Aktuell

50 Jahre Militärflughafen Toblach

Rundflüge für zwei kleine Krebspatienten - Frecce Tricolori und Flugvorführungen

Erst ist es ein leises Summen, kaum hörbar. Dann wird es lauter. Ein Brummen, das sich schnell in tiefen Motorenlärm verwandelt. Und dann sind sie auch schon zu sehen. Was am Horizont zunächst aussieht wie ein Vogelschwarm, sind in Wirklichkeit neun kleine Flugzeuge, jedes gesteuert von einem Piloten. Alle gleich. Dicht an dicht. Die Staffel der „Frecce Tricolori“.
In Toblach sind sie keine Neuheit, die Flugzeuge der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori. Im nahen Innichen ist schließlich Sitz des Clubs 58 der Frecce Tricolori, nebenbei der größte mit 850 Mitgliedern, Präsident ist Rudi Krautgasser. Am 7. Mai waren die Flugakrobaten einer der Höhepunkte der Feier zum 50jährigen Jubiläum des Toblacher Militärflughafens.
Zum Anlass des 50jährigen Bestehens hat der Flugplatz in Toblach auch einen Namen erhalten. Der General der italienischen Luftwaffe Mario Pezzi (1898 – 1968), ist der Pate. Sein Höhenrekord aus dem Jahre 1938, wo er eine Quote von 17.083 Metern mit einem kleinen Propellerflugzeug erreichte, ist bis heute nicht überboten! Die Frecce Tricolori überflogen Toblach exakt um 10.45 Uhr, als das Denkmal zu Ehren Pezzis enthüllt wurde.
Die Kunstflugstaffel ist ein Publikumsmagnet sondergleichen. Groß und Klein halten den Atem an, wenn sie am Himmel ihre akrobatischen Kunststücke vollführen. Eines neben dem anderen oder in Dreierreihen. Sie formen ein perfektes Dreieck oder einen Rhombus. Fliegen gerade oder auf dem Kopf. Teilen sich nach rechts und links und fliegen je vier und vier aufeinander zu, um sich zu kreuzen und hernach wieder zu vereinigen. Am Himmel lassen sie eine kilometerlange Kondens-Spur in den Farben der italienischen Nationalflagge hinter sich. Dreimal überflogen sie Toblach, für großartige Flugakrobatik ist das Tal zu eng, dann ging es wieder zurück zur Basis nach Rivolto.
Die Zuschauer recken gespannt ihre Köpfe in die Höhe und fast jedes Gespräch verstummt, wenn die waghalsigen Piloten ihr Können zeigen. Bei einer Geschwindigkeit von über 700 Stundenkilometer braucht es absolute Präzision, aber auch gute Nerven, um die Flugzeuge so dicht nebeneinander oder übereinander fliegen zu lassen. Der kleinste Fehler wäre fatal. Über tausend Menschen waren am Samstag, 7. Mai zum Flugplatz in Toblach gekommen, eine Zahl, die die Erwartungen der Veranstalter weit überschritten hat. Dementsprechend schnell waren dann auch die Vorräte an Essen und Getränken aufgebraucht.
Organisiert worden ist die Feier von der Aeronautica Toblach zusammen mit dem Aero Club Toblach, deren Vorsitzender Manfred Lanzinger ist. Der Club zählt zu seinen Mitgliedern 21 Piloten, davon drei Frauen und weitere achtzig unterstützende Mitglieder. Am Wochenendende kann der Aeroclub Toblach die Start- und Landebahn des Militärflughafens benutzen. Die Clubmitglieder versehen selbst die Wartung ihrer Flugzeuge und den Funkdienst.
Von Freitagabend bis Samstagabend drehte sich am ersten Maiwochenende in Toblach alles um das Fliegen. Die Sektion Oberpustertal der Südtiroler Krebshilfe war eingeladen, an beiden Tagen präsent zu sein, eine gute Gelegenheit das zahlreiche Publikum über die wichtige Arbeit der Vereinigung zu informieren. Den Reinerlös der Veranstaltung stellten die Organisatoren der Krebshilfe Oberpustertal zur Verfügung. Ein entsprechender Scheck wurde an die Landesvorsitzende Ida Schacher übergeben.

