ASGB Jugend
„READY FOR FUTURE“

Bereit für die Zukunft!

Was benötigen Gemeinden, speziell im ländlichen Raum, um auch zukünftig für junge Menschen attraktiv zu sein?
Dieser Frage hat sich das Projekt „READY FOR FUTURE“, getragen vom Südtiroler Jugendring und der Plattform Land, gewidmet. Im November 2019 wurden vier moderierte und sehr gut besuchte Workshop-Abende in Moos in Passeier, Naturns, Uttenheim und Bozen organisiert, an denen alle Interessierten die Möglichkeit hatten, ihre Ideen, Wünsche und Anregungen zur Stärkung der Attraktivität des ländlichen Raums zu deponieren.
Die Ergebnisse dieser Zusammenkünfte wurden am 04. Dezember 2019 im Bildungshaus Kloster Neustift der Öffentlichkeit vorgestellt. Den ASGB und die ASGB-Jugend haben Tony Tschenett, Kevin Gruber und Jakob Gögele an dieser Veranstaltung vertreten.
Der Begrüßung der Vorsitzenden des Südtiroler Jugendrings, Tanja Rainer, und des Präsidenten der Plattform Land, Andreas Schatzer, folgten Grußworte der Landtagsabgeordneten Jasmin Ladurner, welche den zuständigen aber verhinderten Landesrat Arnold Schuler vertrat. Besonders interessant war der anschließende Vortrag „Jugendfreundliche Bergdörfer“, den Andrea Koch von der schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete – SAB hielt. Die SAB hat bereits langjährige Erfahrung mit Projekten, deren Ziel die Eindämmung der Abwanderung aus ländlichen Gebieten sind – dementsprechend gebannt lauschte das Publikum den Ausführungen von Frau Koch.
Nicht minder interessant war die Vorstellung der anlässlich der Workshop-Abende erarbeiteten Schwerpunkte unter dem Titel „Was macht (m)eine Gemeinde attraktiv für junge Menschen?“ von Peter Grund vom Südtiroler Jugendring. Dabei hat sich ganz klar herauskristallisiert, dass die Hauptthemen, die den Jugendlichen unter den Nägeln brennen, in erster Linie „Wohnen“, „Mobilität“, „Entlastung der Familien“, „Freizeit und Sport“ und „Arbeitsplätze“ sind.
Der Höhepunkt des Abends war die anschließende Podiumsdiskussion, an der sich Jasmin Ladurner, Landtagsabgeordnete, Michael Epp, Bürgermeister von Truden, Tanja Rainer, Südtiroler Jugendring, Andreas Schatzer, Plattform Land, und Teilnehmer der Workshop-Abende beteiligt haben.
Im Anschluss ist der Abend bei einem Umtrunk ausgeklungen.
Kevin Gruber, Vorsitzender der ASGB-Jugend, merkt anlässlich dieser wichtigen Veranstaltung an, dass er hoffe, dass die angesprochenen Kernthemen zukünftig in politische Entscheidungen einfließen und thematisiert werden und sich nicht zu Rohrkrepierern entwickeln.

ASGB Jugend

Ob Prämien für Lehrbetriebe sinnvoll sind?

Als erfreulich wertet die ASGB-Jugend, die Tatsache, dass die Lehrlingszahlen wieder im Steigen begriffen sind, denn es ist evident, dass die klassischen Lehrberufe seit jeher einer der wesentlichen Faktoren für Südtirols Wohlstand sind. Ob Prämien für Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, einzuführen, wie vom zuständigen Landesrat Philipp Achammer angekündigt, jedoch sinnvoll sind, sei zweifelhaft.
Die ASGB-Jugend verweist auf den Umstand, dass das Problem der letzthin stagnierenden Lehrlingszahlen nicht auf den mangelnden Willen der Betriebe zurückzuführen sei, auszubilden, sondern darauf gründet, dass sich immer weniger Jugendliche für den dualen Ausbildungsweg entschieden hätten. Deshalb sei es umso erfreulicher, dass die Lehrlingszahlen wieder steigen, man müsse das Problem aber an der Wurzel packen. Und das heißt, nicht Ausbildungsbetriebe, die ja regelmäßig beklagen keine Lehrlinge zu finden, mit bis zu 2.000 Euro pro Lehrling zu fördern, sondern zu hinterfragen, warum sich nicht mehr Jugendliche für die klassische Lehre entscheiden. Auch auf die Gefahr hin, von den Arbeitgeberverbänden kritisiert zu werden, solle man ruhig die Frage in den Raum werfen, ob nicht die aktuelle Entlohnung einer der Gründe dafür ist!? Sollte man nicht vielleicht die Betriebsprämie an die Lehrlinge weitergeben und somit die Attraktivität der dualen Ausbildung stärken?
Der Vorstand der ASGB-Jugend beklagt, dass es oft der Fall sei, dass an wirklichen Problemen vorbeigefördert werde und schlussendlich jene, die die Förderungen am notwendigsten bräuchten durch die Finger schauen. Würden die 2.000 Euro, die der Betrieb zukünftig als Prämie pro ausgebildeten Lehrling erhält, an die Lehrlinge weitergegeben, hätte jeder etwas davon: der Lehrling eine Lohnerhöhung und der Betrieb keinen Verlust für die Lohnerhöhung – dafür aber motiviertere Arbeitskräfte.