Aktuell

Ein Weihnachtsengel

Heitere Bastel- und Backnachmittage im Bezirk Meran

Wenn Weihnachten sich nähert, wenn die Tage kürzer werden, wenn es draußen kalt wird, dann nimmt man sich endlich Zeit, Dinge zu tun, die man sonst eben nicht macht. Basteln zum Beispiel. In Meran trafen sich ab Oktober Mitglieder der Krebshilfe jeden Mittwoch ab 15 Uhr zum gemeinsamen Basteln oder Backen.
Die Idee für die großen Engel aus Holz hatte Annalisa. Das Material war schnell zusammengesucht. Einige brachten Brennholzstücke mit, andere Flachs oder Bienenwachssterne, getrocknete Zitrusfrüchte, grüne, braune oder orangefarbene Wollfäden, Engelshaar, dicke Goldfolie, Gips und verschieden große Styroporkugeln für die Köpfe.
„Der gleicht Dir“, scherzt der Bezirksvorsitzende Oskar Asam, als er an Sigrun Abart vorbeigeht, die an Mittwoch Nachmittagen das Sekretariat leer lässt und mitbastelt. Oskar legt selbst nicht Hand an, aber er lässt seine Damen natürlich nicht alleine. Als es einige Schwierigkeiten mit Nägel gibt, greift er auch helfend ein.
Sieben Frauen sind der harte Kern des Mittwochteams. Die stellvertretende Vorsitzende Roberta, Sekretärin Sigrun, Marianne, Maria, Annalisa, Hilde, die Frau von Oskar und Friederika, genannt Fritzi. Fritzi hat Roibusch-Tee und PetitFour mitgebracht, um mit allen noch einmal auf ihren Geburtstag anzustoßen. Am 11. 11. Ist sie 55 geworden. Wenn das kein Anlass zum Feiern ist!
Zum Hämmern gehen die Frauen auf den Balkon, um die Nachbarn nicht zu stören. Oskar hat sich in die Küche verzogen und ist damit beschäftigt, Hugos zu mischen, schließlich möchten alle auf Fritzis Wohl anstoßen.
Auf der Fensterbank steht eine heilige Familie, die Roberta schon am vorherigen Mittwoch begonnen hat. Nur das blaue Tuch von Maria ist noch zu befestigen. Marianne muss ihrem Engel nochmal die Flügel abnehmen, weil sie sie verkehrt herum angenagelt hat. Er hat Haare aus Gold- und Silberfolie, die sie mithilfe eines Kugelschreibers gelockt hat. Maria verkleidet sorgfältig die Flügel aus Goldmetall mit Gipsbinden. Ihr Engel ist ganz weiß (oder besser ihre Engel, sie macht nämlich zwei. Einen schenkt sie mir. HerzlichenDank nochmals, Anm. d. Red.). Hilde hat ihrem Engel eine lustige graue Pudelmütze verpasst und Zöpfe aus blondem Flachs. Roberta hingegen lässt sich von Sigurn beim Flechten von braungrünorangen Wollzöpfen helfen, die sie ihrem Engel um den Kopf legt. Jeder Engel sieht anders aus, jeder istein kleines Abbild seiner Schöpferin.
Die Atmosphäre ist heiter. Im Hintergrund erklingt leise Trompeten-Musik von der CD, die Walter Messner Windschnur zugunsten der Krebshilfe aufgenommen hat. Die Frauen arbeiten konzentriert an ihren Engeln und erzählen dabei. Der Nachmittag vergeht wie im Flug und am Schluss gibt es eine ganze Engel-Heerschar. Nächste Woche geht es dann ans Keksbacken.


Frohe Adventszeit und gesegnete Weihnachten!


Aktuell

Weihnachten: gar nicht so leicht...


Marcus Friedrich. Marcus Friedrich.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zu feiern, wenn die Liebenüber drei Länder verteilt sind.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zu feiern, wenn die Gesundheitsprognose sich verschlechtert hat.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zu feiern, wenn das Konto aus den Miesen nicht mehr heraus kommt.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachtenzu feiern, wenn wir wieder ohne Kinder da sitzen.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zu feiern, wenn drei draußen in der Kälte im Hauseingang liegen.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zu feiern, wenn die Großmutter gestorben ist.
Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zufeiern nach der Trennung.

Es ist gar nicht so leicht, Weihnachten zu feiern, und die Kriegskinder haben traurige Augen.



Es wird gar nicht so leicht, ist zu befürchten.
FÜRCHTE EUCH NICHT!, sagt der Engel. Denn ich verkündige Euch große Freude, die ALLEM Volk widerfahren wird!

Gottes Liebe ist nicht den Sorglosen vorbehalten.

Im Gegenteil, sie ist für alles Volk da.

Und damit das klar ist: Sohn einer unehelichen Zeugung, im Dreck des Stalls, mit den Letzten der Gesellschaft, den Hirten, und draußen herrscht Unterdrückung.

Das Kind wird bewahrt, seinen Auftrag für uns zu erfüllen, uns zu zeigen:

Gott ist da, Gott ist bei uns in der Liebe, die nie endet, ist da in ALLEN Situationen unseres Lebens. Nicht wir müssen die Liebe erzeugen, sie ist schon da.

Die Liebe ist da, auch und besonders bei denen, die die Furcht kennen. Nicht leicht ist das Leben, nicht leicht wird Weihnachten, aber voll seiner Liebe in seinem Kind. Wir brauchen uns nicht zu fürchten!

Ein besinnlicher Weihnachtstext aus der Feder des Pastors der evangelischen Gemeinde Bozen, Marcus Friedrich.