Aktuell

Ein Tag für uns

Die SKH Gruppe Passeier organisiert Erlebnistag im Zentrum Hahnebaum
Am Ende waren es nicht zwei Tage „fir enk“ wie angekündigt, sondern nur einer. Die Gruppe Passeier des Bezirks Meran hatte Mitglieder, Freunde und Familienmitglieder im September ins Jugend-Zentrum Hahnebaum eingeladen. Malatelier, Aromatherapie, Qi Gong und anderes stand auf dem Programm. Ziel war vor allem eines: Zeit miteinander zu verbringen. Das erste Mal war ein Erfolg und nächstes Jahr werden sich bestimmt genug Interessenten finden, um auch über Nacht und einen weiteren Tag im Hahnebaum zu bleiben.
Die Gruppe Passeier ist vor etwa einem Jahr gegründet worden, von Isabella Fill, Carmen Raffeiner und Erika Gufler, drei jungen Frauen, die selbst nicht betroffen sind, aber Krebsfälle in der Familie und im Bekanntenkreis miterlebt und daraufhin eine besondere Sensibilität entwickelt haben. Alle drei waren außerdem auf der Suche nach einem gemeinnützigen Verein, wo sie sich einsetzen konnten. Erika ist Krankenschwester von Beruf und hat mehrere Jahre im Hospiz Martinsbrunn in Meran gearbeitet, Isabella und Carmen sind Dekorateurinnen und Einrichtungsberaterinnen von Beruf. Im vergangenen Jahr ist ein gemeinsamer Freund von ihnen an Krebs gestorben. Der Kontakt zur Krebshilfe kam über Erika zustande, die den Vorsitzende des Bezirks Meran, Oskar Asam, angesprochen hatte. Im Passeier gab es bis dahin keine SKH-Betreuung von Krebskranken.
Carmen: „Es sind doch einige Familien im Tal, die betroffen sind. Die Probleme sind immer die gleichen, Angst, Probleme im sozialen Umfeld, finanzielle Not.“ Die Krebshilfe steht den Menschen in all diesen Situationen bei. Carmen, Erika und Isabella sind hoch motiviert, aufgeschlossen und voll Schwung. Ihre Ideen zünden und die Mitglieder in Passeier lassen sich von ihnen gerne mitziehen und nehmen das Angebot mit Freude wahr. Auch die Männer, die sich zum gemeinsamen Fischen und Kegeln treffen. Die Frauen hingegen gehen einmal in der Woche Sauna, treffen sich regelmäßig im Alten Gemeindehaus von St. Leonhard zum Basteln, Spielen oder Handarbeiten, zu Vorträgen, gehen zur Acquafitness oder zum Schwimmen, turnen mit Erika. Von Januar bis Ende August haben sich 193 Erwachsene an den regelmäßigen Mittwochstreffs beteiligt und an 23 Treffen haben zudem 66 Kinder teilgenommen. Kunterbunt und quirlig sind die Treffen und das, so die drei, „ist in der schweren Zeit der Krankheit einfach wichtig!“ Ebenso wie der Angst und der Scham entgegen zu arbeiten. „Viele Patienten sehen nicht, dass Krebs mehr und mehr zu einer chronischen Erkrankung wird, an der man nicht stirbt, sondern mit der man lebt und viele Patienten verstecken ihre Krankheit, weil sie sich dafür schämen.“
Bild links: Das Malatelier für Kinder mit Patrizia Trafoier – Bild rechts: Sie haben die SKH-Gruppe im Passeier gegründet: Erika, Isabella und Carmen
Doch zurück zum Hahnebaum. Das Zentrum liegt oberhalb von St. Leonhard an der Straße zum Timmelsjoch. Bis 2006 war hier die Landes-Jägerschule untergebracht. Dann wurde es umgebaut und dient jetzt als Begegnungs- und Jugendzentrum. Helle, freundliche Räumlichkeiten mit Holzböden, ein Garten, eine große Gemeinschaftsküche und Schlafräume machen es zu einer idealen Location für Wochenendveranstaltungen.
Ein wenig enttäuscht waren Carmen, Isabella und Erika, dass sie nicht, wie ursprünglich geplant , zwei Tage dort bleiben konnten, weil sich zu wenig Teilnehmer angemeldet hatten. Aber unterkriegen lässt sich das muntere Trio nicht, und wenn es dieses Jahr noch nicht geklappt hat, dann eben nächstes Jahr.
Insgesamt haben sich 23 Personen und sogar ein Hund im Hahnebaum eingefunden, quer durch alle Generationen. Die Atmosphäre war gemütlich, Kinder malten draußen im Garten mit Patrizia Trafoier, drinnen machten es sich die Teilnehmer in Patschen und bei einer Tasse Kräutertee gemütlich, Wattenkarten waren mit dabei, Helmut spielte auf der Ziehharmonika und eine Gruppe bereitete in der Küche eine stärkende Marende mit Pellkartoffeln und allerhand leckeren Zutaten vor. Gespräche und Austausch zu zweit und in der Runde, Gemeinsamkeit erleben. Darum ging es. „Wenn wir miteinander reden, dann können wir voneinander lernen“, unterstreicht Isabella. Das Rahmenprogramm, mit Aromatherapie, Qi Gong, und Turnen zum Abschluss, diente dazu, das Wohlfühlklima noch mehr zu steigern und die Gruppe in Einklang zu bringen.
Zur Sprache kamen auch Probleme des Alltags, zum Beispiel wie man eine Putzhilfe organisieren kann, bzw. wieviel der Sprengel dazu gibt, wenn sich in der Familie oder im Bekanntenkreis jemand findet, der das übernehmen kann. Ob der Dienst der Lymphdrainage im Tal organisiert werden kann u. a. m. Das Trio organisiert die Gruppe mit Freude und Herzblut. Vieles ist in wenigen Monaten schon umgesetzt worden und an neuen Ideen mangelt es nicht.
Mit von der Partie und begeistert über die vielfältigen Aktivitäten der neugegründeten Gruppe Passeier war der Vorsitzende des Bezirks Meran, Oskar Asam. „Wenn ich sehe, was hier in so kurzer Zeit gewachsen ist, muss ich sagen, dass wir von Euch nur lernen können! Die richtigen Leute waren zur rechten Zeit am rechten Ort, schnelle und konkrete Hilfe. Das ist die Philosophie der Krebshilfe! Wir von Meran sind zu weit weg. Ich kann nur sagen, ich bin überwältigt und stolz auf Euch!

