Aktuell

Es gar nicht erst so weit kommen lassen

Sanitätsbetrieb und Freiwilligenorganisationen fördern gemeinsam Vorsorge
Über 6.200 Teilnehmer an Screening Days Hepatitis C.
Foto: Sabes


Die Krebstherapie hat in den vergangenen Jahren ungeahnte Erfolge erreicht. Dank eines umfassenden Vorsorgeprogrammes können viele Krebserkrankungen zudem verhindert oder zumindest so früh erkannt werden, dass ausgezeichnete Behandlungs- und Heilungschancen bestehen. Um noch mehr Menschen dazu zu bewegen, diese kostenlosen Angebote des Sanitätsbetriebs für die Vorsorge von Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebs anzunehmen und um die Impfaktionen für Papillomavirus und Hepatitis C zu fördern, haben der Sanitätsbetrieb und das Land Südtirol nun ein Vereinbarungsprotokoll zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Freiwilligenvereinigungen, darunter auch die Südtiroler Krebshilfe, unterschrieben, um gemeinsame koordinierte Werbe- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu setzen.
Die sog. „onkologische Sekundärprävention“, so der Sanitätsbetrieb in einer Presseaussendung, ist eine der Hauptaufgaben des Landesgesundheitsdienstes: Dabei geht es darum, den BürgerInnen mittels gezielter kostenloser Vorsorgeangebote zu ermöglichen, eventuelle Krebserkrankungen noch im Anfangsstadium zu erkennen. Doch Einladungen allein reichen oft nicht, um Menschen zur Teilnahme an den – kostenlosen - Früherkennungsangeboten zu bewegen, die Teilnahme an den Screenings ist immer noch zu niedrig.
Deshalb setzt der Südtiroler Sanitätsbetrieb jetzt auf die Zusammenarbeit mit den Freiwilligenvereinigungen. Sie stehen nicht nur im direkten Kontakt mit ihren Mitgliedern und vielen UnterstützerInnen und FördererInnen, sondern sind wie z. B. die SKH mit ihren sieben Bezirken, kapillar in ganz Südtirol präsent. Erfreulicher Nebeneffekt dieses Abkommens ist nicht zuletzt auch die Stärkung der Zusammenarbeit unter den Freiwilligenvereinigungen. Für die Mitglieder der Freiwilligenorganisationen sind Schulungen zu den Krebsvorsorgeprogrammen geplant, außerdem wurde die Gründung eines Lenkungsausschusses vereinbart, der über die jeweiligen Initiativen entscheidet.
Folgende Freiwilligenvereinigungen haben die Vereinbarung unterzeichnet:
aBRCAdabra (Menschen mit BRCA-Genmutationen)
Dachverband für Soziales und Gesundheit
L.I.L.T. Landesverein Bozen
Mamazone – Frauen und Forschung gegen Brustkrebs
Südtiroler Krebshilfe
Zentrum für den Schutz der Patientenrechte Südtirol

Screening Days Hepatitis C:
In die gleiche Richtung zielen die sogenannten Screening Days. Am Freitag, 17. und Samstag, 18. März wurden bei insgesamt 6.279 SüdtirolerInnen der Jahrgänge zwischen 1969 und 1989 kostenlose Tests auf Hepatitis-C durchgeführt, davon 3.594 Frauen (57,24%) und 2.685 Männer (42,76%). Das Durchschnittalter lag bei 45 Jahren. Die Screening Days sind Auftakt der Vorsorgekampagne für Hepatitis C, eine gewissermaßen „unsichtbare“ Krankheit, da sie zunächst meist unerkannt bleibt. Symptome zeigen sich oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium, wenn die Krankheit der Leber schwere Schäden zufügen kann. Hepatitis C kann auch Ursache von Leberkrebs sein.
Aufgrund des großen Interesses an den Screening Days, beabsichtigt der Sanitätsbetrieb diese im Laufe der kommenden drei Monate zu wiederholen, um möglichst vielen Menschen der betreffenden Altersgruppe die Vorsorgeuntersuchung zu ermöglichen. Um teilzunehmen, kann man sich auf der Seite SaniBook oder über die einheitliche Vormerknummer 100 100 einen Termin sichern. Der kostenlose Bluttest kann jedoch auch – auf jeden Fall bis zum Jahresende – an anderen Tagen gemacht werden.

Aktuell

Radiologie Meran: Neuer Primar ernannt

Dr. Matthias Joachim Fischer kommt von der Uniklinik in Perugia


Die Radiologie am Krankenhaus Meran hat seit Februar einen neuen Primar. Dr. Matthias Joachim Fischer stammt aus Freiburg im Breisgau/Deutschland und lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Mittelitalien: Neben der fachlichen Kompetenz eine gute Voraussetzung, um in einem Land wie Südtirol Fuß zu fassen.
Der neue Primar ist mit den Anforderungen an die moderne Radiologie sowohl nach italienischen wie auch nach deutschen Standards bestens vertraut schreibt der Sanitätsbetrieb in einer Presseaussendung. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung an der Universitätsklinik Perugia verfügt er über ein breites Wissen im Bereich der interventionellen Radiologie (bildgesteuerte Eingriffe, z.B. bei Gefäßverschlüssen), ein Bereich, der immer wichtiger wird.
1971 in Freiburg/Breisgau geboren, war es für Fischer bereits nach seinem Zivildienst in einer Gesundheitseinrichtung im heimischen Baden-Württemberg klar, dass sein Weg ihn in die Medizin führen würde: Nach einem halbjährigen Auslandsaufenthalt in Perugia, um die italienische Sprache zu erlernen, schrieb er sich 1993 dort für das Medizinstudium ein, welches er 2001 beendete. Es folgten die Spezialisierung als Facharzt für Radiologie sowie diverse Hospitationen im In- und Ausland. Seit 2007 ist Fischer an der Universitätsklinik Perugia als Radiologe und seit 2014 als Verantwortlicher mit hoher Spezialisierung für angiografische Leistungen tätig. Seit Jahren unterrichtet er außerdem zukünftige Radiologie-Technikerinnen und -techniker an der dortigen Universität. Nicht zuletzt kann Fischer über eine hohe Anzahl von Fortbildungen und klinisch-wissenschaftlichen Veröffentlichungen zurückblicken.
Auch im Bereich des Managements und der interdisziplinären Zusammenarbeit ist Fischer eine gute Wahl: Der Neo-Primar, verheiratet und Vater von zwei Kindern, verfügt über den Nachweis zur Leitung einer radiologischen Einrichtung, zudem hat er große Erfahrung in der Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen durch seine Dozenten-Tätigkeit.