Lymphdrainage

Mehr Zeit und mehr Zyklen

Landesregierung hat Bestimmungen für Lymphdrainage aktualisiert
Zwei Behandlungen mehr pro Verschreibungszyklus, dreißig Minuten mehr für die Behandlung inklusive Zeit für Applikationen, Bandagierung und bürokratischen Aufwand und Verschreibungsmöglichkeit für Lymphdrainage auch nach Ablauf der fünf Jahre nach Erkrankung für palliative Behandlung und chronische Lymphödeme. Das sind die neuen von der Landesregierung beschlossenen Bestimmungen für Lymphdrainage.
Lymphdrainage ist ein wichtiger Bestandteil der Follow-Up Therapie von Krebspatienten/innen, vor allem nach Brust- oder Unterleibsoperationen, auch bei Männern. Die Südtiroler Krebshilfe bietet in Konvention mit dem Südtiroler Sanitätsbetrieb seit vielen Jahren die manuelle Lymphdrainage nach ärztlicher Verschreibung an. In jedem Bezirk befindet sich ein Ambulatorium mit einem oder mehreren Physiotherapeuten/innen, die spezifisch für Lymphdrainage ausgebildet sind.
Ingeborg Nollet, Physiotherapeutin des Bezirks Vinschgau der Krebshilfe ist sozusagen die Dekanin der Physiotherapeuten/innen. Sie und ihre Kollegen sind sehr erfreut über die endlich erfolgte Ergänzung der Bestimmungen des entsprechenden Landesgesetzes von 1989. „Das ursprüngliche Gesetz sah nur die Vergütung von 30 Minuten Behandlung vor. Für unsere Arbeit und für unsere Patienten stellt die Verlängerung auf 90 Minuten einen großen Vorteil dar. Wir können uns nun die erforderliche Zeit den Patienten/innen widmen, haben aber auch die notwendige Zeit für den bürokratischen Aufwand abgegolten.“
Die Lymphdrainage, so Ingeborg Nollet, ist eine wichtige Unterstützung der Krebstherapie. Sie dient nicht nur der Behandlung von sichtbaren Lymphödemen, sondern auch den Lymphödemen im Bauchraum, nach Prostata- oder gynäkologischen Eingriffen, die nicht sichtbar sind und auch von internistischen Fachärzten oft verkannt werden. Deren Nichtbehandlung aber gravierende Folgen für die Patienten haben kann.
Die wichtigsten Bestimmungen auf einen Blick:
Bisher war die Dauer der Behandlung inklusive aller damit verbundenen Tätigkeiten auf sechzig Minuten beschränkt. Mit der Aktualisierung des Landestarifverzeichnisses für ambulante fachärztliche Leistungen, verabschiedet am 30. Dezember 2019 und in Kraft getreten am 1. Januar 2020, beträgt die Dauer nun 90 von 60 anstelle Minuten. Ein Verschreibungszyklus umfasst zehn statt acht Behandlungen.
Die Patienten sind zudem nach unterschiedlichen Kodexen katalogisiert. So haben z. B. frischoperierte Akut-Patienten für die INTENSIVE BEHANDLUNG DES SEKUDÄREN LYMPHÖDEMS IN AKUTPHASE das Anrecht auf 16 90minütige Lymphdrainagen plus weitere 16 in Folge. Inbegriffen in die 90 Minuten sind: eine erste Bewertung des Physiotherapeuten, Lymphdrainage, Bandagierung, motorische Rehabilitation, Aktualisierung der Patientenakte und Abschlussbericht an den Arzt. Verschrieben werden kann diese Behandlung nur von einem Facharzt des Sanitätsbetriebs (Kodex 93.39.B).
Für die INTENSIVE BEHANDLUNG DES SEKUDÄREN CHRONISCHEN LYMPHÖDEMS sind hingegen Behandlungszyklen von zehn Sitzungen à 90 Minuten vorgesehen. Inbegriffen sind auch hier: eine erste Bewertung des Physiotherapeuten, Lymphdrainage, Bandagierung, motorische Rehabilitation, Aktualisierung der Patientenakte und Abschlussbericht an den Arzt. Die Verschreibung erfolgt durch den Hausarzt und kann wiederholt werden. (Kodex 93.39.C).
Was die Erhaltungstherapie betrifft, sind für die INTENSIVE BEHANDLUNG DES SEKUNDÄREN LYMPHÖDEM DER UNTEREN GLIEDMASSEN 90minütige Sitzungen (Zyklus bis zu 10 Sitzungen) vorgesehen. Für die INTENSIVE BEHANDLUNG DES SEKUNDÄREN LYMPHÖDEMS DER OBEREN GLIEDMASSEN hingegen 60-minütige Sitzungen (Zyklus bis zu 10 Sitzungen). In einem Jahr haben die Patienten Anspruch auf maximal zwei Zyklen, verschrieben von einem Facharzt des Sanitätsbetriebs (Kodex 93.39.D).

