Gut und g’sund mit Dr. Michael Kob

Panierte Sellerieschnitzel – ohne Ei

Zutaten


· 1 große Sellerieknolle
· 150 ml Sojamilch
· 100 g Kichererbsenmehl
(Alternative Weizenmehl)
· 200 g Semmelbrösel
· Salz und Pfeffer nach Geschmack
· Öl zum Braten
(z. B. Sonnenblumenöl
oder Olivenöl)
Zubereitung


Sellerieknolle schälen und in ca. 1-1,5 cm dicke Scheiben schneiden.
In Salzwasser für 7-10 Minuten blanchieren, dann abgießen und gut abtropfen lassen.
In einer Schüssel Sojamilch und Kichererbsenmehl gut vermengen, bis eine glatte Masse ohne Klumpen entsteht (sollte die Panade zu flüssig sein, etwas Kichererbsenmehl dazugeben, falls zu fest, etwas Sojamilch oder Wasser hinzufügen).
Die blanchierten Selleriescheiben mit Salz und Pfeffer würzen und zuerst in die Kichererbsenmehl-Sojamilch-Mischung tauchen, dann in den Semmelbröseln wälzen, bis sie gleichmäßig bedeckt sind.
In einer Pfanne das Öl erhitzen und die panierten Sellerieschnitzel von beiden Seiten goldbraun braten (ca. 3-4 Minuten pro Seite). Eventuell in mehreren Durchgängen braten, je nach Pfannengröße.
Die Schnitzel auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm servieren. Mit frischem Salat oder anderer Beilage servieren.
Wer einen Airfryer hat, kann die Schnitzel auch frittieren, ohne Zugabe von Öl. Je nach Maschine bei 180 – 200 Grad, nach 5 Minuten umdrehen und weitere 3 bis 5 Minuten frittieren.


Das Rezept ist: kalorienarm, vegetarisch, vegan, cholesterinfrei, arm an gesättigten Fettsäuren, ballaststoffreich. Die Sellerieknolle enthält als typisches Lagergemüse reichlich Vitamine und Mineralstoffe, vor allem Kalium, Eisen und Kalzium.

