Aktuell

Gutes tun für sich und andere

Benefizläufe im Juni: Run for Life, Run for Charity, Pustertaler Benefizlauf
Benefizläufe erfreuen sich in Südtirol immer einer großen Teilnahme. Eine ideale Kombination: etwas Gutes für seinen Körper zu tun und gleichzeitig jemanden zu helfen, ein Wettrennen gegen einen so gefährlichen Gegner wie den Krebs zu gewinnen. An den ersten zwei Juni-Wochenenden starteten gleich drei Benefizläufe zugunsten der SKH: Run for Life in Neumarkt, Run for Charity, in Toblach und der Pustertaler Benefizlauf in Toblach.
Die 800 großen und kleinen Teilnehmer von Run for Life, dem Benefizlauf in Neumarkt, dessen Erlös zwischen dem Bezirk Überetsch-Unterland der Südtiroler Krebshilfe und dem Lions-Club für das Projekt einer Palliativ-Abteilung für krebskranke Kinder aufgeteilt wird, haben das Zentrum von Neumarkt am 1. Juni ganz in Rosa getaucht. Diese Farbe hatten nämlich die T-Shirts der Teilnehmer. Die Organisatoren sind glücklich über einen neuen Rekord, auch wenn zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses die definitive Summe feststand: über 10.000 Euro. Das Herz der Veranstaltung ist Alfred Monsorno, dem die Bezirksvorsitzende Maria Angela Berlanda Poles ihren herzlichen Dank aussprach. Wie schon bei den letzten Ausgaben des Laufes, ließen es sich die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und von Neumarkt nicht nehmen, am Lauf teilzunehmen. Erwachsene und Radfahrer legen bei diesem Lauf 2,5 Km zurück, die Kinderstrecke ist 800 Meter lang.
Glücklich geschafft! Die Ersten im Ziel in Toblach, Julia Kuen und Reinhold Stoll
Die Kindergruppe mit der Vorsitzenden Ida Schacher, LR Waltrauf Deeg und Moderator Benno Moling
Er ist sozusagen die Generalprobe für den Pustertaler Benefizlauf, der eine Woche später startet: der Gianni Poli Charity Lauf, der am Sonntag, 2. Juni, nach dem 30 km langen Cortina – Toblach – Lauf vom Start gegangen ist. Vom Grand Hotel in Toblach geht es über 8,5 km vorbei am Toblacher See und wieder zurück. Die Einschreibegebühr der 320 Teilnehmer geht zugunsten der Südtiroler Krebshilfe Oberpustertal und zusätzlich stellt Gianni Poli, legendärer Sieger des New-York-Marathons von 1986, der Krebshilfe alle Getränke, die nicht verbraucht wurden für die Streckenposten des Pustertaler Benefizlaufes zur Verfügung. An Spenden konnte die Bezirks- und auch Landesvorsitzende der SKH, Ida Schacher, 3.800 Euro entgegennehmen. Viele Teilnehmer leisteten zusätzlich zur Einschreibegebühr auch noch eine Spende und die Krebshilfe hatte wie jedes Jahr ihren Info-Stand aufgebaut, wo man sich auch für den Pustertaler Lauf Wochenende einschreiben konnte.
Herrliches Sommerwetter fanden auch die 120 Teilnehmer am Pustertaler Benefizlauf vor, der am Pfingstsamstag um 15 Uhr wie jedes Jahr am Parkplatz des Misurina-Sees losging. Von dort sind es fast 16 km bis ins Zentrum von Toblach, wo auf die Teilnehmer ein zünftiges Volksfest im Zelt mit Musik (Lederhosen-Feeling) und vom Luchsverein zubereiteten Köstlichkeiten (Hirschgulasch, Bratwürste, Pasta all'Amatriciana, Omlett mit Preißelbeeren) wartete. Die Strecke, die großteils auf dem Fahrradweg entlang der Rienz verläuft, konnte wie immer laufend oder gehend zurückgelegt werden. Als erste ins Ziel liefen Julia Kuen und Reinhold Stoll. Der Kinderlauf startete eine halbe Stunde später im Zentrum von Toblauch, Ida Schacher und Landesrätin Waltraud Deeg ließen es sich nicht nehmen, die 1,5 km mit den kleinen Athleten zu laufen. Jeder erhielt eine Keks-Medaillie. Moderator war Benno Moling. Ida Schacher dankt allen Sponsoren, vor allem den Firmen Pellegrini, Tecno Fenster und der Raiffeisenkasse Toblach, die diese Veranstaltung wieder großartig unterstützt haben.
Gerade gestartet am Misurina See
Eine rosa Wolke auf Beinen im Zentrum von Neumarkt

