Aktuell
Bio- und Immuntherapie aus der Spritze
Die Onkologie Bozen eröffnet eine neue Ambulanz für Patientinnen und Patienten in Behandlung mit Trastuzumab, Pertuzumab und Atezolizumab

Foto: Othmar Seehauser
Die Onkologie des Krankenhauses Bozen wird in Kürze eine neue Ambulanz für die Behandlung mit den biologischen Arzneimitteln Trastuzumab, Pertuzumab und dem Immuntherapeutikum Atezolizumab eröffnet. Für Patientinnen und Patienten mit Lungen- oder Brustkrebs können diese Medikamente in Form einer subkutanen Injektion verabreicht werden.
Die Behandlung einer Tumorerkrankung ist ein sehr langer und anspruchsvoller Weg – nicht nur körperlich, sondern auch psychisch. Untersuchungen, Diagnose, gefolgt von einer intensiven Phase weiterer Untersuchungen, Gespräche und Entscheidungen, dann der chirurgische Eingriff und/oder die Chemo- und Strahlentherapie: All dies bedeutet Monate ständiger Krankenhausbesuche und langer Aufenthalte in den Strukturen. Besonders die intravenöse Chemotherapie erfordert viel Zeit, sowohl für die Verabreichung selbst als auch für die Wartezeiten auf Blutuntersuchungen.
Seit einigen Jahren steht in Italien die Behandlung mit den monoklonalen Antikörpern Trastuzumab und Pertuzumab zur subkutanen Injektion für Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs zur Verfügung. Kurz nach seinem Amtsantritt im Dezember 2022 hat der Primar, Dr. Luca Tondulli, diese neue Art der Verabreichung auch in Bozen eingeführt. Das bedeutet, dass Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs – im frühen wie auch im fortgeschrittenen bzw. metastasierten Stadium – von dieser Möglichkeit profitieren können, mit einer Injektion von Trastuzumab oder einer Kombination aus Trastuzumab und Pertuzumab alle 21 Tage: zunächst in Kombination mit der Chemotherapie und anschließend als Erhaltungstherapie, erklärt der Primar.
Ab Anfang 2025 kann auch das Immuntherapeutikum Atezolizumab in Form einer subkutanen Injektion verabreicht werden – sowohl bei PatientInnen mit operiertem Lungenkrebs als Rezidivprophylaxe als auch bei fortgeschrittenen Tumorformen, sofern der Tumor den PD-L1-Rezeptor aufweist.
„Der Vorteil liegt in der erheblichen Zeitersparnis: Während eine Infusion etwa eine Stunde dauert, benötigt die Injektion lediglich 5–7 Minuten. Und ein PICC ist nicht mehr notwendig“, betont Tondulli. Es handelt sich um eine Injektion, die Heparin- oder Insulin-Spritzen ähnelt, mit einer einfachen Nadel, ohne besondere Nebenwirkungen und in der Regel gut verträglich. „Unsere PatientInnen sind fast alle auf diese Verabreichungsform umgestiegen; nur wenige bevorzugen weiterhin die intravenöse Methode.“
Die 5–7 Minuten Injektionszeit ergeben sich aus dem relativ großen Volumen der zu verabreichenden Flüssigkeit. Die Zeitverkürzung bringt Vorteile sowohl für die Gesundheitseinrichtung als auch für die Betroffenen: Die Abläufe werden effizienter und nachhaltiger gestaltet, die Therapie lässt sich besser in die Dynamiken eines Day-Hospitals integrieren und die Lebensqualität der PatientInnen wird deutlich verbessert. Derzeit wird diese Therapie, die meist in den Oberschenkel injiziert wird, am Vormittag in den Ambulanzen der Onkologie verabreicht. Mit der neuen Ambulanz, die einmal wöchentlich an einem Nachmittag geöffnet sein wird, können die PatientInnen nicht nur von einer schnelleren und effizienteren Behandlung profitieren – und damit ihren Krankenhausaufenthalt deutlich reduzieren –, sondern sie erhalten auch einen eigenen, ruhigen Raum, fern vom intensiven Rhythmus der Station. Dort werden sie von einer speziell zuständigen Pflegefachkraft und einer Ärztin/ einem Arzt betreut.
„Wir haben bewusst den Nachmittag gewählt, weil es dann insgesamt viel ruhiger ist.“ Die Möglichkeit, diese Medikamente subkutan zu verabreichen, entlastet Patientinnen und Patienten sowohl körperlich als auch seelisch erheblich, da Wege und lange Wartezeiten reduziert werden. Der eigens dafür vorgesehene Raum ermöglicht schnellere und effizientere Behandlungen und verbessert gleichzeitig die gesamte Betreuungserfahrung der Patientinnen und Patienten.
Weniger Zeit im Krankenhaus zu verbringen, das bedeutet für die Betroffenen, den Therapieverlauf mit mehr Gelassenheit zu erleben, Stress abzubauen und schneller wieder ihren Alltagsaktivitäten, der Familie und der Arbeit nachzugehen, fügt Tondulli hinzu. Und er kündigt eine weitere gute Nachricht an: „In naher Zukunft können auch andere immuntherapeutische Medikamente auf diese Weise verabreicht werden.“
Die Chemotherapie hingegen muss aufgrund ihrer hohen Toxizität weiterhin intravenös und über einen Katheter verabreicht werden. „Es wäre zu gefährlich, ein Austreten des Wirkstoffs ins umliegende Gewebe zu riskieren.“
Biologische Arzneimittel werden im Allgemeinen im Anschluss an die adjuvante Chemotherapie für weitere 8–9 Monate fortgeführt, sodass die Gesamtbehandlungsdauer etwa mehr als ein Jahr beträgt. Die Chemotherapie selbst dauert bei Lungen- und Brustkrebserkrankungen durchschnittlich 3–5 Monate. „Danach wird durch die subkutane Injektion der Krankenhausaufenthalt auf ein Minimum reduziert. Die Forschung entwickelt sich zunehmend in diese Richtung: wirksamere Therapien bei gleichzeitig größerer Rücksichtnahme auf die Lebensqualität der Betroffenen.
