Aktuell

Der Wettlauf um den Impfstoff

Zwei verschiedene Strategien in Amerika und Europa – Verbreitung bereits Anfang 2021?
Alle reden darüber, aber nur wenige verstehen, um was es wirklich geht. Die Rede ist vom Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Pandemie, die auf der ganzen Welt Opfer fordert, hat eine einzigartige, noch nie dagewesene Operation in Gang gesetzt. Vor Covid-19 dauerte die Entwicklung eines Impfstoffs zehn bis fünfzehn Jahre. Jetzt, 2020, werden erste Ergebnisse bis Januar 2021 oder sogar bis September 20 in Aussicht gestellt. Ein Wettlauf gegen die Zeit. Am 9. Juli 2020 befasste sich die renommierteste amerikanische Fachzeitschrift für Medizin, JAMA (Journal American Medical Association), mit dem Thema. Die Chance bat Dr. Giorgio Radetti um eine kurze Zusammenfassung.
Angesichts des Ausmaßes der Pandemie in den Vereinigten Staaten, hat die US-Regierung eine Operation in Gang gesetzt, die einem Science-Fiction Roman entnommen scheint, um bis Januar 2021 mindestens 300 Millionen Impfstoffe herzustellen. Der Name spricht Bände: „Operation Lichtgeschwindigkeit“. Von den 124 vorgeschlagenen möglichen Impfstoffen, blieben im Juli 2020 fünf übrig. Die Herstellung eines Impfstoffes sieht drei Phasen vor: zunächst Sicherheitstests, zweitens den Nachweis der Wirksamkeit und zum Abschluss die Tests mit Freiwilligen. Im Juli lief bereits die dritte Phase an.
„Ein Impfstoff“, so Dr. Radetti, pädiatrischer Endokrinologe, Mitglied mehrerer internationaler Forschungsgruppen und regelmäßiger Leser vieler medizinisch-wissenschaftlicher Fachzeitschriften, „muss hundertprozentig sicher sein, wenn nicht sogar mehr, und dann natürlich auch wirksam sein, um auf den Markt zu kommen.“ Covid-19, so Dr. Radetti, habe zu einem unglaublichen technischen Fortschritt geführt. „Die Operation Lichtgeschwindigkeit wäre bis vor kurzem unvorstellbar gewesen“, sagt der Arzt, der selbst schon immer auf höchstem Niveau geforscht hat.
Bei der Herstellung dieser Impfstoffe kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. Die erste besteht darin, dem Probanden ein Gen (Boten-RNA) zu injizieren, das die Produktion von Antigenen auf zellulärer Ebene induziert, die wiederum die Produktion von Antikörpern bewirken. Diese Technik, die der Einführung der Boten-RNA, ist nebenbei mehr als 30 Jahre alt und wird regelmäßig und mit Erfolg in der Tiermedizin angewandt.
Der amerikanische Präsident Donald Trump sieht die Herstellung des Impfstoffs inzwischen nur für die Bürger der USA vor.
Andere Techniken, machen sich die Verwendung von (ungefährlich gemachten) Viren zunutze, die im Inneren der Zellen die Produktion von Antigenen und damit die Produktion von Antikörpern stimulieren. Diesen Weg haben die europäischen Forschungsteams beschritten. Europa forscht nicht individuell, sondern auf Gemeinschaftsebene! Das Adenovirus dient als Vektor von Genen, die auf zellulärer Ebene die Produktion von für das Covid-Virus charakteristischen Antigenen und damit Antikörpern induzieren. Dieser mögliche Impfstoff ist aus den Studien der Universität Oxford hervorgegangen. Auch italienische Einrichtungen sind maßgeblich in die Entwicklungs- und Produktionsphase einbezogen. Derzeit sind die Entwicklungsphasen zwei und drei mit etwa zehntausend Freiwilligen in der klinischen Testphase.
Dieses pan-europäische Forschungs-Projekt wird nicht nur von Italien und Großbritannien, sondern auch von Deutschland, Frankreich und Holland unterstützt. Die Forschungsteams stellen sogar September 2020 als mögliches Erscheinungsdatum in Aussicht. Nach dem europäischen Abkommen sollen 400 Millionen Impf-Dosen produziert werden.
In Hinblick auf ein mögliches Aufflackern des Coronavirus, so die Autoren des wissenschaftlichen Artikels in der Zeitschrift JAMA, sei es in jedem Fall unerlässlich, sich rechtzeitig für eine Grippeimpfung im Herbst vorzumerken. Statistiken zeigten, dass bei Patienten, die sich gleichzeitig mit dem Grippevirus und dem Coronavirus infiziert hätten, mit einem wesentlich schlimmeren Verlauf der Erkrankung zu rechnen sei.
Kann man dem Produkt eines solchen Forschungs-Wettlaufs vertrauen? Dr. Giorgio Radetti meint ja: "Kein Impfstoff kommt heraus, wenn er nicht hundertprozentig sicher und wirksam ist! Bei aller gebotenen Eile, die Sicherheit geht vor!“
Die Bevölkerung ist gespalten hinsichtlich des Impfstoffs. Ein Teil verfolgt mit Hoffnung den Forschungswettlauf, ein anderer mit Misstrauen und Angst vor einem Impfzwang. Auf jeden Fall, meint Dr. Radetti, werde es zumindest am Anfang nicht genug Imfstoff-Dosen für alle geben. Daher müssten die Risikokategorien zuerst geimpft werden. Und zu diesen zählen auf jeden Fall Krebspatienten in Behandlung.