Thema

25 Jahre Weltkrebstag

Pressekonferenz SKH – United by Unique – Gemeinsam einzigartig


Ein Viertel-Jahrhundert. So lange gibt es schon den Weltkrebstag. Beschlossen wurde er im Februar 2000 auf dem „Weltgipfeltreffen gegen Krebs“ und in der Charta von Paris festgehalten. Nach weiteren sechs Jahren wurde er am 4. Februar 2006 zum ersten Mal von der „Union internationale contre le cancer“, UICC, von der Weltgesundheitsorganisation und anderen Einrichtungen ausgerichtet. Die Südtiroler Krebshilfe hält jedes Jahr anlässlich des Weltkrebstages eine Pressekonferenz ab.
Das Ziel des Weltkrebstages ist nämlich genau das: die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Themen Vorsorge, Erforschung und Behandlung von Krebs zu lenken, das Thema Krebs von dem Tabu, das diese Krankheit immer noch umgibt, zu lösen.
Es ist üblich, mehrjährige Themenkreise zu wählen. Für das Triennium 2022-2024 war es Close the Gap – Versorgungslücken schließen; in den nächsten drei Jahren geht es um die Menschen: “United by Unique – Gemeinsam einzigartig“. Das gemeinsame Schicksal, die Diagnose „Sie haben Krebs“, eint die Betroffenen, aber jeder hat nicht nur seine ganz eigene Geschichte, sondern heute, dank der neuesten Forschungsergebnisse auch seine ganz individuelle Therapie. Krebs ist heute nicht mehr nur Brustkrebs, Prostatakrebs oder Lungenkrebs, sondern besteht aus einer Vielzahl von Siglen, die eine individuelle Therapie verlangen.
„Hinter jeder Diagnose steht eine ganz eigene Geschichte, jenseits der Statistiken, jede/r Betroffene hat seine ganz eigene Geschichte, seine Emotionen, seine Art der Bewältigung, seine Probleme“, so begrüßte die Landesvorsitzende der Südtiroler Krebshilfe, Maria Claudia Bertagnolli die zur Pressekonferenz in das Pastoralzentrum in Bozen gekommenen Medienvertreter. Für sie selbst sei die psychoonkologische Betreuung eine große Hilfe gewesen. Sie hob die Wichtigkeit eines modernen, menschenzentrierten Ansatzes in der Krebsversorgung hervor. „Die moderne Krebsversorgung zielt darauf ab, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, seine Einzigartigkeit zu berücksichtigen und nicht nur die Krankheit zu behandeln sowie die Betroffenen aktiv in Therapieentscheidungen einzubeziehen,“ erklärte Bertagnolli. “Bei der Krebshilfe finden Betroffene eine ganzheitliche Unterstützung bestehend aus konkreten praktischen Hilfestellungen, aus sozialer und auch finanzieller Unterstützung und vor allem finden sie Herz.“
Seit ihrer Gründung vor mehr als 40 Jahren setzt sich die Südtiroler Krebshilfe dafür ein, die Versorgung von krebskranken Menschen kontinuierlich zu verbessern. Sie ist in den Bereichen der Bewusstseinsbildung von Prävention und Früherkennung, Therapie, medizinische Nachsorge und psychosoziale Versorgung tätig.
In diesem Jahr hatte die SKH den Primar der Onkologie Bozen, Dr. Luca Tondulli und die Psychoonkologin Dr.in Brigitte Greif vom Psychologischen Dienst Meran eingeladen. Wie immer versorgte Dr. Guido Mazzoleni, ehemaliger Primar des Dienstes für Pathologie und Direktor des Tumorregisters (wo er heute als Freiwilliger tätig ist) sowie Vorsitzender des Ärztebeirates der SKH die Medien mit den neuesten Zahlen zu Häufigkeit und Arten der Krebserkrankungen in Südtirol sowie mit wichtigen Informationen zu Vorsorge und Screening.
„Auch in der Therapie sind die sozialen und psychischen Auswirkungen einer Krebserkrankung auf den Patienten und seine Familie zu berücksichtigen,“ betonte Dr. Luca Tondulli. Schon das Wort Krebs, so Tondulli, erzeuge starke Emotionen, die den Menschen den Boden unter den Füßen wegzögen, Angst, Schock und Sorge um die Zukunft. „Eine Art Lähmung, die unter Umständen auch die Motivation zur Therapie beeinträchtigen kann.“
Die Behandlung von Krebspatienten müsse auf mehr als nur die Erhöhung der Überlebenschance zielen. „Es geht auch darum, die notwendigen Ressourcen zur Verbesserung bzw. zum Erhalt der Lebensqualität bereitzustellen und sowohl die physischen als auch die psychischen Folgen der Krankheit zu mindern.“ Ein integrierter Behandlungsweg in einem multidisziplinären Kontext, in dem Onkologen und Psychoonkologen sowie auch andere Spezialisten eng zusammenarbeiten, fördert das Empowerment der PatientInnen, so Dr. Tondulli weiter. Ein moderner Therapieplan umfasst die Erfüllung der körperlichen, psychologischen, sozialen, beruflichen und emotionalen Bedürfnisse der Betroffenen und bezieht sie in allen Stadien der Erkrankung in den Therapieplan mit ein. „Mit dem Ziel einer bestmöglichen Lebensqualität während und nach der Behandlung.“
Die Psychoonkologin Brigitte Greif sprach über Resilienz und Bewältigungsstrategien: Wie psychoonkologische Unterstützung Krebspatienten und ihre Familien stärken kann (Mehr darüber im nachstehenden Interview).
Wie jedes Jahr war der Vortrag von Dr. Guido Mazzoleni mit Spannung erwartet. Viele Daten und Informationen zusammengestellt, als Basis für eine ausführliche Berichterstattung. Und wie jedes Jahr nannte er vor allem den Lebensstil bei zwei von drei Neuerkrankungen als Risikofaktor und Hauptursache für das Auftreten einer Krebserkrankung. Zuwenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen: „Vergleicht man Südtirol mit dem Rest Italiens, so schneidet laut der PASSI Studie 2022-2023 unsere Provinz bei den wichtigsten Risikofaktoren sehr gut ab. Mit einer Ausnahme: dem Alkoholkonsum“, informierte Dr. Guido Mazzoleni. Und dieser Umstand ist seit Jahren unverändert!
„Ein wichtiger und effizienter Weg für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen, ist die Teilnahme an den kostenlosen Screening-Programmen,“ unterstrich Mazzoleni. Die Daten von 2024 zeigen, dass Südtirol im Vergleich in Bezug auf die Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs (Pap-Test oder HPV-Test, 45%) und von Brustkrebs (Mammographie, 60%) relativ gut dasteht. „Es könnte aber viel besser sein!“ so der Pathologe. Am Screening zur Früherkennung von Darmkrebs (Untersuchung des okkulten Blutes im Stuhl) beteiligen sich mit 36% immer noch zu wenig Südtiroler."Ohne Berücksichtigung von Hautkrebs, der nicht durch Melanom verursacht wird, wurden im Jahresabschnitt (2017-2021) in Südtirol durchschnittlich 3.038 neue Tumorfälle pro Jahr registriert, davon 1.669 bei Männern und 1.369 bei Frauen. Auf der Grundlage der Bevölkerungsstruktur von 2024 rechnen wir mit ca. 1.800 Neuerkrankungen bei Männern und 1.400 bei Frauen", so Mazzoleni weiter.