Die Kondensspur in den Farben der italienischen FlaggeDie Kondensspur in den Farben der italienischen Flagge

Aber das Wichtigste bei dieser Veranstaltung waren nicht die Spenden, sondern die Emotionen. Herbert und Fabian, beide dürften mit neun Jahren die wohl jüngsten Mitglieder der Krebshilfe sein, werden diesen7. Mai wohl nie vergessen. Die beiden kleinen Krebspatienten waren nämlich eingeladen, mit einem Kleinmotorflugzeug eine Runde über Toblach und den Sextner Dolomiten zu drehen.
„Unsere Flugzeuge, zwei Ultralights, können neben dem Piloten nur einen Passagier transportieren“, erzählt Rudi Krautgasser. Der kleine Fabian aber wollte partout nicht ohne seinen Vater Egon Steinwandter und seinen besten Freund in die Luft steigen. „Netterweise hat uns dann die Aeronautica ihre viersitzigen Flugzeuge und Militär-Piloten für diese Rundflüge zur Verfügung gestellt.“
Der Oberkommandant der italienischen Luftwaffe, Capo di Stato Maggiore Enzo Vecciarelli war eigens zur Jubiläumsfeier nach Toblach gekommen und ließ es sich nicht nehmen, zusammen mit dem Kommandanten der Basis der Aeronautica Toblach, Maggiore Alberto Luppi, die beiden kleinen Passagiere persönlich zu begrüßen.
Der Rundflug war ein ganz besonderes Erlebnis. Nicht nur für Herbert und Fabian, sondern auch für die Vorsitzende der Südtiroler Krebshilfe, Ida Schacher. Oberkommandant Vecciarelli hatte auch sie zu einem Rundflug eingeladen und so stieg eine Formation von vier Flugzeugen in den Himmel über Toblach: Ida Schacher zusammen mit Bürgermeister Guido Bocher, Fabian mit seinem Vater Egon und seinem Freund, im dritten Flugzeug saß Enzo Vecciarelli und im vierten Rudi Krautgasser und der kleine Herbert. Und los ging es in Formation, fast so wie die Frecce Tricolori, Richtung Innichen und Landesgrenze und dann bis Bruneck, über den Kronplatz und wieder zurück.
Toblach ist ein kleiner Militärflughafen, insgesamt sind zwölf Personen auf der Basis stationiert. Von besonderer Bedeutung ist die Wetterstation. Zur Basis gehört außerdem Villa Irma, wo Angehörige der italienischen Luftwaffe und ihre Familienangehörige ihren Urlaub verbringen können.
Auftakt der Veranstaltung war am Freitagabend ein Fußballspiel zwischen Mitgliedern der Aeronautica, des Heeres, des Aeroclubs und des 58. Frecce Tricolore Clubs. Am Samstag konnten die Besucher sich in einer Ausstellung über die Geschichte des Toblacher Militärflughafens informieren. Jagdflugzeuge und Hubschrauber sowie der Prädator, eine große Aufklärungsdrohne, standen zur Besichtigung bereit. Die Hubschrauber simulierten einen Rettungseingriff und auch die Drohne stieg in die Luft auf. Zu Ehren des 50jährigen Jubiläums des Toblacher Flughafens hat der italienische Staat eine eigene Briefmarke gedruckt. Mit einem Festessen für geladene Gäste klang der Festtag in der Villa Irma aus.

