Aktuell
Einen gemeinsamen Pfad finden
Dr. Eva Haspinger, Onkologin am Krankenhaus Bozen
Sie ist viel herumgekommen. Dr. Eva Haspinger ist in Stuttgart geboren und in Südtirol aufgewachsen, sie hat ein Jahr in den USA gearbeitet, ein Jahr in Paris und nach dem Studium der Medizin in Innsbruck und der Facharztausbildung in Verona, mehrere Jahre am Nationalen Tumorinstitut in Mailand. Seit 2016 war sie in der onkologischen Tagesklinik Meran beschäftigt, seit einem Jahr ist sie in der Abteilung für Onkologie im Krankenhaus Bozen tätig.
Als Kind hat sie Bücher gefressen, wie ihr Vater immer sagte und auch heute sind ihr neben dem klinischen Alltag, Wissen und Forschung ein Anliegen. „Die Entwicklung in der Onkologie ist so rasant und spannend, ein lebenslanges Lernen.“ Vor allem die Molekularbiologie und die sich dadurch eröffnenden Therapiechancen haben es ihr angetan, wie Körper und Zelle funktionieren und wie es möglich ist, in dieses komplexe System einzugreifen. „Die onkologische Therapie ist heute immer mehr personalisiert, die Diagnose geht weit über den Begriff wie z. B. Darmkrebs oder Lungenkrebs hinaus. Es geht konkret um die spezifischen Mutationen der Zellen. Die neuen Therapien greifen direkt dort, gesundes Gewebe wird damit nicht, bzw. wesentlich weniger als bei der klassischen Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen. In den letzten Jahren hat sich das Augenmerk auch immer mehr auf Aspekte wie Risikofamilie, Lebensstil (Ernährung, Bewegung, Rauchen) gerichtet. „Von größter Bedeutung ist die Sensibilisierung der Bevölkerung. Auch junge Menschen sollten angehalten werden, sich regelmäßig abzutasten, ihren Körper zu kennen, um Veränderungen rechtzeitig wahrzunehmen, diese nicht unterschätzen.“
Neben der fachlichen Kompetenz ist für sie in ihrer Tätigkeit die menschliche Beziehung zum Patienten der wichtigste Aspekt. „Gerade deshalb ist für mich die erste Visite von größter Bedeutung. Hier wird die Basis für eine Vertrauensbeziehung gelegt, wird festgelegt, wie man miteinander umgeht.“ Es heißt, eine gewisse Distanz zu bewahren, aber dennoch einen engen Pfad zu finden, den Arzt und Patient gemeinsam gehen.
Die Arbeit in Mailand und Paris war für ihr berufliches Wachstum extrem wichtig, betont Dr. Eva Haspinger. Die Arbeitsrealität sei dort allerdings eine völlig andere. „Man lebt dort sozusagen im Krankenhaus, ist dort präsent von 7.30 bis 20 Uhr oder später. Man arbeitet, forscht, liest Fachzeitschriften und Veröffentlichungen und tauscht sich aus. Hier sind wir im Krankenhaus von 8 bis 17 Uhr, alles was nicht direkt mit der Arbeit am Patienten zu tun hat, ist dem privaten Bereich vorbehalten.“ Eine Sache der Umstellung.
In ihrer Freizeit geht sie gerne Wandern und Klettern, am liebsten dort, wo es keine Lifte gibt. Und das Lesen ist weiterhin eine Leidenschaft, allerdings hauptsächlich Fachlektüre.
Neben der fachlichen Kompetenz ist für sie in ihrer Tätigkeit die menschliche Beziehung zum Patienten der wichtigste Aspekt. „Gerade deshalb ist für mich die erste Visite von größter Bedeutung. Hier wird die Basis für eine Vertrauensbeziehung gelegt, wird festgelegt, wie man miteinander umgeht.“ Es heißt, eine gewisse Distanz zu bewahren, aber dennoch einen engen Pfad zu finden, den Arzt und Patient gemeinsam gehen.
Die Arbeit in Mailand und Paris war für ihr berufliches Wachstum extrem wichtig, betont Dr. Eva Haspinger. Die Arbeitsrealität sei dort allerdings eine völlig andere. „Man lebt dort sozusagen im Krankenhaus, ist dort präsent von 7.30 bis 20 Uhr oder später. Man arbeitet, forscht, liest Fachzeitschriften und Veröffentlichungen und tauscht sich aus. Hier sind wir im Krankenhaus von 8 bis 17 Uhr, alles was nicht direkt mit der Arbeit am Patienten zu tun hat, ist dem privaten Bereich vorbehalten.“ Eine Sache der Umstellung.
In ihrer Freizeit geht sie gerne Wandern und Klettern, am liebsten dort, wo es keine Lifte gibt. Und das Lesen ist weiterhin eine Leidenschaft, allerdings hauptsächlich Fachlektüre.