtet, 2010 wurden verschiedene Ausbrüche mit rund 13300 Fällen bestätigt, angenommen wird eine weitaus höhere Zahl von nicht gemeldeten Fällen. In Europa sind zunehmend Erwachsene betroffen, die häufig eine langanhaltende Hustenerkrankung zeigen und deswegen zur Infektionsquelle für Säuglinge werden. Aus bislang nicht ganz geklärten Gründen besteht für Pertussis kein oder nur ein geringer Nestschutz, weshalb gerade Säuglinge besonders gefährdet sind.
Therapie:
Die Erkrankung kann mit Antibiotika behandelt werden. Eine antibiotische Therapie kann grund-sätzlich nur dann die Dauer und Heftigkeit der Hustenattacken beeinflussen, wenn sie möglichst früh (d.h. vor dem Beginn oder in den ersten 1-2 Wochen ab Beginn des Hustens) verabreicht wird. Sie kann jedoch für die Unterbrechung der Infektionsketten von erheblicher Bedeutung sein.
Impfung:
Die Impfung wird in Form des sechsfachen, dreifachen (Diphtherie – Tetanus – Pertussis) oder vierfachen (Diphtherie – Tetanus – Pertussis – Poliomyelitis) Kombinationsimpfstoffes verabreicht und ist sehr gut verträglich. Gerade im Falle dieser Impfung ist es wichtig, den Impfkalender einzuhalten, damit das Immunsystem frühzeitig einen ausreichenden Schutz aufbaut.