Hilfsprojekte 2019

Unsere Hilfsprojekte

Bildung für Kinder und Jugendliche ist seit 2002 unsere Herzensangelegenheit. 2019 investierten wir 444.306 € in unsere Hilfsprojekte. Für uns steht der Schulbesuch der Kinder, die Ausbildung von Jugendlichen und die Aufklärung von Eltern an erster Stelle. Bildung ist der Ausweg aus Armut, Verzweiflung und Not. Bildung schenkt Zukunftsperspektiven und Hoffnung.

Hilfsprojekte 2019

Schulen und Heime

Was wir tun

Bildung ist ein Grundrecht und jedes Kind sollte dazu Zugang haben. Wir unterstützen 5 Ray of Hope Schulen mit 1.123 Kindern. Ohne diese Schulen wären viele dieser Kinder auf der Straße oder müssten den Eltern bei der Arbeit helfen. Die Stiftung in Thailand unterstützt weitere 9 Schulen, welche durch andere Spender finanziert werden.
Viele burmesische Kinder und deren Eltern halten sich illegal in Thailand auf. Obwohl es prinzipiell möglich ist, diese Kinder in staatliche thailändische Schulen einzuschreiben, wählen die meisten Eltern die sogenannten „Migrant Learning Centers“ (Migrantenschulen), da die öffentlichen Schulen zu teuer sind. Der Schulbesuch schützt die Kinder vor den Gefahren der Straße: Menschenhandel, Organhandel, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit. Bildung ist die einzige Chance auf eine bessere Zukunft.
Unsere Schulen bieten auch einen sicheren Job für 70 Lehrer. Seit 2017 hat sich das Einwanderungsgesetz in Thailand massiv verschärft, was sich nach wie vor negativ auf alle Migranten und Flüchtlinge auswirkt, da die Gebühren sehr hoch sind und für viele Familien nicht finanzierbar. Aus diesem Grund unterstützen wir alle unsere Lehrer beim Antrag und legalisieren so ihren Status.
Außerdem unterstützen wir 3 Schülerheime für 55 Kinder. Zwei Heime sind unseren Ray of Hope Schulen angeschlossen (Parami und Ah Yone Oo) und ein Heim befindet sich im Flüchtlingslager Mae La. Die Heime bieten Waisenkindern oder Kindern aus besonders bedürftigen Familien einen beschützten Platz zum Leben. Im Heim werden sie behütet, verpflegt und können sich ganz auf ihre Schulbildung konzentrieren.
Die landwirtschaftlichen Aktivitäten an unseren Schulen tragen zum Einkommen bei. Die erzielten Ernten dienen zur Selbstversorgung und zum Verkauf. Je nach Platz und Möglichkeit werden Obst- und Gemüsesorten angebaut oder Tiere, z.B. Hühner, Gänse, Schweine oder Fische gehalten. Die Eier und die Tiere decken entweder den eigenen Bedarf oder werden verkauft. Initiativen, die zur Selbstfinanzierung der Schulen beitragen, sind sehr wichtig, um den Kindern nachhaltig den Zugang zu Schulbildung zu ermöglichen.
In und um Mae Sot gibt es insgesamt 67 Migrantenschulen. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Region Trentino-Südtirol von 18.000 €, die 2. Rate bezogen auf das Schuljahr 2018/2019, und 31.500 €, die 1. Rate bezogen auf das Schuljahr 2019/2020, konnten wir all diese Schulen mit Schulmaterialien ausstatten. Im Schuljahr 2019/2020 versorgten wir 13.347 Kinder mit Heften, Stiften, Spitzern und Linealen. Für uns ist das eine große logistische Herausforderung – für die Schulen eine überaus wertvolle Hilfe. Außerdem finanzierte die Region Trentino-Südtirol für alle 14 Ray of Hope Schulen mit 24.500 €
(1. Rate) Uniformen für 2.858 Schüler und 149 Lehrer sowie den Transport für 2.268 Schüler. Schuluniformen sind für die Flüchtlingskinder in Thailand sehr wichtig: Sie schenken ihnen Identität und sie bieten ihnen Schutz. Die Uniformen zeigen, dass die Kinder eine Schule besuchen, d.h. dass sie dort zugehörig sind und sie dort täglich jemand erwartet. Das Tragen einer Uniform und der Schülertransport verhindern, dass sie als irreguläre Migranten von der Polizei verhaftet werden. Zudem schützt es sie, Opfer von Menschenhändlern zu werden. Nach wie vor werden die Schuluniformen in unserer Nähwerkstatt, die nun auf eigenen Füßen steht, produziert.
Unsere Ziele
» Jedem Kind - unabhängig von Geschlecht, Religion und Ethnizität – den Zugang zu Bildung ermöglichen.
» Kinder vor Menschen- und Organhandel, Prostitution, Kindesmissbrauch, Drogenmissbrauch und Kinderarbeit schützen.
» Die Situation illegaler Kinder in Thailand verbessern und ihnen Wege für die Zukunft eröffnen.
» Legalen Status aller Lehrer und einen sicheren Job schaffen.
» Waisenkindern oder verstoßenen Kindern in den Schülerheimen ein sicheres Zuhause und Geborgenheit bieten.
» Mit den Bildungsministerien in Thailand und Myanmar eng zusammenarbeiten, damit diese die Schulabschlüsse der Migrantenschulen anerkennen.
Unsere Schulen im Überblick
Parami Schule


