Aktuell

Dem Ärztemangel zum Trotz

Fünf neue Primare und der neue Leiter der Onkologie Brixen ernannt
Der Südtiroler Sanitätsbetrieb bietet der Bevölkerung in der medizinischen Versorgung höchste Qualität und möchte dies auch in Zukunft garantieren. Kein leichtes Unterfangen angesichts des gravierenden Ärztemangels. Im Zeitraum April bis Oktober konnten die Führungskräfte in sechs Abteilungen des Gesundheitsdienstes neu bestellt werden. Alle sechs Ärzte stammen aus Südtirol und sind mit einer Ausnahme bereits lange Jahre in Südtirol tätig.
Den Berufungen waren jeweils Auswahlverfahren durch Prüfungskommissionen vorausgegangen. Diese unterbreitete dann anschließend der Generaldirektion Vorschläge. In Absprache mit Sanitätsdirektor Thomas Lanthaler und den zuständigen Bezirksdirektoren, Christine Zelger (Brixen) und Umberto Tait (Bozen), erfolgte dann die Ernennung durch Generaldirektor Florian Zerzer.
Dr. Ivana Gutwenger hat am 1. September den Dienst als Direktorin der Abteilung Anästhesie und Wiederbelebung im Krankenhaus Brixen übernommen. Dr. Michael Aigner wurde bereits im Mai zum Primararzt der Urologie im Krankenhaus Brixen ernannt und Dr. Martin Patscheider wird ab Januar 2020 die Geschicke der HNO-Abteilung des Krankenhauses Brixen in die Hände nehmen. Dr. Gilbert Spizzo ist seit 1. April leitender Facharzt für Innere Medizin, Onkologie und Hämatologie im Krankenhaus Brixen.
Dr. Massimo Bernardo und Dr. Martin Maffei führen „ihre“ Einrichtungen in Bozen als Verantwortliche bereits seit längerer Zeit: Dr. Bernardo ist ab 1. November Primar des Dienstes Palliativ Care, Dr. Maffei des Dienstes für Strahlentherapie. Beide verfügen über eine hohe Fachkompetenz und kennen ihren Arbeitsbereich sehr gut. Sie haben bereits in den letzten Jahren bewiesen, dass sie die jeweilige Abteilung bzw. den jeweiligen Dienst exzellent leiten können.
Landesrat Thomas Widmann freute sich, dass es gerade in Zeiten des Ärztemangels gelungen sei, hochqualifizierte Personen gefunden zu haben, die Verantwortung übernehmen und ihr Fachwissen in die Weiterentwicklung des Südtiroler Sanitätsbetriebes einbringen möchten: „Dass bestausgebildete Südtiroler Mediziner hier arbeiten möchten und dafür sogar aus dem Ausland zurückkommen zeigt, dass der Südtiroler Sanitätsbetrieb durchaus ein attraktiver Arbeitgeber ist.“
Generaldirektor Florian Zerzer schlug in die gleiche Kerbe: „Die Besetzungen dieser Führungspositionen mit hochqualifizierten, kompetenten und motivierten Menschen mit Zukunftsvisionen, die viel Lust am Gestalten mitbringen, ist für die Entwicklung des Südtiroler Sanitätsbetriebes wichtig. Neben Erfahrung und Wissen, das sich die neuen Primare und die neue Primaria während ihrer Laufbahn im In- und Ausland angeeignet haben, bringen sie auch den erforderlichen Gestaltungswillen mit. So kann sich der Südtiroler Sanitätsbetrieb weiterentwickeln.“
Die beiden Bezirksdirektoren, Zelger und Tait, bezeichneten die neuen leitenden Ärzte als Hoffnungsträger und gaben ihrer Überzeugung Ausdruck, die richtige Wahl getroffen.
von links nach rechts: dr. Ivana Gutwenger, dr. Michael Aigner, dr. Gilbert Spizzo
Ivana Gutwenger ist bereits seit Oktober 2017 für die Organisation der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin im Krankenhaus Brixen verantwortlich und seit Februar 2019 als geschäftsführende Direktorin dieser Abteilung tätig. Gutwenger promovierte 2002 an der medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck. Die gesamte Facharztausbildung für Anästhesiologie absolvierte Gutwenger im akademischen Lehrkrankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg. Nach einem kurzen Aufenthalt als Fachärztin im Krankenhaus Brixen kehrte sie nach Regensburg zurück, wo sie bis 2017 als Oberärztin in allen Bereichen der Anästhesie mit Schwerpunkt Intensivmedizin tätig war. Neben dem Facharzttitel verfügt Gutwenger über die Zusatzqualifikationen Notfallmedizin, Intensivmedizin, ein Masterstudium in Schmerzmedizin sowie das Zertifikat OP-Management.
Michael Aigner ist seit 1999 nahezu durchgehend im Krankenhaus Brixen tätig und bekleidet seit 2010, mit kurzen Unterbrechungen, die Position des Primarstellvertreters beziehungsweise die des geschäftsführenden Primars für Urologie. Aigner hat 1998 sein Medizinstudium in Innsbruck abgeschlossen und seine Facharztausbildung in Brixen und Bregenz (A) absolviert und sich einen hohen Spezialisierungsgrad in der Chirurgie des Prostatakarzinoms mit offener und laparoskopischer Operationstechnik angeeignet. In die Zuständigkeiten des Primars für Urologie des Krankenhauses Brixen fällt auch die Betreuung von Patienten in den Krankenhäusern Sterzing, Bruneck und Innichen.
Gilbert Spizzo hatte zwischen 2007 bis 2017 die Position eines Oberarztes an der Interdisziplinären Internistischen Tagesklinik des Krankenhauses in Meran inne. Spizzo promovierte 2000 an der Universität Innsbruck und hat dort auch seine Facharztausbildung abgeschlossen. Während seiner klinischen Tätigkeit an der Universität Innsbruck setzte Spizzo seine wissenschaftlichen Aktivitäten fort und baute eine eigene wissenschaftliche Arbeitsgruppe auf, leitete das Labor für Experimentelle Onkologie und publizierte zahlreiche Arbeiten in medizinischen Fachzeitschriften. Zudem war Spizzo für das klinische Studienprogramm im Bereich der soliden Tumore verantwortlich und koordinierte unter anderem eine österreichweite, multizentrische und interdisziplinäre Magenkrebs-Studie. Im Jahre 2007 verlieh die Medizinische Universität Innsbruck Gilbert Spizzo aufgrund seiner fachärztlichen Expertise und seiner Forschungsarbeiten die Venia legendi als Dozent für Innere Medizin.
von links nach rechts: dr. Martin Patscheider, dr. Massimo Bernardo, dr. Martin Maffei
Martin Patscheider ist seit 2005 im Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde im Klinikum Großhadern in München in verschiedenen Funktionen tätig. Seit der Erlangung des Facharzttitel für HNO im Jahre 2011 ist er dort als Oberarzt beauftragt und erlangte ein breites Spektrum chirurgischer und konservativer Fähigkeiten in diesem Fachbereich. Neben seiner klinischen Tätigkeit baute er die schlafchirurgische Sprechstunde als Leiter des interdisziplinären Schlaflabors des Universitätsklinikums auf. Patscheider hat es sich zum Ziel gesetzt, die hervorragende Arbeit der HNO-Abteilung des Krankenhauses Brixen einschließlich der Ambulanztätigkeit in Bruneck, Sterzing und Innichen fortzusetzen und in Zusammenarbeit mit allen anderen Einrichtungen des Sanitätsbetriebes eine moderne und allumfassende Patientenbetreuung zu gewährleisten.
Massimo Bernardo ist seit 1989 in der Abteilung Geriatrie am Krankenhaus Bozen beschäftigt, seit 1999 ist er verantwortlich für die Palliativbetreuung und in dieser Funktion weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. Nicht zuletzt ist er wissenschaftlicher Berater des Vereins „Il papavero – der Mohn“, welcher sich den Anliegen schwerkranker Menschen widmet. 1961 geboren, studierte Bernardo in Padua Medizin und legte dort die Facharztausbildung in Geriatrie nach. Es folgten Ausbildungskurse zum Thema „Ethik in der Medizin“ und, 2005, eine Masterausbildung in Palliativmedizin.
Martin Maffei, Jahrgang 1977, studierte in Innsbruck und Bologna und ist Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie. Seine Aus- und Fortbildungsstationen führten ihn an verschiedene europäische Einrichtungen. Seit 2014 ist er Vize-Primar des Dienstes für onkologische Strahlentherapie, seit 2018 geschäftsführender Primar. In dieser Eigenschaft ist es ihm gelungen, auch hochkarätige Experten für Kongresse und Schulungen nach Bozen zu holen.

