Aktuell

Wir / Wer für uns?

Zum Jahresbeginn wählen alle Bezirke neue Vorstände
Im Frühjahr stehen in allen Bezirken Vorstandswahlen an. Die Vorstände setzen sich je nach Größe des Bezirks aus fünf bis neun Mitgliedern zusammen. Insgesamt werden aus den Reihen der Mitglieder der Südtiroler Krebshilfe zwischen 55 und 60 Vorstandsmitgliedern auf Landesebene gewählt. Die amtierenden Bezirksvorstände entscheiden, ob Neuwahlen durch die Briefwahl bzw. Direktwahl bei der Vollversammlung erfolgen.
Bis Mitte März werden alle sieben Bezirke ihre Vollversammlung abhalten. Eine eigene Wahlkommission wird mit der Auszählung der Stimmen befasst sein. Bei ihrer ersten Sitzung bestimmen die Bezirksvorstände, wer von den Gewählten welchen Posten übernimmt, z.B. Kassierer, Schriftführer etc.
Neue Kandidaten können sich bis innerhalb 31.12.2021 bei den jeweiligen Bezirkssitzen schriftlich melden, um sich der Wahl zu stellen.
Eine schriftliche Einladung mit Kandidatenliste, Wahlschein und frankiertem Umschlag für die Rücksendung an den Bezirk, ergeht nur an Mitglieder jener Bezirke, die sich gegen eine Direktwahl entschieden haben. In den Bezirken mit Direktwahl wird die Einladung in zwei Tageszeitungen und über soziale Medien veröffentlicht.
Bei der nächsten Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe, am 2. April in Bozen, zu der alle Mitglieder eingeladen sind, wird der neue Zentralvorstand, bestehend aus den Vorsitzenden der Bezirke, vorgestellt und bestätigt. In der konstituierenden Sitzung wählt der Zentralvorstand aus den eigenen Reihen die/den neue(n) Landesvorsitzenden, das heißt, laut Statut sind sieben wählbare Kandidaten vorgesehen, da es sieben Bezirke gibt. Der neue Vorstand und der/ die neue Landespräsidentin bleiben dann vier Jahre im Amt.
Bis auf den Bezirk Überetsch Unterland, wo Mariangela Berlanda Poles nach 40 Jahren nicht mehr antreten wird und den Bezirk Unterpustertal – Ahrntal - Gadertal, der um seine langjährige Vorsitzende Martha Erlacher Feichter trauert, stellen sich alle Bezirks-Vorsitzenden zur Wiederwahl. Einige Vorstände kandidieren nicht mehr; es konnten neue Kandidaten gewonnen werden.
Ein Ehrenamt ist eine Verpflichtung. Aber gleichzeitig ist eine ehrenamtliche Tätigkeit verbunden mit Freude, Dankbarkeit und dem einzigartigen Gefühl, Hilfe zu leisten, nützlich zu sein, etwas tun zu können für andere. Das Ehrenamt ist die tragende Säule der Krebshilfe, die im Dezember ihr 40jähriges Bestehen feiert. Wer selbst schon als Betroffener Krankheit und Leid durchstanden, bzw. als Angehöriger miterlebt hat, weiß, was es in diesem besonderen Moment der menschlichen Existenz braucht. Weiß, welches Wort und welche Geste besonders hilfreich sind und weiß auch, welche Nöte und Sorgen es zu lindern gilt. Dank der Arbeit der vielen Ehrenamtlichen und auch der angestellten Mitarbeiter, dank der Spenden vieler Menschen, hat die Südtiroler Krebshilfe in den vergangenen vierzig Jahren Großes leisten können. Mehr als zehntausend Mitglieder, fast viertausend davon Betroffene, zählen heute zur großen Familie der Krebshilfe.
Im November sind die Vorstände aller sieben Bezirke in Bozen zu ihrer letzten Klausurtagung zusammengetroffen. Der intensive Vormittag unter der Leitung von Organisationsentwicklerin und Coach Ilse Egger stand unter dem Thema, „Was motiviert mich und wie motiviere ich die anderen?“.
Ilse Egger
Oberpustertal, Vorsitzende und Landesvorsitzende Ida Schacher Baur:
Das Wichtigste ist für die Menschen da sein, Verständnis für ihre Probleme haben, ihnen zur Seite stehen, sie stützen und unterstützen – in allen Belangen, persönlich, gesundheitlich, familiär und auch finanziell. Wir müssen darüber hinaus als Krebshilfe auch Dinge in Gang setzen, wir müssen für die Kranken sprechen und ihre Interessen vertreten in der Politik, im Sanitätsbetrieb, bei den Ärzten und allen verantwortlichen Stellen. Ansprechpartner sein.
Bozen – Salten – Schlern, Vorsitzende Maria Claudia Bertagnolli:
„Ich möchte fortführen, was wir bisher getan haben aber unsere Tätigkeit auch an neue Umstände und Anforderungen anpassen. Für mich bedeutet diese Tätigkeit Gemeinschaft, Teilen von gemeinsamen Werten, Dasein, in der Gruppe sein und vor allem für jene da sein, die mich brauchen und die ich ebenso brauche. Meine Grundhaltung ist in jedem Fall ein großer Dank!
Meran – Burggrafenamt, Vorsitzender Oskar Asam:
Ich weiß mich getragen von meiner ganzen Gruppe. An Motivation fehlt es mir nicht. Die Jahre seit meiner Operation sind ein Geschenk und davon gebe ich gerne etwas weiter. In den nächsten vier Jahren gilt es, den Veränderungen Rechnung zu tragen. Die Patienten von heute sind arbeitstauglich, viele sind jung und haben auch die Aufgaben in der Familie zu bewältigen. Für diese Menschen haben wir heute kein ausreichendes Angebot. Das müssen wir ändern.
Eisacktal – Wipptal – Gröden, Vorsitzende Nives Fabbian De Villa:
In den nächsten Jahren heißt es, die Beziehung zum Krankenhaus und besonders zur Gynäkologie zu stärken. Wichtig ist mir der persönliche Kontakt zu allen unseren Betroffenen. Es besteht immer mehr Bedarf an unserer Hilfe. Und es ist gut zu wissen, dass wir helfen können. Aber wir dürfen nicht stehenbleiben auf dem Erreichten.
Überetsch – Unterland, Vorsitzende Cav. Maria Angela Berlanda Poles:
Ich höre auf, aber ich werde auch weiterhin da sein für unsere Kranken, wenn es mich braucht. Ich fühle mich nicht müde, aber mit 86 Jahren ist es wohl an der Zeit abzutreten. Ich habe mich in den 40 Jahren meiner Tätigkeit für die Krebshilfe immer auf die Hilfe vieler Menschen verlassen können, habe nie ein Nein gehört, wenn es darum ging, den Kranken zu helfen. Ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe, stolz auf das, was die Krebshilfe heute ist. Und ich bin glücklich, dass es weitergeht.
Vinschgau – Vorsitzende Helga Schönthaler Wielander:
Unser Tal ist lang, wir brauchen Menschen in den Dörfern, die uns helfen, den Patienten beizustehen. Wir müssen imstande sein, jedem den persönlichen Zuspruch zu geben, den er braucht. Die Krebshilfe ist eine Vereinigung von Menschen, die durch ein gemeinsames Schicksal verbunden sind. Das ist unsere Stärke. Aber das alleine reicht nicht. Wir müssen noch besser mit der Sanitätseinheit zusammenarbeiten.
Unterpustertal – Ahrntal – Gadertal, Sedisvakanzvorsitzende Monika Wolfsgruber Platter:
„Seit ich unsere verstorbene Vorsitzende Martha Feichter vertrete, ist mir so richtig klargeworden, wie wichtig es ist, Zeit für die Menschen zu haben. Wir werden im Bezirk unsere Aktivitäten so weiterführen wie bisher und vor allem versuchen eines zu sein: Ein guter und aufmerksamer Partner in allen Belangen.

