Aktuell

Starke Wurzeln, neue Blüten

Die Landesversammlung der Südtiroler Krebshilfe im April 2019
Jedes Jahr lädt die Südtiroler Krebshilfe im April zur Jahre-Mitgliederversammlung ein. Und jedes Jahr macht sich ein kleiner Teil der Mitglieder aus dem ganzen Land auf den Weg, um zu erfahren, was die SKH das Jahr über geleistet hat. Die Rückschau auf das Jahr 2018 zeigte deutlich, dass der Bedarf an Unterstützung kontinuierlich ansteigt. Die Mitgliederzahl stieg 2018 auf 9945 Mitglieder.
„Die Krebshilfe ist ein starker Baum mit festen Wurzeln, der nach den Winterstürmen blüht und dessen Äste über das ganze Land reichen.“ Ein effizientes Bild für die Krebshilfe, mit dem die Landesvorsitzende Ida Schacher die Arbeiten der Landesversammlung eröffnete. Die SVP-Abgeordnete Renate Gebhard führte den Vorsitz der Veranstaltung. Der Jahresüberblick über das vielfältige Tätigkeitsprogramm der Krebshilfe wurde von Claudia Bachmann präsentiert. Landesrätin Waltraud Deeg und Krebsforscherin Petra Obexer sprachen Grußworte. Landesrat Thomas Widmann hatte seine Abwesenheit mit einer dringenden Verpflichtung entschuldigt.
Etwas mehr als ein Drittel der Mitglieder der Krebshilfe sind Betroffene, und so sind es auch rund 3.000 Mitglieder, die eine oder mehrere Dienstleistungen der Krebshilfe in Anspruch genommen haben. Die Arbeit der SKH setzt sofort am Krankenbett ein, wenn z. B. Brustoperierte ein Herzkissen und einen Kompressions-BH überreicht bekommen und sie wird auf vielerlei Weise fortgeführt. Lymphdrainage (8.581 Stunden für 416 Patienten), eine reiches Kursangebot (1.300 Kursstunden für 785 Teilnehmer), Bewegungstherapie, Dragon-Boat, Selbsthilfegruppen, Ferienaufenthalte (Meer, Berg und Gardasee für insgesamt 139 Mitglieder), Sensibilisierungskampagnen und Informationsveranstaltungen, Ausflüge (für insgesamt 1.693 Mitglieder), Aktionen wie Rapunzel (Zopf ab, um Geld für Perücken zu sammeln) oder der von den Bezirken organsierte Fahrtdienst.
Die Krebshilfe steht ihren Mitgliedern nicht nur sozial, sondern auch finanziell bei. So flossen 2018 fast 500.000 Euro in die finanzielle Unterstützung von Mitgliedern, die durch die Krankheit auch in finanzielle Nöte geraten sind. 1.154 Patienten haben Soforthilfen in Höhe von 250.000 Euro erhalten; weitere 217.000 Euro konnten im Rahmen von Südtirol hilft an 49 Patienten/ Familien weitergeleitet werden. Der vor zwei Jahren eingerichtete Härtefonds für Mitglieder hat 2018 9.300 Euro ausgezahlt, hinzu kommen fast 28.000 Euro, die im Rahmen des Hilfsfonds Kinder krebskranker Eltern ausgezahlt werden konnten.
Die SKH ist stolz darauf, sich zu 57% selbst zu finanzieren, aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dank der Phantasie der vielen auf Bezirksebene tätigen Freiwilligen, die keine Mühe scheuen, um Sponsoren ausfindig zu machen und Benefizveranstaltungen zu organisieren. Die Aktion „Eine Rose für das Leben“, Konzerte, Volksläufe, Weihnachtsmärkte, Preiswatten und vieles andere mehr. Die restlichen 43% kommen von der öffentlichen Hand und decken die Therapie- und Personalkosten sowie die Mieten. Ein wichtiger Beitrag ist jedes Jahr die Primel-Verkaufsaktion der SVP-Frauen, diese Mittel fließen in die Krebsforschung und unterstützen die Arbeit der Molekular-Biologin Petra Obexer, die am Innsbrucker Krebsforschungsinstitut arbeitet.
Den wichtigsten Beitrag leistet die Krebshilfe aber durch den direkten Beistand der Patienten. Seit 38 Jahren begleitet und stützt sie die an Krebs erkrankten Menschen. Und wer könnte besser verstehen, was es in dieser Situation braucht, als wer das am eigenen Leib schon erlebt hat? Ohne die vielen Freiwilligen, die sich in allen Bezirken einsetzen, könnte die Krebshilfe dies alles nie leisten. Zu Beginn der Versammlung wurde eine durch gesetzliche Bestimmungen notwendige Statutenänderung verabschiedet. Neben diesen technischen Änderungen wurde auch bestimmt, dass Ober- und Unterpustertal nun jeweils einen eigenen Bezirk bilden.
Rechnungsprüfer Giuseppe Paulato bestätigte der SKH im Namen des dreiköpfigen Rechnungsprüferteams ein effizientes und transparentes Geschäftsgebaren. Organisiert wurde die Landesversammlung von Koordinator Marcus Unterkircher zusammen mit Doris Brunner. Der Jahresrückblick und die Pausen wurden von den jazzigen Rhythmen von Stefan Oberhofer und Hansi Mutschlechner begleitet.
Der Zusammenhalt macht die Stärke der Südtioler Krebshilfe aus