Seit einigen Jahren steht in Italien die Behandlung mit den monoklonalen Antikörpern Trastuzumab und Pertuzumab zur subkutanen Injektion für Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs zur Verfügung. Kurz nach seinem Amtsantritt im Dezember 2022 hat der Primar, Dr. Luca Tondulli, diese neue Art der Verabreichung auch in Bozen eingeführt. Das bedeutet, dass Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs – im frühen wie auch im fortgeschrittenen bzw. metastasierten Stadium – von dieser Möglichkeit profitieren können, mit einer Injektion von Trastuzumab oder einer Kombination aus Trastuzumab und Pertuzumab alle 21 Tage: zunächst in Kombination mit der Chemotherapie und anschließend als Erhaltungstherapie, erklärt der Primar.
Ab Anfang 2025 kann auch das Immuntherapeutikum Atezolizumab in Form einer subkutanen Injektion verabreicht werden – sowohl bei PatientInnen mit operiertem Lungenkrebs als Rezidivprophylaxe als auch bei fortgeschrittenen Tumorformen, sofern der Tumor den PD-L1-Rezeptor aufweist.
„Der Vorteil liegt in der erheblichen Zeitersparnis: Während eine Infusion etwa eine Stunde dauert, benötigt die Injektion lediglich 5–7 Minuten. Und ein PICC ist nicht mehr notwendig“, betont Tondulli. Es handelt sich um eine Injektion, die Heparin- oder Insulin-Spritzen ähnelt, mit einer einfachen Nadel, ohne besondere Nebenwirkungen und in der Regel gut verträglich. „Unsere PatientInnen sind fast alle auf diese Verabreichungsform umgestiegen; nur wenige bevorzugen weiterhin die intravenöse Methode.“
Die 5–7 Minuten Injektionszeit ergeben sich aus dem relativ großen Volumen der zu verabreichenden Flüssigkeit. Die Zeitverkürzung bringt Vorteile sowohl für die Gesundheitseinrichtung als auch für die Betroffenen: Die Abläufe werden effizienter und nachhaltiger gestaltet, die Therapie lässt sich besser in die Dynamiken eines Day-Hospitals integrieren und die Lebensqualität der PatientInnen wird deutlich verbessert. Derzeit wird diese Therapie, die meist in den Oberschenkel injiziert wird, am Vormittag in den Ambulanzen der Onkologie verabreicht. Mit der neuen Ambulanz, die einmal wöchentlich an einem Nachmittag geöffnet sein wird, können die PatientInnen nicht nur von einer schnelleren und effizienteren Behandlung profitieren – und damit ihren Krankenhausaufenthalt deutlich reduzieren –, sondern sie erhalten auch einen eigenen, ruhigen Raum, fern vom intensiven Rhythmus der Station. Dort werden sie von einer speziell zuständigen Pflegefachkraft und einer Ärztin/ einem Arzt betreut.
„Wir haben bewusst den Nachmittag gewählt, weil es dann insgesamt viel ruhiger ist.“ Die Möglichkeit, diese Medikamente subkutan zu verabreichen, entlastet Patientinnen und Patienten sowohl körperlich als auch seelisch erheblich, da Wege und lange Wartezeiten reduziert werden. Der eigens dafür vorgesehene Raum ermöglicht schnellere und effizientere Behandlungen und verbessert gleichzeitig die gesamte Betreuungserfahrung der Patientinnen und Patienten.
Weniger Zeit im Krankenhaus zu verbringen, das bedeutet für die Betroffenen, den Therapieverlauf mit mehr Gelassenheit zu erleben, Stress abzubauen und schneller wieder ihren Alltagsaktivitäten, der Familie und der Arbeit nachzugehen, fügt Tondulli hinzu. Und er kündigt eine weitere gute Nachricht an: „In naher Zukunft können auch andere immuntherapeutische Medikamente auf diese Weise verabreicht werden.“
Die Chemotherapie hingegen muss aufgrund ihrer hohen Toxizität weiterhin intravenös und über einen Katheter verabreicht werden. „Es wäre zu gefährlich, ein Austreten des Wirkstoffs ins umliegende Gewebe zu riskieren.“
Biologische Arzneimittel werden im Allgemeinen im Anschluss an die adjuvante Chemotherapie für weitere 8–9 Monate fortgeführt, sodass die Gesamtbehandlungsdauer etwa mehr als ein Jahr beträgt. Die Chemotherapie selbst dauert bei Lungen- und Brustkrebserkrankungen durchschnittlich 3–5 Monate. „Danach wird durch die subkutane Injektion der Krankenhausaufenthalt auf ein Minimum reduziert. Die Forschung entwickelt sich zunehmend in diese Richtung: wirksamere Therapien bei gleichzeitig größerer Rücksichtnahme auf die Lebensqualität der Betroffenen.