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In memoriam Martha Erlacher Feichter

Die langjährige Vorsitzende des Bezirks Unterpustertal ist am 20. Oktober verstorben
Die Tätigkeit für die Krebshilfe war für sie Mission, Passion und wichtiger Lebensinhalt. Martha Erlacher Feichter, die langjährige Vorsitzende des Bezirks Unterpustertal Ahrntal Gadertal ist am 20. Oktober ihrem Krebsleiden erlegen. Sie wird allen durch ihr sanftes Wesen, ihre Empathie und soziale Kompetenz in Erinnerung bleiben.
Zur Krebshilfe ist sie durch Zufall gestoßen. Als sie im Jahr 2000 wegen einer Perücke für ihre Schwägerin vorsprach, wurde sie prompt angesprochen, ob sie nicht mitarbeiten wolle; im gleichen Jahr erkrankten auch ihr Schwager und ihre Schwiegermutter an Krebs. Im Jahr 2006 trat sie dem Bezirksvorstand bei, 2010 wurde sie zur Vorsitzenden des Bezirks Unterpustertal gewählt, den sie bis zu ihrem Tod führte.
Martha Feichter, Mutter von drei Söhnen und ehemalige Krankenschwester im pneumologischen Dienst, ist selbst vor sechs Jahren an Krebs erkrankt. „Jetzt bin ich glaubhafter“, stellte sie damals fest. „Von meinen Patienten habe ich gelernt, dass es nun heißt, Tag für Tag zu leben und jeden Tag für das zu nehmen, was er ist.“ Die Krankheit hat an ihrem Engagement für die Krebshilfe nichts geändert. Wenn sie an das Haus gebunden war, sagte sie: „Ich arbeite im Kopf weiter.“
Aktionen wie „Herzkissen“ und die Verteilung von BHs lagen ihr als Mittel zum Erstkontakt sehr am Herzen, aber ihr war alles nie genug, sie wollte immer noch besser auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen, noch mehr Initiativen vorantreiben und (junge) Menschen für das wichtige Anliegen der Krebshilfe gewinnen.
In ihrer Grabrede bezeichnete die Landesvorsitzende der Südtiroler Krebshilfe, Ida Schacher, Martha Feichter Erlanger als den treibenden Motor im Unterpustertal. „Ich habe jahrelang eng mit Martha zusammengearbeitet und ihre liebe Art, ihre beispielhafte soziale und menschliche Kompetenz, ihre enorme Begeisterung und großen Weitblick, ihre vorbildliche Überzeugung schätzen gelernt. Sie versuchte stets die Anliegen und Bedürfnisse der Mitmenschen ernst zu nehmen, auf sie einzugehen und ihnen eine wertvolle Stütze zu sein“, betonte die Landesvorsitzende. „In ihrer Tätigkeit für die Krebshilfe stand immer der Erkrankte im Mittelpunkt. Sie redete mit den Betroffenen, gab Hoffnung und spendete Trost. In freundschaftlicher und liebevoller Erinnerung sei ihr für all ihren Einsatz und ihre selbstlose Hingabe gedankt. Sie wird immer in unseren Herzen weiterleben.“