Aktuell

Landesausflug zum Gardsee

380 Mitglieder der Krebshilfe in Peschiera am Wallfahrtsort Madonna del Frassino
Am 11. Mai 1510 erschien sie dem von einer Schlange erschreckten Hirten Bartolomeo Broglia zwischen den Zweigen einer Esche, eine kleine von einem Lichtkreis umgebene Muttergottesstatue. Schon bald wurden an dieser Stelle eine Wallfahrts-Kirche und ein Kloster errichtet. Der diesjährige Landesausflug der Südtiroler Krebshilfe führte die Mitglieder an den Gardasee nach Peschiera zur Madonna del Frassino.
Die Legende berichtet, dass der Hirte die Statue mit nachhause nahm, um sie seiner Familie zu zeigen. Am nächsten Tag war sie verschwunden und erschien wieder zwischen den Zweigen der Esche. Ein Zeichen des Himmels, glaubten die Menschen und erbauten eine Marien-Kapelle anstelle der Esche.
Der Gardasee ist immer wieder einen Besuch wert, von Seiten vieler Mitglieder war zudem der Wunsch geäußert worden, wieder einmal einen Ausflug außerhalb der Landesgrenzen zu unternehmen. Von Bozen sind es 150 km nach Peschiera, die Busse aus den anderen Landesteilen mussten einige Stunden Fahrt mehr kalkulieren. Aber das war es wert! 380 Mitglieder haben sich vor der Wallfahrtskirche eingefunden, bei strahlendem Wetter und in bester Laune. Nach der Führung durch die Anlage, die seit dem 16. Jahrhundert mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde und in den 1990er Jahren wieder zu ihrem alten Glanz zurückgeführt worden ist, waren alle zu einem dreisprachigen Festgottesdient eingeladen, gehalten von Don Salvatore, der es als große Ehre ansah, den ganzen Tag mit den Mitgliedern der Krebshilfe teilen zu dürfen. Musikalisch gestaltet wurde die Messe vom Jugendchor Nals. Die Mitglieder schätzten besonders die modernen und sehr rhythmischen Stücke. „Das war einfach wunderbar, jung und frisch“, bringt es die Landesvorsitzende Ida Schacher auf den Punkt. Nach dem Gottesdienst freuten sich die Mitglieder über das gute Mittagessen in Gemeinschaft. Der Landesausflug gibt immer wieder Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu schließen und alte wieder aufzufrischen.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung für einen Spaziergang in der Parkanlage rund um die Wallfahrtstätte, durch das Zentrum von Peschiera oder bis zum Gardasee. Viele Mitglieder nutzten die Zeit auch für ein Kartenspiel und angeregte Gespräche. Ab nächstem Jahr wird der Landesausflug wieder in die Südtiroler Bezirke führen, Brixen eröffnet den Reigen.