Mit ihren 419 Schülern und 27 Lehrern ist die Parami unsere größte Schule. Die Schulstufen reichen vom Kindergarten bis zur 9. Klasse. Der Name „Parami“ bedeutet „Fähigkeiten“. Tatsächlich ist die Parami eine wahre Schule der Fähigkeiten, da sie viele innovative Ideen umsetzt. Wir unterstützen die Schule seit 2009. Seit acht Jahren leitet die Kanadierin Megan Irving die Schule. Vor drei Jahren haben wir einen Montessori-Kindergarten in der Schule eingerichtet, in dem speziell ausgebildete Kindergärtner die Kinder unterrichten. Die Schule befindet sich relativ zentral in Mae Sot und ist leicht erreichbar. Da es eine der wenigen Schulen ist, die höhere Schulstufen anbietet, kommen die Kinder aus der weiteren Umgebung. Die Eltern arbeiten in den nahegelegenen Fabriken als Bauarbeiter, aber auch auf den weiter entfernten Feldern oder verdienen ihr Geld als Tagelöhner. Jeder kennt die Schule, da hier oft große Veranstaltungen wie Fußballturniere, Abschlussprüfungen oder Weiterbildungen stattfinden. An Nachmittagen und Wochenenden werden zudem berufsbildende Kurse wie Nähkurse für die älteren Schüler und interessierten Eltern angeboten. Das angeschlossene Schülerheim bietet derzeit 6 Waisenkindern und bedürftigen Kindern einen geschützten Platz zum Leben.

Ah Yone Oo Schule


Die Schule wurde 2005 gegründet, und wir unterstützen sie seit 2009. Der Name „Ah Yone Oo“ bedeutet Morgendämmerung und steht somit für einen positiven Start. Sie liegt etwas außerhalb von Mae Sot. Die Schule hat 102 Schüler, die von 7 Lehrern vom Kindergarten bis zur 6. Schulstufe unterrichtet werden. Die Kinder stammen aus den ethnischen Volksgruppen Karen, Burmesen und Mon. Die Eltern der Schüler verdienen ihr Geld in den etwas weiter entfernten Fabriken, als Landarbeiter, Tischler oder Tagelöhner. Die Familien leben nahe der Schule unter sehr armen Bedingungen. Außerdem leben 9 Kinder im Schülerheim. Hauptsächlich benachteiligte und Waisenkinder erhalten ein sicheres Dach über dem Kopf und regelmäßige Mahlzeiten. Es herrscht eine sehr liebevolle und fördernde Atmosphäre. Man erkennt an jedem Detail die sorgende Hand der Schulverantwortlichen.

