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Mehr Sicherheit durch die App „Immuni“

Seit dem 15. Juni ist die App „Immuni“ in allen Regionen Italiens aktiv. Sie soll mithelfen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Um die Privatsphäre der Nutzerinnen und Nutzer zu schützen, zeichnet die App weder persönliche Daten auf noch verfügt sie über ein Ortungssystem. Die vom Gesundheitsministerium in Auftrag gegebene App gibt es auch auf Deutsch.


„Contact tracing“, also das Aufspüren von Kontakten eines Infizierten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, ist eine der tragenden Säulen der Covid-19-Vorsorge, heißt es in einer Presseaussendung des Landesamts für Gesundheit. Mit der App „Immuni“, die auf dem jedem Smartphone heruntergeladen werden kann, kann dieses Ziel um ein Vielfaches gesteigert werden. Die App ist auf dem gesamten Staatsgebiet freigeschaltet. Die Teilnahme ist freiwillig. Ist die Browsersprache des Handys Deutsch, erscheint automatisch die deutsche Version.
„Mit der App schützen wir uns gegenseitig“, sagt Gesundheitslandesrat Thomas Widmann. „Sie ist eine von vielen Maßnahmen, die dazu beiträgt, einer zweiten Welle vorzubeugen. Denn eine solche können wir uns, wie ich nicht müde werde zu betonen, nicht leisten. Land und Sanitätsbetrieb stehen deshalb geschlossen hinter der Sinnhaftigkeit dieser App. Ich lade die Südtirolerinnen und Südtiroler ein, ‚Immuni‘ zu benutzen.“
Die App wurde im Auftrag des Gesundheitsministeriums in enger Zusammenarbeit mit der staatlichen Datenschutzbehörde entwickelt. Die Verarbeitung der Daten erfolgt absolut anonym. „Immuni“ funktioniert mit der Bluetooth Low Energy-Technologie. Treffen zwei Personen, die die App auf ihrem Smartphone haben, aufeinander, werden zufallsgenerierte Codes ausgetauscht. Erst bei Auftreten eine positiven Falles ist es für die Hygienedienste möglich, bei Vorliegen der Einwilligung von Seiten des Betroffenen, die möglichen Kontakte ausfindig zu machen. Diese erhalten dann eine Nachricht mit der Bitte, eine Abklärung mit den Hygienediensten vorzunehmen. „Das frühzeitige Aufspüren von potenziell Infizierten bedeutet nicht nur eine wirksame Eindämmung des Virus, es hilft auch, die Krankheit rechtzeitig zu behandeln, sodass schwere Verläufe mit der Notwendigkeit einer Intensivbetreuung vermindert werden“, unterstreicht der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebs Florian Zerzer. „Der Südtiroler Sanitätsbetrieb steigert laufend seine Testkapazitäten. Wer einen Hinweis auf seinem Handy erhält, bekommt so schnell wie möglich einen PCR-Test angeboten, um Gewissheit zu haben.“
Bis Anfang Juli hatten sich erst 4,1 Mio. Bürger die App heruntergeladen und aktiviert.
Weitere Informationen findet man unter www.immuni.italia.it.


Medien-Informationen: Abteilung Kommunikation, Marketing und Bürgeranliegen
des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Tel. 0471 435273, E-Mail: media@sabes.it

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Wie gut dass es Victoria gibt...

