Aktuell

Von Herz zu Herz

Die Bastelgruppe des Bezirks Unterpustertal
Der Raum ist klein. In der Mitte ein großer rechteckiger Tisch und darauf herzförmige Schablonen, bunte Stoffstücke, weiße Synthetikfüllung, Scheren, Stecknadeln. Um den Tisch herum sitzen acht sehr beschäftigte Frauen. Der Raum ist erfüllt vom Surren der Nähmaschine, vom Ritsch-Ratsch der Scheren, die in den Stoff schneiden, von den Bleistiften, die auf dem Stoff um die Herzschablonen herumfahren und von den Stimmen der acht Frauen, die hier fröhlich am Werk sind. Bastelnachmittag am Sitz der Krebshilfe Bruneck.
Alle zwei Wochen trifft die Gruppe am Dienstagnachmittag ab 14.30 Uhr zusammen. Zwischen acht und zehn Frauen. Das Programm variiert. Alle sind immer schon gespannt, was Christine, der kreative Kopf der Gruppe sich wieder ausgedacht hat. Basteln ist ihr Hobby, und sie hat einen schier unerschöpflichen Fundus an Materialien zuhause noch aus ihrer Zeit beim Familienverband. Und wenn doch etwas fehlen sollte, dann weiß sie, wo sie die Sachen herbekommt. Sie ist seit drei Jahren Betroffene und freut sich, aktiv bei der Krebshilfe mithelfen zu können.
Die Dienstag-Nachmittage haben zwei Funktionen. Zum einen Herzkissennähen und Basteln für den Weihnachtsmarkt oder Informationsstände. Gruß- und Dankeskarten, Beileidskarten, Strickteddybären oder -püppchen, Kräutersalz, bemalte Gläser für Teelichter, Kerzen – Objekte, denen man die Liebe und Sorgfalt ansieht, mit denen sie hergestellt worden sind. Zum anderen ist es eine Gelegenheit für die Frauen, sich untereinander auszutauschen, einen Nachmittag in Gesellschaft von Gleichgesinnten zu verbringen. Eine Abwechslung. Es wird Tee und Saft getrunken, ein Kuchen oder Kekse dürfen auch nie fehlen und so entsteht eine herzliche Atmosphäre, die den Frauen guttut und auch den Dingen, die sie anfertigen.
Die Herzkissen werden in drei Größen genäht, breiter und schmaler. Sie werden nach dem Nähen schön verpackt und dann der Breast-Nurse Gaby im Krankenhaus Bruneck übergeben. Jede an Brustkrebs operierte Frau erhält eines geschenkt. Das Herzkissen ist nicht nur ein bunter und warmer Gruß von Frauen, die dasselbe Schicksal schon durchstanden haben, es hat auch eine wichtige Funktion. Es schützt die Wunde. Beim Schlafen, beim Autofahren und auch beim Sitzen sollte es unter dem Arm gehalten werden. Irgendwann wird es dann ein bunter Gruß, eine Erinnerung an etwas, das überstanden ist und landet auf dem Bett oder der Couch.
Anna-Maria ist die Näherin der Gruppe. Entweder sie bringt die Nähmaschine mit oder aber sie näht zuhause die gemeinsam ausgeschnittenen Stoffteile zusammen und bringt sie beim nächsten Mal wieder zum Ausstopfen und Verpacken mit. An Nachschub für das Krankenhaus fehlt es jedenfalls nie. Neben Anna-Maria gehören übrigens weitere drei Annas der Gruppe an, außerdem Frieda, Christine, Lena und die Vorsitzende des Bezirks Unterpustertal Ahrntal Gadertal, Martha Feichter.

