Aktuell

Unkompliziert und unbürokratisch helfen

Südtiroler Krebshilfe und Young+Direct verstärken Zusammenarbeit
Junge Menschen, Kinder und Jugendliche brauchen spezifische Antworten auf ihre Fragen, brauchen Ansprechpartner, die mit ihnen auf einer Wellenlänge liegen. Umso mehr, wenn es um Probleme geht.
Krebs ist ein Thema, das auch junge Menschen betrifft. Nicht nur weil sie selbst daran erkranken, sondern vor allem wegen der Auswirkungen einer Erkrankung in der Familie. In dieser Situation brauchen sie ebenso professionelle wie einfühlsame Ansprechpartner.
Die Südtiroler Krebshilfe ist eine Kooperation mit der Jugendberatungsstelle „Young + Direct“ eingegangen. Dieser Jugenddienst bietet jungen Menschen, die sich in Krisen- oder Notsituationen befinden, eine anonyme und kostenlose Beratung an und somit ist diese Jugendberatungsstelle auch für die von Krebs betroffenen Kindern und Jugendlichen ein kompetenter Ratgeber.
„Die Kooperation kann dazu beitragen, betroffenen Jugendlichen die Hemmschwelle zu nehmen, Hilfe zu beanspruchen“ erklärt Michael Reiner, Leiter von Young+Direct. Für die Präsidentin derSüdtiroler Krebshilfe, Renate Daporta Jöchler, ist diese Zusammenarbeit ein wichtiger Schritt für die Unterstützung junger Menschen: „Eine Krebserkrankung bringt immer auch psychische Belastungen mit sich, für den Erkrankten wie für dessen Angehörigen. Wir von der Südtiroler Krebshilfe bieten zwar selbst eine psychoonkologische Unterstützung an, doch ist diese für Kinder und Jugendliche aufgrund der fehlenden Anonymität nicht immer geeignet.“
Mit Young+Direct hat die Südtiroler Krebshilfe nun einen Partner gefunden, der anonym und mit viel Erfahrung den Betroffenen zur Seite steht. „Somit können wir auch jungen Menschen unkompliziert und unbürokratisch diese Art der Hilfe anbieten, was uns ein großes Anliegen ist“, betont Daporta.
Erreichbar ist Young+Direct über die Grüne Nummer 8400 36 366 (montags bis freitags von 14:30-19:30 Uhr), per Brief über das Postfach 64 in 39100 Bozen, per E-Mail online@young-direct.it oder persönlich in der Beratungsstelle in der Andreas-Hofer-Straße 36 in Bozen.

Aktuell

„Eine außerordentlich wichtige Initiative“

Raiffeisenverband unterstützt den Fonds für Kinder krebskranker Eltern
Renate Daporta Jöchler, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, und Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft des Raiffeisenverbandes Südtirol
Renate Daporta Jöchler, Präsidentin der Südtiroler Krebshilfe, und Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft des Raiffeisenverbandes Südtirol
Vor nunmehr drei Jahren hat die Südtiroler Krebshilfe des Hilfsfond für Kinder krebskranker Eltern ins Leben gerufen. Ende 2012 hat der Raiffeisenverband diesem Fond eine großzügige Spende zukommen lassen. Wir haben mit Andreas Mair am Tinkhof, Leiter der Hauptabteilung Bankwirtschaft des Südtiroler Raiffeisenverbands gesprochen.
Chance: Die Raiffeisenkasse unterstützt von jeher Projekte im sozialen Bereich

Andreas Mair am Tinkhof: Die Raiffeisenkasse ist in dem Sinne ja keine Bankengruppe, sondern eine Genossenschaft, ein Zusammenschluss von Einzelbanken; der Raiffeisenverband ist sozusagen das Dach. Wir haben im Statut festgelegt, dass ein bestimmterProzentsatz des Gewinns für wohltätige Zwecke verwendet wird. Das gilt für den Verband ebenso wie für jede einzelne Bank.

Chance: Und im vergangenen Jahr fiel Ihre Wahl auf die Krebshilfe

Andreas Mair am Tinkhof: Uns schien die Idee der Krebshilfe sehr interessant. An die Kinder von Krebskranken denkt man ja sonst eigentlich nicht. Überhaupt muss ich sagen, dass mir persönlich über dieses Projekt viele Dinge klar geworden sind.

Chance: Zum Beispiel?

Andreas Mair am Tinkhof: Ich muss zugeben, dass mir nicht bewusst war, wie sehr sich das Leben durch eine Krebserkrankung ändern kann. Sicher, man weiß, dass die Krankheit in das Leben des Einzelnen eingreift. Aber an das Umfeld hatte ich ehrlichgesagt nicht gedacht.

Chance: Wahrscheinlich auch nicht an die ökonomischen und sozialen Aspekte?

Andreas Mair am Tinkhof: Genau. Ich hatte nie bedacht, dass jemand seine Arbeit nicht mehr ausüben kann, zumindest zeitweise und dadurch Einbußen hat. Ebenso wenig war mir klar, dass das ganze Umfeld des Kranken und eben in besonderem Maße auch die Kinder davon betroffen sind.

Chance: Was möchten Sie mit Ihrer Spende für den Kinderfonds bezwecken?Andreas Mair am Tinkhof: Wir haben ganz bewusst diesen Fond ausgewählt, weil Kinder schließlich die „schwächsten“ der betroffenen Gruppe sind. Sie sind sicher auch psychologisch sehr betroffen, da erscheint es mir wichtig, dafür zu sorgen, dass sie zumindest in ihrem Alltag nicht unter der Krankheit leiden müssen. Das heißt, dass sie trotzdem weiterhin Sport oder sonstigen Freizeit-Aktivitäten nachgehen können und dann natürlich, dass sie keine Einbußen haben, was ihre Bildung betrifft, denn das ist ihre Zukunft. Diese Initiative der Südtiroler Krebshilfe ist wirklich außerordentlich wichtig.

Chance: Und Sie haben zum Jahresende noch eine weitere Initiative zugunsten von Krebskranken unterstützt, allerdings nicht direkt im Rahmen der Krebshilfe.

Andreas Mair am Tinkhof: Das war allerdings nicht der Raiffeisenverband, für den ich spreche, sondern die Raiffeisenkasse Bozen. Sie hat die Verschönerung des Wartesaals des Day Hospitals der Hämatologie am Bozner Krankenhaus finanziert. Es wurden großformatige Baumfotos des Südtiroler Fotografen Othmar Seehauser angekauft (siehe eigenen Bericht, Anm. d. Red.).