Gut und g’sund mit Dr. Michael Kob

Herzhafte Bärlauchknödel – ohne Ei und ohne Milch

© Asia Kob
Dr. Michael Kob, Diätologe
Zutaten für 4 Portionen
Für 2 “Leinsamen-Eier”: 2 gehäufte EL frisch gemahlene Leinsamen (in einer Kaffemühle oder einem Mixer) + 6 EL heißes Wasser
400g frischer Bärlauch*
300g Knödelbrot (in kleine Würfel geschnitten)
1-4 EL Mehl
200 ml pflanzliche Milch (z.B. Sojamilch oder Reismilch)
1 TL Salz
1 Prise geriebene Muskatnuss
1 Zwiebel
2 EL Öl (am besten kaltgepresstes Olivenöl)


* Statt Bärlauch kann auch Spinat, Löwenzahnblätter, Mangold oder sonstiges Grüngemüse verwendet werden.
Zubereitung:
1. „Leinsamen-Eier“ vorbereiten: 2 gehäufte EL frisch gemahlene Leinsamen mit 6 EL heissem Wasser gut verrühren bis keine Klumpen mehr vorhanden sind und stehen lassen. Nach einiger Zeit wird die Konsistenz gel-artig.
2. Den Bärlauch waschen und in kochendem, leicht gesalzenen Wasser blanchieren. Mit kaltem Wasser abspülen und auskühlen lassen. Gut ausdrücken und fein hacken oder mit einem Stabmixer zerkleinern.
3. Knödelbrotwürfel in eine große Schüssel geben, mit Salz, Muskatnuss, 1 EL Öl und einem EL Mehl vermischen und die pflanzliche Milch darüber gleichmäßig verteilen. Für ca. 10 Minuten stehen lassen.
4. Inzwischen in einer Pfanne einen EL Öl erhitzen, die kleingeschnittene Zwiebel dazugeben und glasig dünsten.
5. Den Bärlauch dazugeben und für eine Minute mitdünsten.
6. Die Bärlauch-Zwiebelmischung und das Leinsamen-Gel dazugeben und mit dem aufgeweichten Knödelbrot gut durchkneten. Falls die Knödelmasse zu feucht ist, noch etwas Mehl dazugeben.
7. Für etwa 20 Minuten ruhen lassen.
8. Hände mit kaltem Wasser befeuchten und acht bis zehn gleich große Knödel formen. Wichtig ist dabei, dass die Knödel gut zusammengedrückt werden und die Oberfläche glatt ist, damit beim Kochen kein Wasser ins Knödelinnere kommt, sonst fallen die Knödel auseinander.
9. In einem großen Topf leicht gesalzenes Wasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, Hitze reduzieren. Die Knödel vorsichtig ins Wasser legen und für ca. 20 Minuten sieden lassen.
10. Nach Wunsch mit zerlassener Margarine oder Öl, fein gehackten Mandelstücken und Hefeflocken servieren. Als Beilage passt ein knackig-grüner Salat hervorragend.


Die Knödel können auch für etwa 20 Minuten in einem Dampfgarer oder einem Topf mit einer Siebeinlage gedämpft werden. Dabei wird das Risiko, dass sie zerfallen, zusätzlich vermindert.
Die fertig geformten Knödel können vor dem Kochen auch tiefgefroren werden. Dann können sie noch tiefgefroren direkt in heißem Wasser gekocht werden, wobei sich die Kochdauer um ca. 5 Minuten verlängert.
Wissenswertes
Leinsamen gehören zu den Superfoods! Sie enthalten Ballaststoffe, Eiweiß, Schleimstoffe und Omega-3-Fettsäuren. Letztere sind entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und senken den Cholesterinspiegel. Leinsamen sind aufgrund ihres günstigen Omega-6/Omega-3-Verhältnises eine gute pflanzliche Alternative zu den Omega-3-Fettsäuren aus dem Fisch. Damit Leinsamen vom Körper aufgenommen werden, müssen sie (am besten frisch) gemahlen werden. Aufgrund der gelierenden Eigenschaft der geschroteten Leinsamen, werden diese in der pflanzlichen Küche gerne als Ei-Ersatz (siehe “Leinsamen-Ei” oben) zum Binden von Kuchenteig, pflanzlichen Burgern oder anderem verwendet.
Das Rezept ist: rein pflanzlich (vegan), vegetarisch, cholesterinfrei, arm an gesättigten Fettsäuren, reich an pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren.