Gut und g’sund mit Dr. Michael Kob

Nudeln mit Favabohnen-Mandel-Creme

Zutaten für 4 Personen


· 50 g geschälte Mandeln
· 100 g frische, enthülste Favabohnen (als Alternative können auch Erbsen verwendet werden)
· Olivenöl
· 1 Knoblauchzehe
· Salz
· Pfeffer
· 3 frische Basilikumblätter
· 320g Hartweizennudeln
Zubereitung
1. Die geschälten Mandeln für mindestens 3 Stunden (oder über Nacht) in kaltem Wasser einweichen.
2. Etwas Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, enthülste Favabohnen darin für ca. 40 Sekunden anbraten und mit ca. 150 ml Wasser ablöschen. Eine Prise Salz hinzufügen und zugedeckt für 6-8 Minuten köcheln lassen. Überschüssiges Wasser wegschütten. Die größeren oder härteren Favabohnen schälen, die kleineren können auch mit Schale weiterverarbeitet werden.
3. Favabohnen, abgetropfte Mandeln, 1 EL Olivenöl, die geschälte Knoblauchzehe, Basilikumblätter, ½ TL Salz, 1 Prise Pfeffer und ca. 150 ml Wasser in einen Mixer geben und zu einer homogenen, cremigen Masse pürieren. Nach Bedarf die Masse mit Hilfe eines Löffels von den Seiten herunterdrücken und erneut mixen.
4. Einen Topf Wasser zum Kochen bringen, salzen und die Nudeln kochen.
5. In der Zwischenzeit in einer Pfanne die Favabohnen-Mandel-Creme bei geringer Temperatur erhitzen. Die fast gar gekochten Nudeln und 2-3 EL des Nudelkochwassers hinzugeben und vorsichtig umrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und servieren.


Als Alternative können statt Favabohnen auch Erbsen verwendet werden. Die Favabohne (auch Ackerbohne, Saubohne oder Dicke Bohne genannt) war bis zum 17. Jahrhundert die einzige in Europa bekannte Hülsenfrucht. Favabohnen sind, wie die meisten ihrer Artgenossen, reich an gesunden Nährstoffen wie Eiweiss, Kalium, Magnesium, Kupfer, Eisen, Vitamin B1 und Phosphor. Auch Mandeln sind Eiweiss- und Eisenreich und enthalten zusätzlich Kalzium.
Das Rezept ist: eiweissreich, vegetarisch, vegan, laktosefrei, cholesterinfrei, arm an gesättigten Fettsäuren.
Dr. Michael Kob, Diätologe

Aktuell

Neue Therapien und neue Hoffnungen

Behandlung von hämatologischen Erkrankungen in der onkologischen Tagesklinik Bruneck – Ein Gespräch mit der Hämatologin Dr. Silvia Iotti


