Gesundheitsdienst
Offener Brief an die Landesregierung
Maßnahmen gegen den Pflegenotstand
Die Fachgewerkschaft ASGB-Gesundheitsdienst hält fest, daß die Landesregierung im Monat Mai 2000 einen Beschluss verabschiedet hat, der eine Reihe von Maßnahmen vorsah, um dem derzeitigen Pflegenotstand entgegenzutreten. Eine dieser Maßnahmen, die in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaftsorganisationen ausgearbeitet wurde, sah die „Neuordnung des Pflegedienstes mit externen Beratern" vor.
Der Fachgewerkschaft im ASGB erschien dieser Aspekt sehr wichtig und dringend, da es Hauptaufgabe dieser Arbeitsgruppe war, die organisatorischen Aspekte des Krankenpflegedienstes im Sanitätsbetrieb Bozen zu untersuchen. Gerade im Sanitätsbetrieb Bozen hat die Fachgewerkschaft festgestellt, dass leider weiterhin vor allem einheimische langjährige Pfleger/innen den Betrieb verlassen. Daher ersucht die Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im ASGB die Südtiroler Landesregierung ihr auf folgende Fragen eine Auskunft zu geben:
- Wurde eine solche externe Arbeitsgruppe überhaupt eingesetzt? Wenn ja,
- Was hat die Auswertung dieser Gruppe gebracht?
- Warum wurde bis heute im Sanitätsbetrieb Bozen die Pflegedirektion noch
- nicht eingerichtet?
Sicherlich hat man sich bis jetzt mit kurzfristigen Lösungen durchgeschlagen um den Pflegenotstand entgegenzuwirken indem ausländisches Pflegepersonal sowie Krankenpfleger/innen mit Werkverträgen angestellt wurden. Aber auch diese kurzfristige Maßnahme wirkt sich zunehmend negativ auf die Kontinuität und Qualität der Patientenversorgung aus. Denn auch der ständige Wechsel von Personal und die sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten zwischen ausländischem Pflegepersonal und Patienten erschweren den Arbeitsalltag. Im Sanitätsbetrieb Bozen mit Schwerpunkt Krankenhaus Bozen ist deshalb beruflich erfahrenes Pflegepersonal ausschlaggebend um die Kontinuität und Qualität der Dienstleistungen am Bürger weiterhin zu gewährleisten.
Die Fachgewerkschaft Gesundheitsdienst im ASGB wird sich verstärkt dafür einsetzen, dass vor allem langjähriges Pflegepersonal erhalten bleibt. •