Aktuell

Neuer Sanitätsdirektor

Pierpaolo Bertoli folgt auf Thomas Lanthaler
Pierpaolo Bertoli hat ab 15. September die Aufgabe des geschäftsführenden Sanitätsdirektors des Südtiroler Sanitätsbetriebes übernommen.
Pierpaolo Bertoli ist seit 1988 im Südtiroler Sanitätsbetrieb tätig – zuletzt ab 2007 als stellvertretender Sanitätskoordinator und schließlich ab Oktober 2018 als Sanitätskoordinator des Gesundheitsbezirkes Meran. Bertoli ist nicht nur ein erfahrener Organisator und Verwalter im Gesundheitsbereich, sondern auch ein erfahrener Mediziner. Der Facharzt für Hygiene und Präventivmedizin verfügt über zwei weitere Facharzttitel in Orthopädie und Traumatologie sowie Sportmedizin. Daneben hat Bertoli den Lehrgang für Management für Führungskräfte im Gesundheitswesen absolviert sowie einen Master in „Health Care Management“ an der University of Salzburg Business School erworben. Lange Jahre war Pierpaolo Bertoli auch Mannschaftsarzt des FC Südtirol. Als Ziel seiner neuen Aufgabe sieht Bertoli die Entwicklung und Verbesserung der Qualität der Dienstleistungen. „Ich möchte einen positiven Beitrag im Rahmen von Veränderungs- und Reorganisationsprozessen leisten und dies in enger Zusammenarbeit mit dem medizinischen, dem Pflege- und dem Verwaltungspersonal.“