Sie werden gemeinhin als Blutkrebs bezeichnet; die meisten hämatologischen Erkrankungen, gelten als seltene Krankheiten. Die 33jährige Dr. Silvia Iotti aus Reggio Emilia, hat Ende 2020 ihre Facharztausbildung in Hämatologie abgeschlossen und arbeitet seit einem Jahr in der onkologischen Tagesklinik in Bruneck. Ihr Fachgebiet sind die biologischen Aspekte hämatologischer Krankheiten sowie innovative biologisch basierte Therapien.
In der Tagesklinik des peripheren Krankenhauses Bruneck sind vor allem drei Formen von Blutkrebs vorherrschend: Das multiple Myelom, Lymphome sowie Myeloproliferative Neoplasien - kurz MPN. "Es handelt sich um Pathologien, die in die Kategorie seltene Krankheiten fallen, die jedoch bei Patienten über 65 Jahren immer häufiger auftreten", erklärt Dr. Iotti.
Das Multiple Myelom ist ein typischer Alters-Tumor, der vom Knochenmark ausgeht und 1,6 % aller Krebserkrankungen bei Männern und 1,5 % bei Frauen ausmacht. Es handelt sich um eine unkontrollierte Vermehrung einer bestimmten Art von Zellen des Immunsystems, den Plasmazellen. Es gibt eine asymptomatische bzw. indolente Form der Krankheit (in diesem Fall sind regelmäßige Kontrollen ausreichend) sowie eine symptomatische Form, die eine Behandlung erfordert. Das unkontrollierte Zellwachstum führt zu einer Schwächung und Zerstörung des Knochengewebes und damit zu Brüchen, z. B. von Wirbeln. Die abnormale Vermehrung dieser Zellen kann das Knochenmark schädigen und eine Anämie, eine Verringerung der Zahl der weißen Blutkörperchen und/oder der Blutplättchen sowie ein erhöhtes Infektions- oder Blutungsrisiko verursachen. "Es gibt für diese Erkrankung (noch) keine Therapie, die eine vollständige Heilung erwarten lässt, aber dank der Kombination verschiedener Medikamente sind wir heute in der Lage, die Überlebensrate zu verbessern, ebenso wie die krankheitsfreie Zeit auf fünf oder mehr Jahre zu verlängern, so dass eine gute Lebensqualität gewährleistet ist. Das gilt sowohl für relativ junge als auch für ältere Patienten", erklärt Dr. Iotti. Zu den Symptomen zählen Knochenschmerzen, insbesondere im Becken und im Rücken, Müdigkeit und häufige Infektionen.
Das Multiple Myelom ist nicht vererbbar, und es gibt keine spezifischen Risikofaktoren. Erkannt wird es meist erst nach dem Auftreten von Symptomen. Eine frühzeitige Diagnose ändert leider nichts am weiteren Verlauf der Krankheit. Ein indolentes Myelom kann nur durch Blutuntersuchungen festgestellt werden.
Die Behandlung, erklärt Dr. Silvia Iotti, besteht aus einer Kombination klassischer Chemotherapie und verschiedener anderer Medikamente, darunter ein Kortikosteroid und monoklonale Antikörper. Autologe Stammzelltransplantationen werden bei Patienten eingesetzt, die keine anderen Krankheiten aufweisen. Ein immer wichtigerer Stellenwert kommt in der Behandlung den unterstützenden Begleit-Therapien zu, die in den letzten Jahren stark weiterentwickelt worden sind. Sie können Anzahl und Ausmaß der Nebenwirkungen der eigentlichen Tumor-Therapie entscheidend verringern.
Der Begriff Lymphom trifft auf verschiedene Formen von Blutkrankheiten zu; einige davon sehr aggressiv, die eine umgehende Behandlung erfordern, andere weisen ein sehr langsames Wachstum auf und müssen nur regelmäßig kontrolliert werden. Die Tumore des lymphatischen Systems werden unterteilt in: Hodgkin-Lymphom (meist bei jungen Menschen zwischen 15 und 30 Jahren, mit guter Prognose und hoher Überlebensrate) und Non-Hodgkin-Lymphom (meist bei Menschen über 60 Jahren und je nach histologischer Klassifizierung mit unterschiedlicher Prognose und Überlebensrate).
Lymphome entstehen aus lymphatischen Zellen, die über fast den ganzen Körper verteilt sind: in den Lymphknoten, der Milz, der Thymusdrüse, dem Knochenmark oder auch im Lymphgewebe der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts. Dr. Silvia Iotti: "Beim Lymphom handelt es sich um eine Mutation einer Lymphzelle (Lymphozyt), die dazu führt, dass die Zelle nach Ablauf ihres normalen Lebenszyklusses nicht stirbt, sondern weiter wächst und sich unkontrolliert vermehrt.“ Den unterschiedlichen Formen von Lymphomen liegen unterschiedliche Mutationen zugrunde und nur der Nachweis der Art von Mutation ermöglicht die Erstellung eines korrekten Therapieplanes. In einigen Fällen ist es heute bereits möglich, Dank der sogenannten Target-Therapie ganz gezielt auf die spezifische genetische Veränderung der Zelle einzuwirken.
Lymphomtherapien bestehen im Allgemeinen aus einer Kombination von Chemotherapie und monoklonalen Antikörpern. "Auch die Behandlung von Rückfällen ist heute stark verbessert und vielversprechend", betont die Hämatologin. "Auch hier ist die komplementäre Therapiebegleitung sehr wichtig, weil sie die Lebensqualität der Patienten wesentlich verbessert.“
Die Symptome eines Lymphons sind unterschiedlich: Geschwollene Lymphknoten, leichtes Fieber, ein starker, nicht erklärbarer Gewichtsverlust oder auch ein starker Juckreiz.
Bei den Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) schließlich handelt es sich um eine Kategorie von Blutkrankheiten, die hauptsächlich Menschen über 70 Jahren betrifft: das Knochenmark ist aufgrund einer Stammzellschädigung nicht mehr in der Lage, eine oder mehrere Blutzelllinien (weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen) zu produzieren. Zu den Symptomen zählen Müdigkeit, körperlicher Schwäche, häufige Blutungen und eine erhöhte Infektionsanfälligkeit. Die leichteren Formen erfordern keine spezielle Behandlung, wohl aber regelmäßige Kontrollen. Bei den schwereren Formen kann die Krankheit nur durch eine Knochenmarktransplantation von einem Spender (Familie oder Spender-Register) geheilt werden. Dieses Verfahren birgt jedoch eine Vielzahl von Komplikationen und auch ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko und kommt daher nur bei Patienten unter 70 Jahren in Frage, die einen guten allgemeinen Gesundheitszustand aufweisen.
Wir werden vielleicht nie die wahren Ursachen all dieser Krankheiten kennen", sagt Dr. Silvia Iotti, "aber wir können immer besser verstehen, was in den Zellen vor sich geht, und das führt zu einer kontinuierlichen und rasanten Verbesserung der Therapien. Es ist wirklich ein ungemein faszinierendes Gebiet in ständigem Wandel!“
Ist der Wechsel von einem großen Universitätszentrum in eine so kleine Struktur wie die onkologische Tagesklinik Bruneck nicht eine große Umstellung? fragen wir die junge Hämatologin. „In der modernen Medizin ist es unumgänglich, dass Ärzte sich auf einen ganz bestimmten Aspekt ihres jeweiligen Fachgebiets spezialisieren, in meinem Fall sind das die chronischen Formen der Bluterkrankungen", sagt sie. "Die Behandlung dieser Patienten erfordert in jedem Fall eine hochqualifizierte und stetige Weiterbildung“, unterstreicht die junge Ärztin. Sie ist in jedem Fall ein Glücksgriff für ihre Abteilung und hat sich nebenbei auch schon an die vertikale Welt der Berge gewöhnt, was für jemanden, der an die weiten Horizonte der Ebene gewöhnt ist, nicht so selbstverständlich ist!
Die Hämatologin Dr. Silvia Iotti