Wir über uns

Liebe Mitglieder!

Liebe Mitglieder!
Seit fast einem Jahr bekleide ich das Amt der Landes-Vorsitzenden der Südtiroler Krebshilfe. Diese Aufgabe anzunehmen, war für mich eine große Herausforderung, aber Tag für Tag bestätigt sie mir, dass sie nicht nur ein „professionelles“ Wachstum bedeutet, sondern vor allem eines des Herzens. Was mir die Mitglieder schenken, ist wunderschön. Danke.
Das Jahr 2025 begann mit Interviews bei verschiedenen lokalen Radiosendern, mit meiner ersten Pressekonferenz zum Weltkrebstag unter dem Motto UNITED BY UNIQUE - GEMEINSAM EINZIGARTIG und mit einem wunderbaren Konzert im Konservatorium von Bozen. Die Anwesenheit der „Ersten Geige“ der Mailänder Scala, Francesco Manara, und des Pianisten Luigi Mariani hat meine Seele berührt. Neue Erfahrungen, neue Begegnungen, Menschen von großer Tiefe, aber bescheiden und mit einem Weg, der dem unseres Vereins nahe ist. Wie könnte ich da nicht dankbar und berührt sein? Ja, auch das ist wichtig: sich fallen zu lassen, die eigenen Emotionen anzunehmen, sich nicht zu entschuldigen. Die Pressekonferenz zum Weltkrebstag hat mich um Jahre zurückversetzt, zu meiner eigenen Brustkrebsdiagnose, zu einer außer Kontrolle geratenen Zelle. Von Anfang an hatte ich beschlossen, mich selbst an die Hand zu nehmen. Ich wollte die Erste sein, die alles erfährt, die Erste, die alles versteht. Mir – und nur mir – sollte gesagt werden, was zu tun ist, in voller Wahrheit und Aufrichtigkeit. Das war der „Vertrag“, den ich mit den Menschen schloss, die mich durch die Chemo- und Strahlentherapie begleiten würden. Ein erster, wichtiger Schritt war für mich, mich der Psychoonkologin des Krankenhauses Bozen anzuvertrauen (zu der ich bis heute ein gutes Verhältnis habe). Bei unserem ersten Treffen sagte sie mir – ohne mich zu kennen –, dass ich jetzt an mich selbst denken müsse, dass ich um Hilfe bitten dürfe. Ich war perplex und dachte darüber nach. Es stimmte tatsächlich: Bis zu diesem Moment hatte immer ich für andere gesorgt, viel getan, manchmal zu viel. Doch jetzt musste sich mein Leben ändern. Mein Schritt wurde leichter. Ich musste mich nicht mehr aufopfern, niemandem beweisen, dass ich stark war. Endlich stellte mich das Leben in Kontakt mit mir selbst! Die Psychologin hat mich auch in meiner Wut, in meiner Angst unterstützt, die nach den Behandlungen aufkamen. Das ist das Geschenk, liebe Mitglieder, das mir die Krankheit gemacht hat – und auch wenn viele Jahre vergangen sind, trage ich immer noch diese Leichtigkeit in mir. Die Natur, den Wald erleben, einen Baum umarmen, mit wunderbaren Menschen zusammen sein. Tun, aber nicht übertreiben – das werde ich mir für immer bewahren. Das ist es, was „diese wenigen Millimeter“ bewirkt haben. Nur einmal im Jahr beginnt mein Herz noch angstvoll zu vibrieren: am Tag der Mammographie und der Ultraschalluntersuchung.
Das ist in Kürze mein Weg. Aber es ist auch euer Erlebtes. UNITED BY UNIQUE! Genau dafür bin ich hier, genau dafür sind wir hier. Ihr seid am richtigen Ort, umgeben von achtsamen Menschen. GEMEINSAM SIND WIR EINZIGARTIG. Wissenschaft und Forschung, die Entdeckungen im Zusammenhang mit Krebs schreiten immer weiter voran. Ich stehe für die Prävention. Tut ihr es auch. Nehmt die Vorsorge ernst.
Liebe Mitglieder, uns verbindet so viel, auch im gemeinsamen Bekämpfen der Krankheit. Mein Motto war und ist: Avanti tutti!
Eure Maria Claudia Bertagnolli
Maria Claudia Bertagnolli
Präsidentin

Der Kommentar

Liebe Leserinnen und Leser,

was gibt es doch für tolle Menschen. Und was für ein Glück habe ich, im Rahmen meiner Tätigkeit für die Südtiroler Krebshilfe, so viele besondere Menschen kennenzulernen, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. PatientInnen, ÄrztInnen, PsychologInnen, Pflegekräfte, TherapeutInnen, TechnikerInnen, WissenschaftlerInnen, Freiwillige, Begleitpersonen …
In dieser Ausgabe stelle ich ihnen Ulrich Seitz vor, der gerade aufgrund seines Engagements im Sozialen zur Person des Jahres 2025 ernannt wurde. Eine Auszeichnung, die er mehr als verdient. Ich stelle ihnen zwei Musiker vor, die in Bozen ein Benefizkonzert für die Krebshilfe gegeben haben. Den Pianisten Luigi Mariani und die erste Geige der Scala in Mailand, Francesco Mariani. Luigi Mariani weiß aus einer persönlichen Situation, wie wichtig es ist, Menschen zu finden, die eine Hand reichen, Menschen, auf die man sich verlassen kann. Seit seinem 10. Lebensjahr ist der Professor am Bozner Konservatorium blind. Sein Freund Francesco Mariani, mit dem zusammen er das Konservatorium in Turin besucht hat, hat sich nicht zweimal fragen lassen, ob er nach Bozen kommt für einen guten Zweck und er ist ein ganz „normaler“ Mensch, der sich nichts einbildet, auch wenn er in einem der ersten Konzerthäuser der Welt den Ton angibt.
Immer wieder bin ich auch beeindruckt wie ÄrztInnen, TherapeutInnen und Pflegekräfte sich einsetzen, über ihren Arbeitsauftrag hinaus, wie die Freiwilligen der Krebshilfe ihre wertvolle Zeit zur Verfügung stellen, um anderen zu helfen und wie viel Fantasie sie dabei an den Tag legen. Mit welchem Mut Menschen sich ihrer Diagnose stellen und die Familien das mittragen. Wie bewusst sie ihr Leben danach gestalten. All das immer wieder erleben zu können, erfüllt mich mit Dankbarkeit.
Ich wünsche ihnen allen viele tolle Menschen an ihrer Seite
Nicole Dominique Steiner