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Regen aber Sonne im Herzen

Der 13. Pustertaler Benefizlauf – Solidarität und Volksfest in Toblach

Bis um 14 Uhr regnete es in Strömen. Punkt drei hörte der Dauerregen auf und trotz vieler Absagen standen 130 Läufer in Schluderbach am Start. Auch hundert kleine Läufer starteten. Der guten Laune der Teilnehmer am 13. Pustertaler Benefizlauf und am 5. Benefizmarsch hat das schlechte Wetter jedenfalls keinen Abbruch getan. Wie immer perfekt die Organisation von SKH und Luchsverein.
Wetter ist Glückssache, Solidarität mit Krebskranken und Zusammenhalten in der Gemeinschaft sind ein Glück, das tief wirkt. Der Pustertaler Benefizlauf war auch in seiner 13. Ausgabe ein großes Volksfest. Gute Stimmung und lachende Gesichter überall. Läufer, Marschierer und Kinder in ihren bunten T-Shirts, gesponsert von der Raiffeisenkasse Toblach bzw. für die Erwachsenen von den beiden Toblacher Betrieben Weberhof und Klaudehof, füllten den Hauptplatz von Toblach.
Die Mitglieder des Luchsvereins für das leibliche Wohl der Gäste. Tiatlen, Grill- und Kochwürste und gute Musik präsentiert von der „Böhmischen“ Musikkapelle Toblach im gut gefüllten Festzelt, ein Publikum, das die Läufer zu ihrem Endspurt anfeuerte und viele kleine Athleten, die stolz an ihrer Spitzbub-Medaille knabberten. Die Alpini hatten wie jedes Jahr Pasta e Fagioli spendiert.
Die schnellsten Läufer, Eugen Innerkofler, Lukas Walder, Manfred Feichter und Läuferinnen, Karin Burgmann, Maria Steinwandter, Julia Burgmann sowie die schnellsten Geher Herbert Beikircher, Angelika und Hannah Sieder sowie Maria Kugler wurden mit einer Torte prämiert. Der Sieger des Kinderlaufs ist Gabriel Pastorello.

Gut ausgerüstete ZuschauerGut ausgerüstete Zuschauer

Ida Schacher, Landespräsidentin der Südtiroler Krebshilfe und Vorsitzende der Sektion Oberpustertal und ihre Freiwilligen hatten wie jedes Jahr viel Herz und Liebe in die Organisation dieses Fests gelegt. Bei allem Pech hatte der Wettergott aber ein Einsehen. Erst nach dem Zieleinlauf des letzten Teilnehmers begann es wieder zu tröpfeln.
Der Benefizlauflauf ist eine der wichtigsten Veranstaltungen der Krebshilfe Pustertal und zieht Läufer aus allen Landesteilen an. In diesem Jahr, so die Vorsitzende des Bezirks und Landesvorsitzende Ida Schacher, „hatten wir zwar weniger aber hochkarätige Läufer dabei. Jeder der nach der letzten Steigung die Zielgerade ins Zentrum von Toblach einschlägt, läuft seinem ganz persönlichen Sieg entgegen.
Das Publikum hat die Läufer und Marschierer auch entsprechend begeistert empfangen. Start des 15 km langen Volkslaufs war wie immer in Schluderbach.
Die Strecke entlang der Rienz ist ideal für einen Langstreckenlauf. Der Kinderlauf hingegen geht über eine Strecke von 1,5 Km.

v.l. Isolde Mayr Faccin, debra; Matthias Feichter und Raphael Egarter, Leo Club Dolomiten; Erika Laner, mamazone; Greta und Elisa Pircher, Stefanie Wisthaler, Leo Club Dolomitenv.l. Isolde Mayr Faccin, debra; Matthias Feichter und Raphael Egarter, Leo Club Dolomiten; Erika Laner, mamazone; Greta und Elisa Pircher, Stefanie Wisthaler, Leo Club Dolomiten

Minimarathon um den Toblacher See
Ein wolkenverhangener Himmel und gelegentliche Regengüsse hatten die 250 Teilnehmer des Benefizlaufs rund um den Toblacher See, am 4. Juni, nicht davon abhalten können, den Frauen, die an Brustkrebs leiden und den Menschen, die an der seltenen Krankheit Epidermis Bollosa leiden, ihre Solidarität zu zeigen. Der Minimarathon wird traditionell am Tag vor dem Cortinas Dobbiaco Run ausgetragen. Der Erlös kommt den beiden Toblacher Vereinigungen mamazone - Frauen und Forschung gegen Brustkrebs und DEBRA zugute.
Auch der vor Kurzem ins Leben gerufene „Leo Club Dolomiten“ ließ es sich nicht nehmen, mit dabei zu sein. Es war die erste offizielle Spendenaktion der eigenständigen Jugendorganisation des Lions Club Sillian-Innichen.