Post
Postdienste – Situation für die Angestellten
„Der Postdienst gehört zu den essentiellen Diensten“, wurde während der Corona-Epidemie betont. In der Tat haben die Postämter eine wichtige Aufgabe in den abgelaufenen Monaten erfüllt.
So haben beispielsweise viele Bürger/innen die Spid-Anmeldung in den Postämtern erledigen können, um etwa die Anmeldungen in den Schulen abwickeln zu können. Im Zustellbereich hat das Volumen an Paketen seit Beginn der Covid-19-Epidemie zugenommen und die Wichtigkeit der Dienste wurde damit offenkundiger, da die Bewegungsfreiheit mit den Corona-Verordnungen stark eingeschränkt war. ASGB-Gewerkschafter Moser Alfred sah sich in den vergangenen 12 Monaten mit einer Reihe von Interventionen konfrontiert. Am Anfang der Epidemie ging es um die Gewährleistung der Sicherheitsmaßnahmen und um Hygienevorkehrungen. Entsprechende Schreiben wurden u. a. an die Verantwortlichen in Rom geschickt. Verschiedene Schreiben und Aussprachen betrafen nach wie vor den Personalmangel und eine angemessene Personalaufstockung. Die Reduzierung der Öffnungszeiten in verschiedenen Postämtern hat Gewerkschafter Moser seit Beginn an mit Skepsis gesehen und den Verantwortlichen mitgeteilt, dass damit die Gefahr einer Ansteckung erhöht sei, weil sich in der Folge vor vielen Postämtern lange Warteschlangen bildeten. Offenkundig wurde, dass Poste Italiane auf diese Art Urlaube abzubauen versucht hat. Inzwischen hat man dem ASGB zugesichert, dass Arbeitskräfte angestellt werden. Die veränderte Situation hat sich auf den Umsatz vieler Betriebe negativ ausgewirkt. Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass der Druck auf das Personal von Seiten der Führungspersonen in letzter Zeit zugenommen hat. In Gesprächen mit Angestellten der Post wurde deutlich, welch bedenkliches Ausmaß die verbalen Angriffe erreicht haben. Alfred Moser hat entsprechende Schreiben an die Vorgesetzten gerichtet und in der Folge ist es zu Aussprachen gekommen, die schlussendlich doch konstruktiv waren. Die Angestellten der Post in Südtirol müssen von den Verantwortlichen der Post-Filiale Bozen erwarten können, dass sie sich im Sinne der Angestellten und Bürger/innen der Provinz einsetzen. Moser kommt nicht umhin, als diese Phänomene auch einer sehr schwachen politischen Vertretung der Arbeitnehmer/innen zuzuschreiben. Ebenso bringt es die gewerkschaftliche Konstellation im Land mit sich, dass eine starke einheitliche Vertretung fehlt. Zudem bleibt fraglich, ob die Interessen der hiesigen Angestellten von allen Gewerkschaften in der nötigen Weise berücksichtigt wurden. Umso mehr wäre eine starke politische Vertretung von Nöten. Viele Arbeitskräfte fühlen sich mittlerweile mit all ihren Sorgen allein gelassen.
ASGB Betriebssekretär Moser Alfred Sebastian
ASGB Betriebssekretär Moser Alfred Sebastian