SSG


Schulen staatlicher Art: Teilvertrag signiert, aber nur ein erster Schritt

Nachdem mit dem Haushaltsgesetz im Dezember 2020 lediglich 15 Millionen Euro im Kapitel der Vertragsverhandlungen für das Lehrpersonal der Schulen staatlicher Art bereitgestellt worden waren und somit der Verhandlungsspielraum eng bemessen war, gelangten die Vertreter der öffentlichen Delegation und jene der Gewerkschaften im Januar sehr rasch zu einem Zwischenergebnis: Vorunterzeichnung eines ersten Teilvertrages, der die Inflationsanpassung für das Jahr 2019 ausgleichen soll.
Bereits im Dezember hatten der Landeshauptmann, die Landesräte Achammer und Vettorato den Gewerkschaften aber bekräftigt, dass sie sich der Tatsache bewusst wären, dass es für eine komplette Anpassung der Gehälter an jene der Landesbediensteten viel mehr Geld bräuchte, welches zu diesem Zeitpunkt aber nicht zur Verfügung steht. Aber – so die Vertreter der Politik - man wolle die notwendigen Geldmittel in Teilen sobald als möglich jeweils auf das entsprechende Kapitel verbuchen, damit dem Lehrpersonal der Schulen staatlicher Art auch die entsprechenden Anpassungen ausbezahlt werden können.
Aufgrund des Verständnisses, welches wir als Sozialpartner für die aktuelle Situation aufbringen, ließen wir Gewerkschaftsvertreter uns darauf ein, die versprochenen Anpassungen in Teilverträgen abzuschließen, forderten aber die Unterzeichnung eines schriftlichen Einvernehmensprotokolles, in welchem die politischen Vertreter dieses Bemühen schriftlich hinterlegen.
Der Vorstand der SSG hat der definitiven Unterzeichnung dieses Teilvertrages nur unter der Bedingung der gleichzeitigen Unterzeichnung des Einvernehmensprotokolles zugestimmt. Konkret bedeutet dies: Ist die Politik nicht bereit dieses Protokoll zu unterzeichnen, wird die SSG diesen Teilvertrag nicht unterschreiben!

Post


Postdienste – Situation für die Angestellten

„Der Postdienst gehört zu den essentiellen Diensten“, wurde während der Corona-Epidemie betont. In der Tat haben die Postämter eine wichtige Aufgabe in den abgelaufenen Monaten erfüllt.
So haben beispielsweise viele Bürger/innen die Spid-Anmeldung in den Post­ämtern erledigen können, um etwa die Anmeldungen in den Schulen abwickeln zu können. Im Zustellbereich hat das Volumen an Paketen seit Beginn der Covid-19-Epidemie zugenommen und die Wichtigkeit der Dienste wurde damit offenkundiger, da die Bewegungsfreiheit mit den Corona-Verordnungen stark eingeschränkt war. ASGB-Gewerkschafter Moser Alfred sah sich in den vergangenen 12 Monaten mit einer Reihe von Interventionen konfrontiert. Am Anfang der Epidemie ging es um die Gewährleistung der Sicherheitsmaßnahmen und um Hygienevorkehrungen. Entsprechende Schreiben wurden u. a. an die Verantwortlichen in Rom geschickt. Verschiedene Schreiben und Aussprachen betrafen nach wie vor den Personalmangel und eine angemessene Personalaufstockung. Die Reduzierung der Öffnungszeiten in verschiedenen Postämtern hat Gewerkschafter Moser seit Beginn an mit Skepsis gesehen und den Verantwortlichen mitgeteilt, dass damit die Gefahr einer Ansteckung erhöht sei, weil sich in der Folge vor vielen Postämtern lange Warteschlangen bildeten. Offenkundig wurde, dass Poste Italiane auf diese Art Urlaube abzubauen versucht hat. Inzwischen hat man dem ASGB zugesichert, dass Arbeitskräfte angestellt werden. Die veränderte Situation hat sich auf den Umsatz vieler Betriebe negativ ausgewirkt. Dies mag auch ein Grund dafür sein, dass der Druck auf das Personal von Seiten der Führungspersonen in letzter Zeit zugenommen hat. In Gesprächen mit Angestellten der Post wurde deutlich, welch bedenkliches Ausmaß die verbalen Angriffe erreicht haben. Alfred Moser hat entsprechende Schreiben an die Vorgesetzten gerichtet und in der Folge ist es zu Aussprachen gekommen, die schluss­endlich doch konstruktiv waren. Die Angestellten der Post in Südtirol müssen von den Verantwortlichen der Post-Filiale Bozen erwarten können, dass sie sich im Sinne der Angestellten und Bürger/innen der Provinz einsetzen. Moser kommt nicht umhin, als diese Phänomene auch einer sehr schwachen politischen Vertretung der Arbeitnehmer/innen zuzuschreiben. Ebenso bringt es die gewerkschaftliche Konstellation im Land mit sich, dass eine starke einheitliche Vertretung fehlt. Zudem bleibt fraglich, ob die Interessen der hiesigen Angestellten von allen Gewerkschaften in der nötigen Weise berücksichtigt wurden. Umso mehr wäre eine starke politische Vertretung von Nöten. Viele Arbeitskräfte fühlen sich mittlerweile mit all ihren Sorgen allein gelassen.
ASGB Betriebssekretär Moser Alfred Sebastian