Im Zeitraum 2017-2021 war der Prostatakrebs der häufigste Tumor bei Männern (25% aller Fälle / Italien 19%), gefolgt vom Dickdarmkrebs (10% gegenüber 15%), der Harnblase (10% gegen 13%) und Lunge (9% gegen 12%). Frauen erkrankten hauptsächlich an Brustkrebs (29%, im restlichen Italien 30%), gefolgt von Dickdarm- und Lungenkrebs (10% gegenüber 12% bzw. 8% gegenüber 7%)."Insgesamt zeigt die zeitliche Entwicklung der beobachteten Werte im Fünfjahreszeitraum 2017-2021 eine wesentliche Stabilität des Trends bei den beiden Geschlechtern, auch wenn die Zahl der Fälle zunimmt", so Mazzoleni.
Die neuesten verfügbaren Mortalitätsdaten (2019-2023) zeigen, dass in Südtirol im Durchschnitt 1.195 Personen jährlich an einer Krebserkrankung sterben. Der Anteil der Männer ist dabei mit 646 Personen etwas höher war als jener der Frauen, 549 Personen.
Mittlerweile liegen auch erste Zahlen vor, in Bezug auf die Auswirkung der Covid-19-Pandemie auf die Frühentdeckung von Krebserkrankungen. „Im Hinblick auf Brust- und Darmkrebs hat das Landesgesundheitssystem gut standgehalten. Ab dem Jahr 2021 wurden die Untersuchungen und Maßnahmen wieder verstärkt aufgenommen. Eine kurzzeitige registrierte Verringerung der Tumorinzidenz 2020, insbesondere bei Brust und Prostata, hat sich ab 2021 wieder „normalisiert“, so Dr. Mazzoleni.
Dr. Mazzoleni wies abschließend auf die Bedeutung des Gesetzes bezüglich des „Rechts auf Vergessen“ (Diritto all'obblio) hin, das im Dezember 2023 verabschiedet worden ist. Demnach gelten ehemalige KrebspatientInnen 10 Jahre nach Abschluss der Behandlungen als geheilt, sofern in diesem Zeitraum kein Rückfall auftritt. Anfragen nach Informationen über eine frühere onkologische Krankengeschichte, z.B. durch Versicherungen oder Banken, sind damit untersagt. Bei einer Krebsdiagnose vor dem 21. Lebensjahr, verkürzt sich die Frist auf 5 Jahre. Darüber hinaus schützt das Gesetz die Rechte geheilter Personen in Bezug auf Adoption, Zugang zur Arbeitswelt und berufliche Bildung sowie die Teilnahme an öffentlichen und privaten Wettbewerben (z. B. Militär, Polizei…). Vor Dezember 2023 war ehemaligen Krebspatienten all dies verwehrt!