Maria Claudia Bertagnolli
Präsidentin
Liebe Mitglieder!
Während ich mich in Gedanken mit dem Editorial für die dritte Ausgabe der Chance 2025 befasst habe, habe ich mich auf einen Krankenhausaufenthalt vorbereitet. Nein, kein Rezidiv, keine Neuerkrankung. Eine Knieprothese. Aber die Vorbereitungen auf den Krankenhausaufenthalt, auf die Zeit danach in der Reha-Klinik, haben mich in die Zeit meiner Erkrankung zurückgeführt. Damals konnte ich nicht mit Ruhe alles vorbereiten, mich einstellen auf das, was kommen würde. Damals schlitterte ich von jetzt auf nachher in den Strudel der Ereignisse hinein. Die Diagnose. Therapievorschläge. Die Operation. Die mit dieser Diagnose verbundenen widersprüchlichen Gefühle. Angst. Hoffnung. Verwirrtheit. Verlorenheit. Vertrauen. Hilflosigkeit. Wir alle kennen diese Augenblicke und wissen, wie wichtig es ist, in diesem Moment nicht alleine zu sein. Die Krebshilfe ist eine Stütze, sie steht den Erkrankten und auch ihren Familien in vielen Belangen zur Seite. Damit das auch alle rechtzeitig erfahren, haben wir – der Vorsitzende der LILT, Dr. Ivo Gentilini und ich – den Vorschlag des Primars der Onkologie, Dr. Luca Tondulli, ein Video zu erstellen für den Warteraum der Onkologie, nur zu gerne aufgegriffen. Ein Video, das die unterschiedlichen Aktivitäten und Hilfestellungen beider Vereinigungen vorstellt und das seit September zu sehen ist. Gemeinsam können wir die PatientInnen noch besser unterstützen.
Das zweite wichtige Thema für mich sind in diesem Augenblick die Neuwahlen des Vorstands der Krebshilfe im kommenden Frühjahr. Einige langjährige Vorsitzende werden nicht mehr antreten und wir hoffen auf motivierte neue MitstreiterInnen, die in ihre Fußstapfen treten und auch neue Impulse mit sich bringen. Das Volontariat mag manchen als große Belastung erscheinen, und ich will auch nicht leugnen, dass es mit großem Engagement verbunden ist. Aber die Gemeinschaft erleben, das Gefühl, anderen helfen zu können, Selbsterfahrenes für andere Menschen nutzen zu können, lohnt diesen Einsatz.
Vor vier Jahren haben Ida Schacher und ich beschlossen, uns diese Amtszeit zu teilen und so habe ich 2024 das Amt von ihr übernommen. Mithilfe des Zentralbüros ist es mir gelungen, mich einzuarbeiten. Ich habe in diesen zwei Jahren viel gelernt, bin vielen Menschen begegnet, ich war auf vielen Treffen und Sitzungen mit anderen Vereinigungen, mit Mitarbeiterinnen des Sanitätsbetriebs und habe mich nach bestem Gewissen für die Interessen der Krebshilfe und unserer Kranken eingesetzt. Und ich stehe – wenn ihr das möchtet – auch gerne für eine weitere Amtszeit zur Verfügung, auf Landes- wie auf Bezirksebene. Es gilt, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Die PatientInnen werden immer jünger, die Auswirkungen der Therapien ändern sich und es müssen neue Antworten auf neue Bedürfnisse gefunden werden.
Ich wünsche Euch allen gesegnete Weihnachtstage und einen vielversprechenden Beginn des neuen Jahres
Eure Maria Claudia Bertagnolli