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Gutes tun für sich und andere

Benefizläufe im Juni: Run for Life, Run for Charity, Pustertaler Benefizlauf
Benefizläufe erfreuen sich in Südtirol immer einer großen Teilnahme. Eine ideale Kombination: etwas Gutes für seinen Körper zu tun und gleichzeitig jemanden zu helfen, ein Wettrennen gegen einen so gefährlichen Gegner wie den Krebs zu gewinnen. An den ersten zwei Juni-Wochenenden starteten gleich drei Benefizläufe zugunsten der SKH: Run for Life in Neumarkt, Run for Charity, in Toblach und der Pustertaler Benefizlauf in Toblach.
Die 800 großen und kleinen Teilnehmer von Run for Life, dem Benefizlauf in Neumarkt, dessen Erlös zwischen dem Bezirk Überetsch-Unterland der Südtiroler Krebshilfe und dem Lions-Club für das Projekt einer Palliativ-Abteilung für krebskranke Kinder aufgeteilt wird, haben das Zentrum von Neumarkt am 1. Juni ganz in Rosa getaucht. Diese Farbe hatten nämlich die T-Shirts der Teilnehmer. Die Organisatoren sind glücklich über einen neuen Rekord, auch wenn zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses die definitive Summe feststand: über 10.000 Euro. Das Herz der Veranstaltung ist Alfred Monsorno, dem die Bezirksvorsitzende Maria Angela Berlanda Poles ihren herzlichen Dank aussprach. Wie schon bei den letzten Ausgaben des Laufes, ließen es sich die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden und von Neumarkt nicht nehmen, am Lauf teilzunehmen. Erwachsene und Radfahrer legen bei diesem Lauf 2,5 Km zurück, die Kinderstrecke ist 800 Meter lang.
Glücklich geschafft! Die Ersten im Ziel in Toblach, Julia Kuen und Reinhold Stoll
Die Kindergruppe mit der Vorsitzenden Ida Schacher, LR Waltrauf Deeg und Moderator Benno Moling
Er ist sozusagen die Generalprobe für den Pustertaler Benefizlauf, der eine Woche später startet: der Gianni Poli Charity Lauf, der am Sonntag, 2. Juni, nach dem 30 km langen Cortina – Toblach – Lauf vom Start gegangen ist. Vom Grand Hotel in Toblach geht es über 8,5 km vorbei am Toblacher See und wieder zurück. Die Einschreibegebühr der 320 Teilnehmer geht zugunsten der Südtiroler Krebshilfe Oberpustertal und zusätzlich stellt Gianni Poli, legendärer Sieger des New-York-Marathons von 1986, der Krebshilfe alle Getränke, die nicht verbraucht wurden für die Streckenposten des Pustertaler Benefizlaufes zur Verfügung. An Spenden konnte die Bezirks- und auch Landesvorsitzende der SKH, Ida Schacher, 3.800 Euro entgegennehmen. Viele Teilnehmer leisteten zusätzlich zur Einschreibegebühr auch noch eine Spende und die Krebshilfe hatte wie jedes Jahr ihren Info-Stand aufgebaut, wo man sich auch für den Pustertaler Lauf Wochenende einschreiben konnte.
Herrliches Sommerwetter fanden auch die 120 Teilnehmer am Pustertaler Benefizlauf vor, der am Pfingstsamstag um 15 Uhr wie jedes Jahr am Parkplatz des Misurina-Sees losging. Von dort sind es fast 16 km bis ins Zentrum von Toblach, wo auf die Teilnehmer ein zünftiges Volksfest im Zelt mit Musik (Lederhosen-Feeling) und vom Luchsverein zubereiteten Köstlichkeiten (Hirschgulasch, Bratwürste, Pasta all'Amatriciana, Omlett mit Preißelbeeren) wartete. Die Strecke, die großteils auf dem Fahrradweg entlang der Rienz verläuft, konnte wie immer laufend oder gehend zurückgelegt werden. Als erste ins Ziel liefen Julia Kuen und Reinhold Stoll. Der Kinderlauf startete eine halbe Stunde später im Zentrum von Toblauch, Ida Schacher und Landesrätin Waltraud Deeg ließen es sich nicht nehmen, die 1,5 km mit den kleinen Athleten zu laufen. Jeder erhielt eine Keks-Medaillie. Moderator war Benno Moling. Ida Schacher dankt allen Sponsoren, vor allem den Firmen Pellegrini, Tecno Fenster und der Raiffeisenkasse Toblach, die diese Veranstaltung wieder großartig unterstützt haben.
Gerade gestartet am Misurina See
Eine rosa Wolke auf Beinen im Zentrum von Neumarkt