Aktuell

Es lebe die Krebshilfe

Der Meeresaufenthalt in Misano Adriatico: Freundschaft, Relax und Unterhaltung
Zwölf Tage in einem kleinen Paradies, oder besser zehn, denn zwei braucht es für An- und Heimreise. Auf diesen Nenner könnte man den Meeresaufenthalt vom 28. Mai bis 9. Juni bringen, an dem 46 Mitglieder der Krebshilfe aus allen Teilen Südtirols teilgenommen haben. Viele von ihnen sind „Stammgäste”, die seit vielen Jahren immer wieder kommen, nicht zuletzt auch, um liebe Freunde wiederzutreffen, die sie das Jahr zuvor verabschiedet haben. „Hier in Misano verbringen wir „unsere” Ferien, danach kommen jene mit der Familie.”
Das Hotel Kursaal liegt direkt gegenüber des Strandbads 55 – 56, etwas außerhalb von Misano und deshalb auch etwas ruhiger. Und wer sich in den Trubel stürzen mag, spaziert einfach zehn Minuten am Meer entlang und ist in der Fußgängerzone des kleinen Adriastädtchens. Um an den Strand zu gelangen, reichen hingegen wenige Schritte aus dem Hotel heraus.
Die Eingangshalle des Hotels Kursaal ist einladend und hell, verschiedene Sitzecken laden ein, sich dort zu treffen, auf der gegenüberliegende Seite des Meeres ist eine große Fensterfront, die auf den Garten mit einem großen Schwimmbad und Liegestühlen zeigt. Abgesehen von der strategischen Position, dem eleganten und einladenden Ambiente, den hellen und sauberen Zimmern und der guten Küche, ist es vor allem das Personal, das den Aufenthalt im „Kursaal“ so einzigartig macht. Vom Reinigungspersonal bis zu den Zimmermädchen, vom Rezeptionspersonal bis zum Barkeeper, vom Direktor bis zu den Animateuren – sie alle sind überaus freundlich, professionell und geben jeder auf seine Weise ihr Bestes, damit die Ferien im Hotel Kursaal zu den schönsten Wochen des Jahres werden. Ferien im wahrsten Sinne des Wortes!
Zum ersten Mal begleitet Alessandro Altadonna die Gruppe der Krebshilfe. Der ehemalige OP-Krankenpfleger hat große Erfahrung im Begleiten von Gruppen. Kaum im Hotel Kursaal angekommen, hat er schon um ein extra Zimmer im Erdgeschoss gebeten, das er als „Behandlungszimmer” eingerichtet hat. Im Gegenzug zum Entgegenkommen des Hotels, hat er sich bereit erklärt, auch andere Hotelgäste anzuschauen, wenn sie Hilfe brauchen.
Jeden Morgen von 8:00 bis 9:30 öffnet er das Ambulatorium für die Mitglieder der Krebshilfe, um Blutdruck oder Blutzucker zu messen, Verbände anzulegen oder Medikationen zu verabreichen. Abgesehen von dieser fixen Sprechstunde steht er natürlich rund um die Uhr zur Verfügung, wenn es notwendig ist. „Ich brauche dieses "geschützte" Ambiente für meine Patienten. In der Hotelhalle ist ihre Privacy nicht gewährleistet und hier in dem kleinen Zimmerchen können wir auch ungestört reden“, sagt Alessandro oder Ale, wie ihn alle nennen.”
Die zehn Tage fliegen dahin wie nichts und das überaus positive Urteil der Teilnehmer konnte auch durch die ersten vier Tage, die kalt und regnerisch waren, nicht getrübt werden. Der einzige schwarze Punkt, wenn man denn unbedingt einen suchen will: Zwölf Tage sind kurz. Die meisten Teilnehmer sind sich einig darin, dass sie den vollen zwei Wochen von früher nachtrauern und dafür auch gerne bereit wären, mehr zu zahlen. Ein Bitte-Bitte an die Krebshilfe.
Der Tagesablauf ist mehr oder weniger der gleiche. Am Morgen Freikörper-Gymnastik am Strand mit den beiden Animateuren Lilly oder Carlo, gefolgt von einer Stunde „Bacchata“ (sprich Batschata), ein südamerikanischer Tanz. Danach Sonnen- und Meeresbäder oder Burraco, zumindest für die vier Kartenspielerinnen Kira, Maura, Cinzia und Bruna. Mittagessen um 12.30, anschließend Mittagsruhe und ab 16.30 Uhr geht es weiter mit Animation, Spielen oder einfach am Strandliegen und die Seele baumeln lassen. Gegen 18 Uhr heißt es wieder Tanzen und am Abend nach dem Essen gibt es eine Show im Hotel. Alle Angebote sind natürlich freiwillig. Gemeinschaft ist schön, wenn man sie freiwillig sucht.
Die beiden Animateure Lilly und Carlo haben zu ihrer großen Überraschung in Alessandro Altadonna einen perfekten Dritten im Bund gefunden, er ist nämlich nicht nur ein ausgezeichneter und erfahrener Krankenpfleger, sondern auch ein begabter Showman. Unvergesslich seine Lilly-Gruber-Imitation mit Lippenstift, rosa Perücke und falschem Busen oder jene von Emilio Fede, beim Verlesen der täglichen „Nachrichten”.
Schwimmbad und Empfangshalle des Hotel Kursaal und der Eingang des gegenüberliegenden Strandbads 55 - 56 | Ein Prosit auf die Krebshilfe. Links der famose Tisch Nummer sieben.