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Die Natur schenkt uns alles

Traudl Schwienbacher bei den Schlanderser Gesundheitstagen

Traudl SchwienbacherTraudl Schwienbacher

„Prävention: Meinen Körper schützen – Die Lebensaufgabe.“ So lautet das Motto der diesjährigen Schlanderser Gesundheitstage, vom 15. bis zum 26. Februar. Auch die Südtiroler Krebshilfe war mit dem Bezirk Vinschgau bei dieser Veranstaltung vertreten.
Am 24. Februar hielt Traudl Schwienbacher, die Gründerin der Ultner Winterschule einen Vortrag zum Thema „Die vier Jahreszeiten als Lebenszeiten.“ Ihr Vortrag wurde von Dr. Heinrich Stecher eingeführt, der in diesem Zusammenhang die Tätigkeit der Südtiroler Krebshilfe und einige Aktionen wie z. B. die im vergangenen Jahr eingeführten Gesundheitspässe für die Vorsorgeuntersuchungen und die Vorsorgepyramide vorstellte.

Traudl Schwienbacher erklärte ihr Prinzip des Lebens im Einklang mit der Natur. „Die Natur schenkt uns alles, wir müssen verantwortungsvoll mit diesen Gaben umgehen.“ So das Motto der Leiterin der Winterschule. Gegen alle Krankheiten und Beschwerden, so Schwienbacher, gäbe es Naturheilmittel. So könne z. B. den Patienten, die die Chemotherapie nicht vertragen, mit der Verabreichung von gemahlenen Aprikosenkernen geholfen werden.
Sie selbst lebt diesen Einklang mit der Natur konsequent vor, trägt nur selbstgesponnene Wolle, ernährt sich von den Erzeugnissen des Gartens sowie von Beeren und Kräutern, die sie jeden Tag bei ihren Spaziergängen sammelt. Auch bei der Einrichtung sollte man auf Naturprodukte achten. „Eine Wohnungseinrichtung aus massivem Holz hilft der Seele zu gesunden“, so Schwienbacher.

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Besser als Kaffee und Kuchen

Kochkurs mit Annemarie Markt:
Vom Salat bis zum süßen Ende

Kochen kann eigentlich jeder, aber gesund kochen will gelernt sein. Im Vinschgau haben acht Frauen und zwei Männer an einem Kochkurs teilgenommen, den der Bezirk in Laas/ Allitz für die Mitglieder organisiert hat. Vorgekocht hat Annemarie Markt.
Auf den ersten Blick hätte es ein Kasperletheater sein können. Ein Fenster in der Wand zwischen zwei Räumen, davor zwei Stuhlreihen mit Zuschauern. Nur dass im Fenster nicht Kasperle, Gretl und das Krokodil waren, sondern Annemarie Markt, die mit Hilfe von Rebekka Wallnöfer die verschiedenen Gerichte vor den Augen der Zuschauer zubereitete und Erklärungen dazu abgab. In der kleinen Küche des Feuerwehrhauses von Allitz saßen weitere vier Zuschauer, darunter auch zwei Herren, Bernhard und Otto, die beide angaben, zum Kochkurs gekommen zu sein, um ihren Frauen davon zu erzählen und die Rezepte mitzubringen. Selbst wollten sie sich allerdings (noch) nicht an die Töpfe stellen.

Salat mit den Händen mischen, dann schmeckt er besser. Das Dressing im Voraus für die ganze Woche anrichten und beim Salatanmachen etwas Wasser dazu geben, pflanzliches Fett (Margarine) anstelle von Butter verwenden. Die Gemüsecreme-Suppe mit etwas frischgeraspeltem Meerretich und saurer Sahne oder etwas Joghurt auffrischen. Tipps über Tipps gab die Profi-Köchin an ihr Publikum weiter, während sie ein Gericht nach dem anderen flink und schön garniert hervorzauberte.