...und auch während einer Krebsbehandlung wundervolle Momente des Glücks zu erleben – Die Geschichte von Daisy Gozzer
Nomen est omen. Sie heißt Victoria, war Anfang Juli zehn Monate alt und hat ihrer Mutter, Daisy Gozzer jeden Zweifel genommen, dass es tatsächlich "vittoria" sein wird. Sieg über den Krebs. Kurz vor der Geburt am 2. September, entdeckte Daisy einen verdächtigen Lymphknoten, zwei Tage nach der Geburt erfolgte die Biopsie. Diagnose: ein intermediäres Lymphom, zwischen einem großzelligen Non-Hodgkin und einem Hodgkin. Einen Monat lang konnte Daisy ihre kleine Vicky stillen, dann begann sie mit der Chemotherapie.
Daisy Gozzer ist 33 Jahre alt, stammt aus Trient und lebt mit ihrem Partner Mark und dessen beiden zehn- und siebenjährigen Kindern Martina und Christian in Eppan. Eine zweisprachige Patchwork-Familie. Vor der Erkrankung arbeitete sie als Interior Designerin. Jetzt wartet sie, was ihre Arbeit betrifft, erst einmal ab. Zum Einen ist sie immer noch im Krankenstand, ihr Mutterschaftsurlaub steht noch aus und unter den gegebenen Umständen ist noch nicht definiert, wie es mit ihrer Arbeit weitergehen könnte. Aber das sind Gedanken, die zumindest im Augenblick, keine Priorität haben.
Daisy hatte mehrere Chemo-Therapien noch in der Vor-Covid-Zeit überstanden, und ist froh, dass sie bei Ausbruch der Pandemie nicht mehr immundepressiv war. Abgesehen davon, dass es sicher kompliziert gewesen wäre, während des Höhepunkts der Pandemie regelmäßig ins Krankenhaus zu müssen
Dank der kleinen Vicky ist die Zeit der Chemo-Therapie fast wie im Flug vergangen. Nicht, dass Daisy nicht unter Nebenwirkungen zu leiden gehabt hätte, oft fühlte sie sich zudem extrem müde, weil sie durch das Baby nicht zum Ausruhen kam. „Aber mich um Vicky zu kümmern, ihr Lächeln zu sehen“, erinnert sich Daisy Gozzer, „gab mir die Kraft, alles zuversichtlich in Kauf zu nehmen.“ Manchmal kommt es Daisy vor, als könne sie nicht wirklich realisieren, was mit ihr geschehen ist.
Zum Zeitpunkt der Diagnose fühlte sie sich abgesehen von dem kleinen Knoten, kerngesund. “Vielleicht fühle ich mich auch deshalb jetzt nicht wirklich krank…“ Während der Chemo war sie immer wieder erstaunt, wie gut ihr Körper reagierte und allem Stand hielt."Natürlich, ich habe meine Haare verloren, aber es machte mir nichts aus, so aus dem Haus zu gehen. Ich glaube, wenn ich angefangen hätte, mich durch die Therapie so richtig krank zu fühlen, dann wäre ich ausgeflippt.“ In gewissem Sinne fühlte sie sich frei und wollte einfach nur ihr Baby genießen. Es mag seltsam klingen, aber irgendwie hat sie sich immer gefreut, zur Therapie auf die Hämatologie zu gehen. "Ich fühlte mich dort beschützt.“ Nur das erste Mal nicht, da hatte sie Angst. „Ich dachte, da sind dann lauter Kranke… Dass es dann anders kam, ist auch Verdienst meines fantastischen Arztes, Dr. Carlo Rosanelli und aller Krankenschwestern, sie sind wirklich Engel!“ Gefreut hat sie sich am Ende der Chemo über die Komplimente des Teams, wie gut sie die Therapie angegangen sei.
Daisy und Mark mit Victoria einen Tag vor Beginn der Chemotherapie
Was ihr noch nicht gelingt, ist an die Zukunft zu denken. Daisy zieht es vor, in den Tag zu leben. Nachdem die Chemo vorbei war, hatte sie immer noch ein seltsames Gefühl. "Als ob ich noch etwas in mir hätte.“ Und tatsächlich war das Kontroll-PET-CT nicht in Ordnung. Nach der Chemotherapie musste sich Daisy deshalb auch einer Strahlentherapie unterziehen. Auch diese Therapie brachte sie ohne große Probleme hinter sich. "Mein Lebensrhythmus war ganz auf die Therapie und auf mein Baby abgestimmt. Nach dem Essen bin ich am Abend mit ihr zusammen schlafen gegangen. Aber irgendwie war es doch ein normales Leben in der Familie, mit meinem Freund und seinen Kindern; mit Geburtstagsfeiern und Sylvester..." Ein Leben, das vom Lächeln Victorias erhellt wurde.
Victoria mit zwei Wochen
Während Covid hatte sie Angst vor einer Ansteckung, ihr Partner Mark, ein Wirtschaftsberater, konnte daraufhin sechs Wochen im Homeoffice arbeiten. Er war es auch, der Daisy dazu brachte, einen Blog zu eröffnen, um ihre Geschichte zu erzählen und ihre Erfahrungen zu verarbeiten. "Zuerst zögerte ich, aber dann beschloss ich, mich vor allem auf die technischen Aspekte zu beschränken. Vielleicht konnte ich so jemandem in meiner Lage weiterhelfen. Artikel über die Diagnose, die Therapien..,“ Jetzt hat sie schon länger nichts mehr gepostet. „Ich wollte nicht zu langweilig werden. Jetzt warte ich, bis sich in mir drinnen etwas löst… wer weiß, dann schreibe ich vielleicht wieder, aber über das, was mich wirklich bewegt.“ Die Adresse des Blogs, für diejenigen, die einen Blick darauf werfen wollen: www.comunquevictoria.blog
Mitte Juli hat Daisy wieder eine CT-Kontrolle. Danach sollte sie in die Follow-Up-Phase eintreten. Und dieses Mal hat sie keine komischen Vorahnungen… Es wird alles gut werden. Schließlich heißt ihre kleine Tochter Victoria!