Kommentar

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Während ich diese Zeilen schreibe, Anfang November, kündigt sich die kalte Jahreszeit an. Regen, nasse Kälte, trübe Tage. In Südtirol sind wir so ein Wetter nicht gewöhnt und glücklicherweise hält es nie lange vor. An solchen Tagen neigt man eher dazu, trüben Gedanken nachzuhängen. Alles erscheint plötztich in einem anderen Licht. Schwieriger. Trauriger. Hoffnungsloser. Aber solche Tage haben auch ihren ganz eigenen Zauber. Finde ich zumindest. Wenn man von draußen hereinkommt, empfangen einen die Wärme und das Licht der Wohnung. Da es früher Dunkel wird, zündet man vielleicht eine Kerze an, trinkt einen Tee, hört Musik. Verlangsamt den frenetischen Rythmus, der unserem täglichen Leben – leider – so eigen ist.
Nachdenklichkeit muss nicht immer negativ sein. Wenn es draußen trüb ist, könnte man ein Buch zur Hand nehmen. Eines, das vielleicht schon lange auf der Anrichte oder auf dem Nachtisch gelegen hat. Man könnte ein Gedicht lesen. Man könnte in die Kerze oder ins Feuer schauen und träumen. Man könnte eine Freundin oder die Tante anrufen, die man eigentlich schon längst mal wieder grüßen wollte. Oder eine Bestandsaufnahme machen. Wo bin ich eigentlich in meinem Leben? Was habe ich alles erreicht, wo möchte ich noch hin? Wie sieht es mit meinem sozialen Umkreis aus? Meine Familie, meine Freunde. Die Nachbarn. Bin ich eigentlich zufrieden? Oder, was fehlt, damit ich zufrieden sein kann? Auch ein Spaziergang durch den Herbstwald, Nebelschwadenoder Nieselregen allein oder in Begleitung kann – entsprechend ausgestattet - schön sein. Carpe Diem. Nutze den Augenblick. Vielleicht vergessen wir das zu oft…
Und Sie können die Zeit natürlich auch nutzen, um die Chance zu lesen. In dieser Ausgabe habe ich wieder einige “schwierige”Themen angepackt, aber auch jede Menge an Informationen über die Aktivitäten der Krebshilfe. Vom Sommerferienaufenthalt in St. Martin in Gsies über die Pressekonferenz zum Weltkrebstag, von der Vorstellung des ersten Buches von Valentina Vercellio, die so vielen weiterhelfen kann mit ihrem unerschütterlichen Optimismus, von der Hochzeit der Patin des Kinderhilfsfonds, Lucia Recchia, bis zur Pilotstudie des SAKAM über Palliativpatienten. Und sogar über eine Modenschau berichte ich dieses Mal.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein Neues Jahr, dasSie weiter bringt

Ihre Nicole Dominique Steiner

Wir über uns

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

ja wie soll ich nur anfangen? Ich glaube, noch nie habe ich mich schwerer getan mit einem Editorial!
Aber ich will nicht länger um den heißen Brei reden. Diesen Sommer habe ich eine Entscheidung getroffen. Seit zwölf Jahren bin ich Vorsitzende des Bezirks Eisacktal Brixen, seit fast sechs Jahren Landesvorsitzende. Ich habe viel Zeit, viel Energie, viel Leben in diese Aufgaben investiert. Ichdenke, ich habe auch einiges erreicht. Es ist mir gelungen, einen Erneuerungsprozess in Gang zu setzen, die Kommunikation, die mir sehr am Herzen liegt zu verbessern, die SKH mehr ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Ich habe immer gesagt, ich werde keine Präsidentin auf Lebenszeit. Niemand soll mich vom Stuhl runterschubsen, weil ich zu sehr daran klebe. Und ich glaube, jetzt ist der Augenblick gekommen, um aufzuhören, um jemand anderem die Möglichkeit zu geben, neue Wege zu gehen, Neues umzusetzen.
Ich habe mich in diesen Jahren mit der Krebshilfe identifiziert, habe mich wirklichmit allen Kräften für ihre Ziele eingesetzt, für die Menschen. Aber ich habe eben auch mein Leben. Ich bin voll berufstätig, habe einen Mann und zwei Töchter. Ich werde also bei den kommenden Wahlen nicht mehr antreten, auch nicht im Bezirk Brixen. Die Krebshilfe nimmt einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen und in meinem Leben ein. Ichmöchte diese Zeit, diese intensiven Jahre nie missen. Aber nun ist es gut. Nun ist es an der Zeit aufzuhören und mich vielleicht wieder mehr auf mich, auf mein Leben, auf meine Bedürfnisse zu konzentrieren.
Ich möchte allen danken, die mich in diesen Jahren begleitet haben, die mir geholfen haben, viele Dinge umzusetzen. Ich möchte mich bei all den Menschen bedanken, die ich kennenlernen durfte, all die menschliche Nähe und Wärme, die ich erleben durfte. Auch bei all jenen, die vielleicht nicht immer meiner Meinung waren und die sich mit mir sachlich auseinandergesetzt habe, immer imBestreben, die bestmögliche Lösung für unsere Mitglieder zu finden.
Ich wünsche meinem Nachfolger, meiner Nachfolgerin alles Gute, viel Kraft und viel Ausdauer, viel Leidenschaft, um diese wichtige Arbeit fortzusetzen. Und ich wünsche Ihnen allen, dass sie sich auch weiterhin in der großenFamilie der Krebshilfe aufgenommen und geborgen fühlen.
Diese Chance und auch die nächste wird noch von mir mitgeplant. Wie sie ja lesen können, hat die Chance ihr erstes Jahrzehnt erreicht und ich denke, wir können stolz auf unsere Vereinszeitung sein. Sie spiegelt das wider, was die Krebshilfe ist. Eine Gemeinschaft von Menschen, von Schicksalen, von Emotionen, von Leben. Dazu Information, verständlich und klar aufgebaut und Mut, auch schwierige Themen aufzugreifen, Themen anzupacken, die man lieber unter den Teppich kehren würde.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Lektüre.

Ihre Renate Daporta Jöchler
Präsidentin