Zum Zeitpunkt der Diagnose fühlte sie sich abgesehen von dem kleinen Knoten, kerngesund. “Vielleicht fühle ich mich auch deshalb jetzt nicht wirklich krank…“ Während der Chemo war sie immer wieder erstaunt, wie gut ihr Körper reagierte und allem Stand hielt.

"Natürlich, ich habe meine Haare verloren, aber es machte mir nichts aus, so aus dem Haus zu gehen. Ich glaube, wenn ich angefangen hätte, mich durch die Therapie so richtig krank zu fühlen, dann wäre ich ausgeflippt.“ In gewissem Sinne fühlte sie sich frei und wollte einfach nur ihr Baby genießen. Es mag seltsam klingen, aber irgendwie hat sie sich immer gefreut, zur Therapie auf die Hämatologie zu gehen. "Ich fühlte mich dort beschützt.“ Nur das erste Mal nicht, da hatte sie Angst. „Ich dachte, da sind dann lauter Kranke… Dass es dann anders kam, ist auch Verdienst meines fantastischen Arztes, Dr. Carlo Rosanelli und aller Krankenschwestern, sie sind wirklich Engel!“ Gefreut hat sie sich am Ende der Chemo über die Komplimente des Teams, wie gut sie die Therapie angegangen sei.

Was ihr noch nicht gelingt, ist an die Zukunft zu denken. Daisy zieht es vor, in den Tag zu leben. Nachdem die Chemo vorbei war, hatte sie immer noch ein seltsames Gefühl. "Als ob ich noch etwas in mir hätte.“ Und tatsächlich war das Kontroll-PET-CT nicht in Ordnung. Nach der Chemotherapie musste sich Daisy deshalb auch einer Strahlentherapie unterziehen. Auch diese Therapie brachte sie ohne große Probleme hinter sich. "Mein Lebensrhythmus war ganz auf die Therapie und auf mein Baby abgestimmt. Nach dem Essen bin ich am Abend mit ihr zusammen schlafen gegangen. Aber irgendwie war es doch ein normales Leben in der Familie, mit meinem Freund und seinen Kindern; mit Geburtstagsfeiern und Sylvester..." Ein Leben, das vom Lächeln Victorias erhellt wurde.


Aktuell

Mehr Sicherheit durch die App „Immuni“

Seit dem 15. Juni ist die App „Immuni“ in allen Regionen Italiens aktiv. Sie soll mithelfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Um die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer zu schützen, zeichnet die App weder persönliche Daten auf noch verfügt sie über ein Ortungssystem. Die vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene App gibt es auch auf Deutsch.


„Contact tracing“, also das Aufspüren von Kontakten eines Infizierten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, ist eine der tragenden Säulen der Covid-19-Vorsorge, heißt es in einer Presseaussendung des Landesamts für Gesundheit. Mit der App „Immuni“, die auf dem jedem Smartphone heruntergeladen werden kann, kann dieses Ziel um ein Vielfaches gesteigert werden. Die App ist auf dem gesamten Staatsgebiet freigeschaltet. Die Teilnahme ist freiwillig. Ist die Browsersprache des Handys Deutsch, erscheint automatisch die deutsche Version.
„Mit der App schützen wir uns gegenseitig“, sagt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. „Sie ist eine von vielen Maßnahmen, die dazu beiträgt, einer zweiten Welle vorzubeugen. Denn eine solche können wir uns, wie ich nicht müde werde zu betonen, nicht leisten. Land und Sanitätsbetrieb stehen deshalb geschlossen hinter der Sinnhaftigkeit dieser App. Ich lade die Südtirolerinnen und Südtiroler ein, ‚Immuni‘ zu benutzen.“
Die App wurde im Auftrag des Gesundheitsministeriums in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Datenschutzbehörde entwickelt. Die Verarbeitung der Daten erfolgt absolut anonym. „Immuni“ funktioniert mit der Bluetooth Low Energy-Technologie. Treffen zwei Personen, die die App auf ihrem Smartphone haben, aufeinander, werden zufallsgenerierte Codes ausgetauscht. Erst bei Auftreten eine positiven Falles ist es für die Hygienedienste möglich, bei Vorliegen der Einwilligung von Seiten des Betroffenen, die möglichen Kontakte ausfindig zu machen. Diese erhalten dann eine Nachricht mit der Bitte, eine Abklärung mit den Hygienediensten vorzunehmen. „Das frühzeitige Aufspüren von potenziell Infizierten bedeutet nicht nur eine wirksame Eindämmung des Virus, es hilft auch, die Krankheit rechtzeitig zu behandeln, sodass schwere Verläufe mit der Notwendigkeit einer Intensivbetreuung vermindert werden“, unterstreicht der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs Florian Zerzer. „Der Südtiroler Sanitätsbetrieb steigert laufend seine Testkapazitäten. Wer einen Hinweis auf seinem Handy erhält, bekommt so schnell wie möglich einen PCR-Test angeboten, um Gewissheit zu haben.“
Bis Anfang Juli hatten sich erst 4,1 Mio. Bürger die App heruntergeladen und aktiviert.
Weitere Informationen findet man unter www.immuni.italia.it.


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