ASGB-Rentner

Aktives Altern

Die gemeinsame Ausarbeitung des Landesgesetzes zur Förderung und Unterstützung des „Aktiven Alterns“ in Südtirol durch die Rentnergewerkschaften, Vereinigungen und Freiwilligenverbände hat in uns allen vor Corona Hoffnung und Zuversicht erweckt.
Die darin definierten Maßnahmen und Ziele wie Begleitung und Betreuung, Familie und Pflege, Wohn- und Lebensräume, Mobilität, Gesundheit und Wohlbefinden, gesellschaftliche Teilnahme, Ehrenamt, finanzielle Unterstützung usw. ehestens umsetzen zu können, sollte vor allem der älteren Gesellschaftsschicht zugutekommen.
Das kleine Corona Virus war es dann, das der gesamten Menschheit die Grenzen von Veränderungen und Wachstum aufgezeigt hat. Plötzlich wurde Infektionsschutz über die Menschenwürde gestellt. Menschen konnten die letzte Zeit ihres Lebens nicht begleitet werden und mussten alleingelassen sterben. Betroffene und Angehörige empfanden dies nicht als würdevoll und leiden heute noch darunter. Die Einsamkeit und soziale Isolation hat viele Menschen psychisch beinahe zerrissen, krank und depressiv gemacht. Umso bedeutsamer und wertvoller war die echte Zuwendung und Fürsorge des Pflegepersonals in den verschiedenen Einrichtungen. Dafür gebührt dem Pflegepersonal Dank und Anerkennung.
Leider ist Zeit in der Pflege seit Jahren Mangelware und hat jetzt in der Pandemiezeit untragbare und unzumutbare Dimensionen angenommen. Vorschläge und Forderungen seitens der Rentnergewerkschaft, dem Pflegenotstand entgegenzuwirken, sind in der Vergangenheit immer wieder erfolgt. Leider mit wenig Gehör.
Wir haben nicht die Lobby wie andere Wirtschaftszweige. Erst die Pandemie hat endlich auch der Politik den massiven Pflegemangel schlagartig sichtbar gemacht.
Daher fordern die ASGB Rentner, den Pflegebereich endlich in der Prioritätenliste des politischen Handelns ganz nach oben zu setzen. Die Hilferufe der Angehörigen von zu pflegenden Mitmenschen, aber auch von Pflegekräften können und dürfen nicht unbeantwortet bleiben.

Kommentar

Liebe Mitglieder des ASGB,

Ein arbeitsreicher Sommer 2021 ist Geschichte. Wir haben unzählige Steuererklärungen abgefasst, Gesuche für die Covid Hilfe 2021 gestellt, Verhandlungen geführt, Zusatzrentenberatungen durchgeführt und sind vielen Mitgliedern bei arbeitsrechtlichen Streitfällen zur Seite gestanden. Summa summarum war der Sommer eine erfolgreiche Jahreszeit für unsere Gewerkschaft. Ich hoffe, auch ihr konntet ihn einigermaßen genießen.
Die Einführung des Grünen Passes am Arbeitsplatz lässt die Wogen hochgehen. Impfbefürworter und Impfskeptiker bekriegen sich regelrecht in den Kommentarfunktionen der Online-Medien und in den sozialen Netzwerken. Noch nie habe ich eine derart gespaltene Gesellschaft erlebt – eine Entwicklung, die ich mit großen Sorgen beobachte. Deshalb möchte ich zu mehr Gelassenheit in der Diskussion mahnen, zu respektvollem Umgang miteinander und zu größerer Akzeptanz anderer Meinungen. Covid-19 und die Einschränkungen die damit verbunden sind, sind schon so schwer zu ertragen. Wenn wir uns aber als Gesellschaft entzweien, haben wir doppelt verloren und die Gräben werden auch nach Covid-19 weiterbestehen.
Es gibt aber auch gute Nachrichten: Ein enger Freund und Unterstützer des ASGB, Luis Durnwalder, ist 80 Jahre alt geworden und erfreut sich bester Gesundheit. Mit dem Jubilar haben wir ein Interview geführt, welches ihr – neben vielen weiteren interessanten Informationen – in dieser Ausgabe des Aktiv nachlesen könnt.
Liebe Leser, ich wünsche Euch eine gute Lektüre dieser Ausgabe des Aktiv und vor allem, dass diese unselige Zeit bald enden möge und hoffentlich bald wieder Normalität einkehrt!
Euer
Tony Tschenett,
Vorsitzender des ASGB