Ah Yone Thit Schule


Die Schule existiert seit 2005, wir unterstützen sie seit 2006. 2013 hat eine ehemalige Lehrerin der Ah Yone Oo Schule die Leitung übernommen und sie in „Ah Yone Thit“ umbenannt. Der Name bedeutet „ein neuer Anfang“. Und gewissermaßen war dem auch so, da die Schule in diesem Jahr umziehen musste. Nun befindet sie sich in einer ländlichen Gegend etwas außerhalb von Mae Sot. Die Eltern der Schüler arbeiten vorwiegend auf den umliegenden Feldern als Tagelöhner und verdienen nur sehr wenig. Das neue Gebäude bietet reichlich Platz für die 82 Schüler und 6 Lehrer vom Montessori-Kindergarten bis zur 4. Grundschulstufe. In der regenfreien Zeit nutzen die Lehrer den großzügigen Garten, um den Unterricht im Freien abzuhalten. Die Schule hat zudem einen Garten und zieht einige Hühner auf.

New Day Schule


Vor allem Kinder von Fabrikarbeitern unterschiedlichster ethnischer Gruppen (Burmesen, Karen,Rakhine und Kachin) besuchen die New Day Schule. Sie ist mit 280 Schülern und 18 Lehrern eine unserer größten Ray of Hope Schulen. Die Schulstufen reichen vom Montessori-Kindergarten bis zur 8. Klasse. Die Schule existiert seit 2006 und befindet sich nahe dem Grenzfluss zu Myanmar. Seit 2008 unterstützen wir die Schule. Damals wurden nur 100 Schüler unterrichtet. Seit der Gründung ist die Anzahl der Schüler jährlich gestiegen, da in der Umgebung mehr Fabriken gebaut wurden und mehr Arbeiter in die Gegend zogen.

KM 42 Schule


Die Grundschule “KM 42” wurde 2007 gegründet und befindet sich 42 km südlich von Mae Sot im Bezirk Phop Phra. Seit 2008 unterstützen wir die Schule. 240 Schüler werden von 12 Lehrern vom Kindergarten bis zur 6. Schulstufe unterrichtet. Die Gegend in Phop Phra ist geprägt von der Landwirtschaft. Die meisten Eltern der KM 42 Schüler arbeiten auf den Feldern und ernten landwirtschaftliche Produkte wie Reis, Mais, Bohnen, Zuckerrohr, Rosen und andere Gemüse- und Obstsorten. Dies ist auch der Grund, warum viele Kinder die Schule abbrechen, da sie den Eltern bei der Ernte helfen müssen, um das Einkommen der Familie zu sichern. Zudem ziehen die Eltern je nach Ernte zu den verschiedenen Grundbesitzern und nehmen ihre Kinder natürlich mit. Leider werden die Kinder dann oft nicht in einer neuen, näheren Schule wieder eingeschrieben und verlieren somit mehrere Monate. Wenn sie dann aber wieder zurückkehren werden sie bei uns mit Freude wieder aufgenommen.

Tha Kaw Kla Schülerheim im Mae La Flüchtlingslager


Dieses Heim befand sich ursprünglich im Karen-Staat in Myanmar und musste aufgrund der Gefechte ins Mae La Flüchtlingslager nach Thailand umziehen, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Wir haben das Heim bereits in Myanmar unterstützt und wollten die Kinder auch nach dem Umzug nicht im Stich lassen. Die Zahl der Heimschüler beläuft sich derzeit auf 40 Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Wir finanzieren einen kleinen Teil der laufenden Kosten (Elektrizität), einen Teil der Grundnahrungsmittel (hauptsächlich Gemüse), Schuluniformen, Schulmaterialien und Hygieneartikel. Die Zukunft des Schülerheims ist nach wie vor ungewiss, da die thailändische Regierung die insgesamt neun Flüchtlingslager entlang der Grenze in den kommenden Jahren schließen wird.
Im Namen aller Kinder und ihrer Familien möchten wir unseren Spendern und Paten aus ganzem Herzen danken. Ohne diese großzügige Unterstützung hätten mehr als 1.123 Kinder 2019 keine Schule besuchen können. Unser Dank gilt: ACS Data Systems AG, Bio Südtirol Landwirtschaftliche Genossenschaft, Dr. Ernst-Günther Bröder Stiftung, Familie Ausserhofer (Firma Arimm GmbH), Familie Bartoli, Familie Zeschg, Hans Augschöll, Hanns Engl Werkzeugbau OHG, Ibena Textilwerke, Infominds AG, 8xmille Chiesa Cattolica, Region Trentino Südtirol, Sibylle Keim, Stiftung Südtiroler Sparkasse, Völser Robert Maschinenbau, Wolf Fenster AG.