Drei Salate, drei Cremesuppen, drei warme Vorspeisen, Nudeln, Risotto und Gemüsetörtchen, zwei Hauptgänge mit (weißem!) Fleisch bzw. Fisch sowie drei Desserts. Viel Salat und Gemüse, wenig Sahne, wenig Butter, kein rotes Fleisch und Fisch, das sind die Grundprinzipien der Küche von Annemarie Markt. Dass sie bereits seit einigen Jahren in Pension ist, merkt man ihr nicht an. Zuvor hat sie mehrere Jahre in der Algunder Weinstube in Meran gearbeitet, nach dem dritten Kind allerdings – das hat sie nebenbei auch noch geschafft, ist sie mit der Familie nach Laas gezogen und hat in mehreren Lokalen in Schlanders gearbeitet.

Ihre Küche beruht auf frischen Zutaten, ist flink zubereitet und überaus leicht. Davon konnten sich die Teilnehmer am Kochkurs alle überzeugen. Nach jedem Gang ging es nämlich ans Kosten. Auch wenn es vier Uhr nachmittags war. Besser als Kaffee und Kuchen stellte Maria fest!

Läufersalat mit Nüssen, Kiwi und Äpfeln, Hüttensalat mit Ei, geröstetem Roggenbrot und Speck und Roquefortsalat mit Birne. „Kennt´s Ihr den Roquefort?“ Fragt Annemarie in die Runde und gibt dann eine Anekdote zum Besten, wie dieser französische Schafskäse entstanden ist. Ein Schäfer hatte Frischkäse in einer Höhle vergessen, um einer schöne Frau zu verfolgen. "Nach zwei Wochen war es dann Schimmelkäse."

Gruppenbild mit Köchin Annemarkt Markt
Gruppenbild mit Köchin Annemarkt Markt



Die Teilnehmerinnen haben sich eigentlich alle aus dem gleichen Grund eingeschrieben. Zum einen Interesse, ob sie es denn zuhause richtig machen, bzw. die Suche nach neuen Ideen und die Freude an der Gemeinschaft. Annie: Ich wollte einfach schauen, ob ich richtig liege. Ich koche viel mit den Erzeugnissen vom eigenen Garten und Acker. Fleisch essen wir vor allem Wild, weil mein Mann Jäger ist.“ Ihre Freundin Paula hatte Lust einmal etwas Neues auszuprobieren. Irene hingegen wollte sich selbst etwas Gutes tun. Filomena, ex Krankenschwester, hat gleich noch ihre Freundin Helene mitgebracht. Filomena lebt alleine und möchte ihr Essen radikal auf gesund umstellen. Zum Frühstück isst sie schon seit einigen Monaten kein Brot mehr, sondern nur noch frisches Obst mit etwas Marillenmarmelade. Aber auch für sie zählt der Faktor Gemeinschaft. „Ich tu bei allen Angeboten der Krebshilfe mit“, sagt sie. „Schwimmen, Wallfahrten und Bewegungstherapie“. Und dann findet sie noch Zeit für das Seniorentanzen, zum Orgelspielen und Chorsingen.

Bernhard ist nicht nur gekommen, weil seine Frau arbeiten muss und er ihr berichten soll. Er dient auch als Chauffeur. „Unser Mann für alles“, nennt ihn Rebekka. Wo Not ist, packt er mit an. Auch die ehemalige Vorsitzende des Bezirks Vinschgau, Sigrid Burger gehört zu den Teilnehmern des Kochkurses und verfolgt mit großem Interesse die Erklärungen von Annemarie Markt. „Etwas Neues schadet nie“, sagt sie. Allerdings zweifelt sie, dass sich ihre „Mander“ von der gesunden Küche leicht überzeugen lassen. In einer Metzgersfamilie auch kein leichtes Unterfangen. Aber den Versuch ist es wert!

Jedes Mal wenn ein Rezeptteil abgeschlossen ist, bittet Annemarie ihre „Schüler zu Tisch. Kleine Portionen, damit auch jeder von allem Kosten kann. Die Salate werden bis auf den Roquefort-Salat im Wasser-Glas serviert, die Suppen in Kaffeetassen. Auch Vorspeisen, Hauptgang und Desserts sind kleine Portionen, schließlich sollen die Kochlehrlinge ja alles kosten. Im Laufe des Nachmittags stößt auch noch der kleinste Teilnehmer zur Gruppe: Elia, Enkelkind von Anni. Und auch die Vorsitzende Helga Wielander schafft es gerade noch rechtzeitig für die warmen Vorspeisen… Wie lecker doch gesund Gekochtes sein kann!