Aktuell

Die Seele spricht aus Pinsel und Stift

Eine Schreibwerkstatt in Blau - Sommerhimmel, Gewitter und Ruhe nach dem Sturm
Preußisches Blau. Eine einzige Farbe. Aquarell. Und doch sieht jedes Blatt anders aus. Claudia T und Claudia R, Katia, Silvia und Kursleiterin Nicole haben zum letzten Treffen der Schreibwerkstatt in Bozen, Emanuela Laurenti eingeladen, selbst Betroffene und ausgebildet in anthroposophischer Kunsttherapie. Das besondere an dieser Session: auch Emanuela sitzt mit der Gruppe am Tisch, das weiße Blatt vor sich und den dicken Pinsel in der Hand.
Es ist kein gewöhnliches Treffen der Kunst-Therapie, ebenso wenig wie ein gewöhnliches Treffen der Schreibwerkstatt, sondern eine Verbindung von beidem. Und das geht tief. Sehr tief. Das Malen läuft in drei Phasen ab. Zunächst soll das Blatt mit Blau gefüllt werden. Ein heiterer Sommerhimmel. Pinselstrich für Pinselstrich. Rigoros von oben nach unten, der Pinsel wird immer nur links angesetzt und sollte bis ans Ende des Blatts durchgezogen werden ohne abzusetzen.
Phase zwei: Wenn der blaue Himmel fertig ist, heißt es die Farbe wieder entfernen. Mit Wassertropfen und energischen Pinselstrichen oder Kreisen, bis (fast)das ganze Blatt wieder weiß ist. Das heißt, nicht weiß, sondern voller Gewitterwolken. Ein Sturm. Regenschauer.
Die dritte Phase besteht darin, den blauen Sommerhimmel wieder zurück auf das Blatt zu holen. Zwischen der einen und anderen Phase sind die Teilnehmerinnen eingeladen, ihre Eindrücke schriftlich festzuhalten. Automatisches Schreiben ist angesagt, einfach den Stift gehen lassen, dem freien Gedankenflug folgen. Und doch holen das Blau, der Pinsel die meisten wieder ein. Die Texte, die entstehen sind von ungewöhnlicher Intensität. Beim Vorlesen merkt man der jeweiligen Autorin an, wie emotionell sie eingebunden ist. Für Emanuela ist es die erste Schreiberfahrung. Sie staunt über sich selbst, staunt wie sehr diese Erfahrung in die Tiefe geht. Staunt, wie sich das Blau in Worten verselbstständigt. Am Ende gleicht kein blaues Blatt dem anderen. Fenster zur Seele nennt Emanuela die Arbeitsblätter. Und das sind sie auch. Bei einigen ist der Sturm noch zu erkennen, das Blau spricht von Anstrengung, von Kämpfen, von aufgewühlten Emotionen. Bei anderen spricht das Blau von sanfter Ruhe und Heiterkeit. Auch der Malvorgang selbst lief bei jeder anders ab. Einige Pinsel strichen sanft und leicht über das Blatt, bei anderen erschien die ihn haltende Hand regelrecht verkrampft vor Anstrengung. Die Striche schienen auf das Blatt gebrannt. Jeder Strich, jeder Versuch die Farbe wieder zu entfernen ein Kampf, den es zu gewinnen galt. Die Seele im Pinsel und im Stift, Bild und Text ein Fenster zur Seele. Und eine einzigartige Erfahrung, die zu wiederholen ist. Darin sind sich alle einig.